Am Donnerstag um 17:00 Uhr ließ Casey Stoner (Honda) bei der offiziellen Pressekonferenz die Bombe platzen: Er wird seine Karriere am Jahresende beenden. Als Hauptgründe führte der Australier die Veränderungen im Sport und seinen nachlassenden Spaß an. Konkurrent Jorge Lorenzo saß neben Stoner in der Pressekonferenz und war überrascht von der Ankündigung. Auch Valentino Rossi sieht den Rücktritt als negativ für die MotoGP an.
„Ich habe lange nachgedacht und viel mit meiner Familie und meiner Frau gesprochen. Es hat sich seit einigen Jahren angebahnt, aber nach dem Saisonende 2012 werde ich 2013 nicht in der Weltmeisterschaft fahren“, lauten Stoners Worte. „Ich werde meine MotoGP-Karriere am Saisonende beenden und in Zukunft andere Dinge in meinem Leben machen.“
„Nach so vielen Jahren in diesem Sport, den ich liebe, und für den ich und meine Familie viele Opfer bringen mussten, und wir viel versuchen mussten, um zu diesem Punkt zu gelangen – der Sport hat sich sehr verändert und so verändert, dass ich ihn nicht mehr genieße. Ich habe nicht mehr die Leidenschaft dafür. Also ist es zu diesem Zeitpunkte besser, wenn ich zurücktrete.“
„Es gibt viele Dinge, die mich enttäuscht haben – viele Dinge, die ich an diesem Sport geliebt habe. Leider hat die Balance in die falsche Richtung ausgeschlagen. Deshalb werde ich nicht weitermachen. Es wäre schön, wenn ich sagen könnte, dass ich noch ein weiteres Jahr anhänge, aber wo hört es dann auf? Deshalb haben wir uns dazu entschieden, alles so zu beenden, wie es jetzt ist.“
Der Australier fuhr seit 2001 in der Motorrad-WM und arbeitete sich über die Zweitaktklassen 125 und 250 in die Königsklasse empor. Zwei Siege in der Achtelliterklasse und fünf bei den 250ern stehen zu Buche. Seit 2006 hat der 26-Jährige der MotoGP seinen Stempel aufgedrückt. 62 Podestplätze, davon 35 Siege und 35 Pole-Positions stehen bislang zu Buche. 2007 gewann Stoner den WM-Titel für Ducati und 2011 für Honda.
Noch vor zwei Wochen in Estoril wies Stoner die Gerüchte über einen möglichen Rücktritt zurück: „Solange ihr es nicht aus meinem Mund hört, glaubt nicht, was ihr lest. Am Jahresende laufen die Verträge einiger Leute aus, aber das hat nichts mit Karriereende zu bedeuten“, sagte der Australier in Portugal. „Ich werde sicher darüber nachdenken, wie viele Jahre ich noch fahren werde, aber derzeit ist das kein Thema. Ich glaube, ich werde wissen, wann der Zeitpunkt gekommen ist. Ich werde mich an meine Worte halten und aufhören, wenn ich keinen Spaß mehr habe.“
Nun ist der Zeitpunkt gekommen. Von den bisherigen drei Saisonrennen hat Stoner zwei gewonnen und führt die WM mit einem Punkt Vorsprung vor Lorenzo an. 15 Rennen wird Stoner noch in seiner Karriere fahren.
Text von Gerald Dirnbeck
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Artikel veröffentlicht von: Klaus Nägler
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