Nach der Sommerpause ist Valentino Rossi gut erholt nach Brünn gekommen, doch der Abstand zur Spitze war – fast schon wie gewohnt – groß. Im ersten Freien Training fehlten 2,5 Sekunden auf Dani Pedrosa, der in beiden Einheiten die Bestzeit markierte. Am Nachmittag steigerte Rossi seine Zeit und landete schließlich auf dem siebten Platz.
Auf Pedrosa fehlten 1,3 Sekunden. „Ich bin recht zufrieden. Es ist jetzt nichts Besonderes, aber am Ende konnten wir unsere Rundenzeit und meine Platzierung noch stark verbessern.“
„Zu Trainingsbeginn haben wir auf den harten Reifen viel Zeit verloren. Es ist ein guter Reifen für das Rennen, aber ich bin speziell auf der linken Seite zu stark gerutscht“, schildert der neunfache Weltmeister. „Mit den weichen Reifen war ich schneller. Wir haben auch die Position des Vorderreifens verändert, um das Gefühl zu verbessern. Ich bin Siebter, aber nicht so weit von den zwei, drei Jungs vor mir entfernt. Es war aber erst der Freitag. Morgen werden sich sicher alle verbessern, also müssen wir das auch tun.“
Vor genau 15 Jahren feierte der Superstar in Brünn seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Seit damals zählte er in praktisch jedem Rennen als Sieganwärter. In diesem Jahr hat sich das schlagartig geändert. Ein Podium wäre schon ein großer Erfolg. Wie geht Rossi mit dieser Situation um? „Selbst wenn ich daheim bin, hoffe ich immer, dass wir das Problem beim nächsten Rennen lösen.“
„Wenn die Hoffnung auf Siege und Verbesserungen stirbt, dann wird es zu einer Arbeit und es wird noch schwieriger. Wir befinden uns einer schwierigen Situation, auch vom Kopf her, denn man fährt zu den Rennen etwas frustriert. Ich weiß, dass viele Leute an einer Problemlösung arbeiten.“
In den vergangenen Jahren konnte nur Casey Stoner mit der Desmosedici umgehen. Die Yamaha, die Rossi jahrelang mit Jeremy Burgess verfeinert hat, verfügt dagegen über ein sehr gutes Fahrverhalten. Trotzdem hat der Italiener immer klargestellt: „Wir wollen aus der Ducati keine Yamaha machen, sondern die Probleme mit diesem Motorrad beheben. Auch die anderen Fahrer haben große Probleme. Der Rückstand ist größer.“
„Unser vorrangiges Ziel ist es, Rennen und die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Zweitens wollen wir ein Motorrad haben, das für alle Fahrer gut ist. In diese Richtung arbeiten wir und nicht daran, aus der Ducati eine Yamaha zu machen.“ Rossi deutete auch schon mehrmals in diesem Zusammenhang an, dass er sich auf das Motorrad einstellen muss.
„Wenn man über den Fahrstil spricht, dann kann man seine Linien ändern. Dieses Motorrad muss aber auf eine ganz eigene Art gefahren werden. Wenn man aber kein Gefühl für das Vorderrad hat, dann wird es sehr kompliziert und es ist nicht vergleichbar mit einem Wechsel zwischen der 250er auf die 500er zum Beispiel. Es ist ganz anders.“
„Ich kann derzeit nicht zu 100 Prozent pushen, weil ich kein Gefühl für das Vorderrad habe. Wenn ich voll angreife, dann wird es noch schlimmer. Meine Aussagen decken sich mit den übrigen Ducati-Piloten. Wir wollen also alle in die gleiche Richtung.“
Text von Gerald Dirnbeck
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