Kurzfristig ist Stefan Bradl zu seinem MotoGP-Debüt gegeben. Auf Wunsch von HRC hat der Moto2-Weltmeister zwei Testtage auf der alten Honda RC212V des LCR-Teams erhalten. Der erste Testtag verlief auch problemlos. Bradl spulte insgesamt 62 Runden ab.
Seine Bestzeit von 1:34.330 Minuten markierte der 21-Jährige in seinem 58. Umlauf. Körperlich hat Bradl keine Probleme auf dem stärkeren Motorrad. In der Zeitenliste schien er auf Platz neun. Die MotoGP-Maschine hat Bradl viel Spaß gemacht.
„Happy bin ich auf jeden Fall, weil es ein tolles Erlebnis war. Es ist alles perfekt gelaufen. Ich war gut unterwegs und es hat sehr viel Spaß gemacht. Das Hauptaugenmerk lag darauf, dass ich das erstmal genießen kann. Es ist ein Geschenk von Honda. Ich darf zwei Tage hier das Motorrad testen“, lautet der erste Kommentar. „Kaputt bin ich nicht. Natürlich ist es anstrengend, aber ich bin nicht zerstört. Es hat großen Spaß gemacht. Ich freue mich schon auf morgen, weil es ein tolles Erlebnis ist. Soweit ist alles im grünen Bereich.“
Wie waren die ersten Eindrücke? „Motorradtechnisch ist es das höchste Level. Es ist alles richtig gut ausbalanciert. Das Motorrad ist gar nicht so schwer zu fahren. Die Leistung ist natürlich schon brachial. In jedem Gang musst du kämpfen, dass das Vorderrad am Boden und das Motorrad irgendwie ruhig bleibt. Das macht es körperlich natürlich schon anstrengender. Es ist aber gar nicht so wie ich mir gedacht habe. Man kann sagen, dass es menschlich ist. Man muss nicht von einem anderen Planeten kommen, um da aufzusteigen und das Motorrad schnell zu bewegen. Es ist auf jeden Fall machbar.“
Die Moto2-Motoren sind deutlich schwächer. Nachdem Bradl das MotoGP-Monster probiert hat, wäre der Rückschritt hart. „Natürlich wird es mir schwer fallen. Ich sehe das immer noch als Geschenk von Honda und wir wissen jetzt nicht, wie es im nächsten Jahr weitergeht“, hält Bradl fest. „Wenn ich die Chance habe, werde ich sie wahrnehmen. Im Moment bin ich super happy, weil ich sofort gut zurechtgekommen bin und es viel Spaß gemacht hat. Es würde mir dann schon schwer fallen zurück in die Moto2 zu gehen, wo die Leistung geringer ist. Man gewöhnt sich doch relativ schnell an die Power.“
Unterschrieben ist für nächstes Jahr noch nichts. Sollte es möglich sein, dann will Bradl in der MotoGP fahren. „Der größte Teil liegt an der Finanzierung, das ist logisch. Honda muss das natürlich auch wollen. Sie haben ein großes Mitentscheidungsrecht, wer auf den vier Motorrädern sitzen wird. Da müssen wir noch schauen, was die Sponsoren machen und ob es finanzierbar ist. Dann wäre es möglich. Die Betonung liegt auf wäre.“
Am morgigen Mittwoch steht Bradl ebenfalls ein kompletter Testtag zur Verfügung. „Es ist jetzt nicht so, dass ich komplett kaputt bin. Ich fühle mich gut und könnte jetzt schon noch ein wenig fahren. Man muss sich das aber schon gut einteilen, weil es kostet schon relativ viel Kraft. Daran muss ich mich auch erst gewöhnen. Wenn es zustande kommt, dann muss ich über den Winter dementsprechend trainieren. Es ist jetzt aber nicht so, dass ich heute um acht ins Bett gehe.“
Text von Maximilian Kroiss & Gerald Dirnbeck
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