Das Auftaktrennen in Katar wurde von drei Fahrern dominiert: Jorge Lorenzo (Yamaha) und das Honda-Duo Casey Stoner und Dani Pedrosa fuhren in einer eigenen Liga. Aus den ehemals vier „Aliens“ ist ein Trio geworden, denn Valentino Rossi spielte mit der Ducati keine Rolle. Der Rest des Feldes hatte im Ziel 17 Sekunden Rückstand auf das Spitzentrio. Am Ende setzte sich Lorenzo durch und feierte den ersten Sieg der neuen 1.000er Ära.
Zum einen hatte Stoner, der teilweise eine Führung von zwei Sekunden hatte, mit „Arm Pump“ im rechten Arm zu kämpfen. Über die Distanz fuhr Lorenzo aber auch deutlich konstanteren Rundenzeiten, während Stoners-Zeiten immer mehr abbauten. Für den Spanier war es ein wichtiger Sieg. Nicht nur, weil er zu Beginn der neuen Saison Honda schlagen konnte, sondern auch, weil sein letzter Triumph aus dem vergangenen September stammte (Misano). Zudem war der Weltmeister von 2010 nach seiner Fingerverletzung lange außer Gefecht gesetzt.
Obwohl es bei Yamaha keine offizielle Nummer eins gibt, ist klar, dass Lorenzo das große Zugpferd ist. „Diese drei Jungs werden die gesamte Saison vorn sein“, wird Lorenzos Teammanager Wilco Zeelenberg von ‚Motor Cycle News‘ zitiert. „Mental ist er (Lorenzo; Anm. d. Red.) einer der stärksten Jungs. Wenn das Paket konkurrenzfähig ist, dann gibt er nie auf. Er wird ihnen am Hintern kleben, so lange es geht, so wie er es mit Casey gemacht hat.“
Direkt nach dem Rennen hatte Lorenzo gemeint, dass der Schlüssel zum Erfolg war, dass er nie aufgab. „Wir haben es in Katar wieder gesehen und auch schon einige Male davor. Dass er nie aufgibt, ist eine seiner Stärken“, streicht Zeelenberg heraus. „Zu Beginn des Wochenendes sprachen wir darüber, wie wichtig es sei, gut in die Saison zu starten. Wir mussten es versuchen und uns nicht mit Platz zwei zufriedengeben.“
Stoner war in den vergangenen Jahren extrem stark in Katar. 2007, 2008, 2009 und 2011 gewann der Australier in der Wüste. Der Kurs gehört zu seinen Paradestrecken, ähnlich wie sein Heimrennen auf Phillip Island, wo Stoner in den vergangenen Jahren praktisch auch unschlagbar war. Obwohl der Weltmeister körperliche Probleme hatte und dazu über die Distanz langsamer geworden ist – im Winter hatte er nie eine komplette Rennsimulation absolviert – war Lorenzos Sieg für Yamaha extrem wichtig.
„Wir wussten, dass Casey in Katar sehr schnell ist. Außerdem ist es traditionell eher eine Honda-Strecke, weil es die lange Gerade gibt“, so Zeelenberg. „Wenn man aber gewinnt, dann ändern sich die Dinge etwas, obwohl Platz zwei auch nicht schlecht gewesen wäre.“ Generell ist der Eindruck geblieben, dass Yamaha und Honda mit den neuen Motorrädern technisch auf Augenhöhe sind. Die Voraussetzungen für eine spannende Saison sind gegeben.
„Er liebt es, dieses Motorrad zu fahren. Das Motorrad ist viel konkurrenzfähiger als im Vorjahr. Im Vorjahr hatten wir zu kämpfen. Egal was wir gemacht hatten, das Ergebnis war immer gleich. Bei diesem Motorrad haben wir viel mehr Spielraum. Er genießt es, damit zu fahren.“
Text von Gerald Dirnbeck
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