Die Superbike-WM ist nach Assen weitergezogen und nahm das dritte Rennwochenende der Saison in Angriff. Nicht dabei ist Joan Lascorz. Nach seinem schweren Testunfall am Montag nach dem Imola-Rennen befindet sich der Spanier weiterhin auf der Intensivstation in einer Klinik in Barcelona.
Anfang der Woche soll der 27-Jährige auf eine normale Station verlegt werden. In Gedanken ist das Kawasaki-Team bei ihrem verletzten Fahrer. Das Wichtigste ist, dass sich Joans Situation stabilisiert und er seine Rehabilitation starten kann“, sagt Teammanager Guim Roda. „Was die Ursachen für den Unfall und die Gründe für seine Verletzungen sind, dafür müssen mindestens zwei Monate vergehen, bis man genaue Informationen verlautbaren kann.“
Das Kawasaki-Team bedankte sich in einer Aussendung bei der Unterstützung der Fans weltweit. Das genaue Ausmaß der Verletzungen kann derzeit noch nicht genau festgestellt werden, aber Doktor Xavier Mir, der schon viele Motorradfahrer behandelt hat, ist nicht besonders optimistisch. „Die Beine sind verloren. Ich glaube, dass seine vollständige Genesung unmöglich ist“, sagt Mir gegenüber der ‚AS‘. „Seine Verletzung hätten auch sein Arme komplett betreffen können.“
„Obwohl er seine Hände nicht bewegen kann, kann er wenigstens ein wenig seine Schultern, Ellbogen und die Handgelenke bewegen. Das ist viel, aber auch wenig. Sollte er die Hände nicht komplett bewegen können, könnten wir Muskeln des Handgelenks und des Ellbogens dazu nutzen, etwas Bewegungsmöglichkeit zu erzeugen. Wir müssen aber noch warten, denn es ist möglich, dass sich die Situation seiner Hände verbessert.“
Das große Problem ist die Verletzung des sechsten Rückenwirbels. Lascorz Glück war es, dass in Italien rasch gehandelt worden war. „Drei Stunden nach der Verletzung ist er operiert worden. Das war wichtig, denn es hat uns große Hoffnungen für die Arme gegeben.“ Mittlerweile ist der 27-Jährige wieder bei Bewusstsein.
„Er ist sich der Verletzung bewusst. Ich spreche mit ihm jeden Tag“, so Mir. „Ich erkläre ihm, dass er geduldig sein muss. Dass er seine Arme bewegen kann, war für seine Eltern und seinen Manager sehr ermutigend. Er ist noch auf der Intensivstation, aber nächste Woche wird er mit der Rehabilitation beginnen können.“
Text von Gerald Dirnbeck
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Artikel veröffentlicht von: Klaus Nägler
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