Die Superpole im Miller-Motorsport-Park war eine klare Angelegenheit für Ducati. Weltmeister Carlos Checa (Althea) legte in den ersten beiden Abschnitten die Pace vor und war auch kurz vor Schluss von Superpole 3 auf Platz eins. Doch Jakub Smrz (Liberty) hatte noch eine Runde und während alle anderen Piloten bereits an der Box waren, mussten sie beobachten, wie der Tscheche sich in 1:47.626 Minuten die Pole-Position schnappte.
Nach Misano im Jahr 2009 steht der 29-Jährige zum zweiten Mal in seiner Superbike-Karriere auf dem besten Startplatz.
Checa musste sich schließlich um 0,184 Sekunden geschlagen geben und wurde Zweiter. Die meisten Fahrer hatten im letzten Abschnitt keine frischen Qualifyer mehr zur Verfügung, denn im engen Feld mussten man ständig alles geben. Die große Überraschung war das Abschneiden der BMW-Werksmannschaft, denn weder Marco Melandri noch Leon Haslam schafften es in die ersten beiden Startreihen.
Nach schwierigen Trainingstagen war dafür wieder Kawasaki-Speerspitze Tom Sykes da, als es zählte. Der Brite schaffte zwar nicht seine fünfte Pole-Position in diesem Jahr, doch als Dritter (+0,436 Sekunden) ist die Ausgangsposition gut. Checas Teamkollege Davide Giugliano komplettierte als Vierter die erste Reihe und untermauerte die Stärke der Ducati-Motorräder auf dem Kurs in der Nähe von Salt Lake City.
Honda-Speerspitze Jonathan Rea wird die zweite Startreihe von Platz fünf aus anführen. Sylvain Guintoli (Liberty) stellte eine weitere Ducati ins Spitzenfeld auf den sechsten Startplatz. Das Aprilia-Werksduo komplettierte die zweite Startreihe. Max Biaggi, der 2010 beide Rennen in Miller gewonnen hat, kam nicht über Rang sieben hinaus und hatte einen Rückstand von 1,1 Sekunden. Sein Teamkollege Eugene Laverty konnte keine gezeitete Runde fahren, denn er rollte zu Beginn von Superpole 3 mit einem technischen Defekt aus und wurde somit Achter.
Checa machte es in Superpole 2 spannend. Bis wenige Sekunden vor Ablauf der Zeit lag der Spanier nur auf dem achten Platz, doch dann katapultierte er sich an die Spitze und untermauerte seine Favoritenrolle. Um den Einzug in den letzten Abschnitt kämpfte Supersport-Weltmeister Chaz Davies (ParkinGO-Aprilia). Schließlich schaffte es der Brite knapp nicht und landete schließlich auf Position elf.
Die große Überraschung war Melandri. Als sich in den Schlussminuten Checa, Smrz und Guintoli auf die Plätze eins bis drei verbesserten, fiel der BMW-Werksfahrer als Neunter hinaus und konnte den Helm abnehmen. Auch Michel Fabrizio (BMW Italia) blieb als Zehnter hängen, weshalb es keine S1000RR in die ersten zwei Startreihen schaffte. Hinter Davies komplettierte Lorenzo Zanetti (Pata-Ducati) die dritte Reihe.
In Superpole 1 war für vier Fahrer Feierabend. Ein weiterer Spitzenfahrer musste früh die Segel streichen. Haslam hatte in den Anfangsminuten einen Reifenschaden hinten und kam in langsamer Fahrt an die Box. Anschließend schaffte der Brite nur eine Zeit, die für Rang 13 gut war. In den Schlussminuten saß Haslam enttäuscht an der Box. Bereits in den Trainings ist es für den BMW-Werksfahrer nicht optimal gelaufen.
Dennoch ging es spannend zu, denn in den letzten Momenten fielen in Sektor zwei einige Regentropfen. Das wurde Niccolo Canepa (Red-Devils-Ducati) zum Verhängnis und der Italiener stürzte in seinem letzten Angriff. Somit klassierte sich der Italiener hinter Maxime Berger (Liberty-Ducati) als 15. Die vierte Startreihe komplettierte John Hopkins (Crescent-Suzuki), der zum ersten Mal im Miller-Motorsports-Park unterwegs ist und der langsamste Fahrer war. Schnellster in Superpole 1 war Checa.
Acht Fahrer hatten sich in den beiden Qualifikationstrainings nicht für die Superpole qualifiziert und werden von den Positionen 17 bis 24 starten. Das waren Loris Baz (Kawasaki), Ayrton Badovini (BMW Italia), David Salom (Pedercini-Kawasaki), Leon Camier (Crescent-Suzuki), Hiroshi Aoyama (Honda), Leandro Mercado (Pedercini-Kawasaki) und die beiden US-Amerikaner Jake Holden (Grillini-BMW) und Shane Turpin (Boulder-Ducati).
Miller – FIM Superbike World Championship – Superpole Gesamtergebnis
1. Jakub Smrz (Liberty Racing Team Effenbert) Ducati 1098R 1’47.626
2. Carlos Checa (Althea Racing) Ducati 1098R 1’47.810
3. Tom Sykes (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 1’48.062
4. Davide Giugliano (Althea Racing) Ducati 1098R 1’48.220
5. Jonathan Rea (Honda World Superbike Team) Honda CBR1000RR 1’48.563
6. Sylvain Guintoli (Team Effenbert Liberty Racing) Ducati 1098R 1’48.568
7. Max Biaggi (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 1’48.794
8. Eugene Laverty (Aprilia Racing Team) Aprilia RSV4 Factory 1’48.354
9. Marco Melandri (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 1’48.422
10. Michel Fabrizio (BMW Motorrad Italia GoldBet) BMW S1000 RR 1’48.566
11. Chaz Davies (ParkinGO MTC Racing) Aprilia RSV4 Factory 1’48.669
12. Lorenzo Zanetti (PATA Racing Team) Ducati 1098R 1’49.929
13. Leon Haslam (BMW Motorrad Motorsport) BMW S1000 RR 1’49.552
14. Maxime Berger (Team Effenbert Liberty Racing) Ducati 1098R 1’49.750
15. Niccolò Canepa (Red Devils Roma) Ducati 1098R 1’49.818
16. John Hopkins (FIXI Crescent Suzuki) Suzuki GSX-R1000 1’49.966
17. Loris Baz (Kawasaki Racing Team) Kawasaki ZX-10R 1’50.424
18. Ayrton Badovini (BMW Motorrad Italia GoldBet) BMW S1000 RR 1’50.427
19. David Salom (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 1’50.504
20. Leon Camier (FIXI Crescent Suzuki) Suzuki GSX-R1000 1’50.520
21. Hiroshi Aoyama (Honda World Superbike Team) Honda CBR1000RR 1’50.963
22. Leandro Mercado (Team Pedercini) Kawasaki ZX-10R 1’51.843
23. Jake Holden (Grillini Progea Superbike Team) BMW S1000 RR 1’52.108
24. Shane Turpin (Boulder Motor Sports) Ducati 1098R 1’54.399
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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Artikel veröffentlicht von: Klaus Nägler
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