Das zweite Rennen im königlichen Park von Monza sorgte für einige Diskussionen. Tom Sykes (Kawasaki) griff in der letzten Runde in der zweiten Schikane Sylvain Guintoli (Aprilia) an. Sykes verpasste den Bremspunkt und fuhr geradeaus durch die asphaltierte Auslaufzone.
Als die Kawasaki zurück auf die Strecke kam, reihte sich Sykes wieder vor Guintoli ein und fuhr schließlich als Dritter über die Ziellinie. Im Fahrerlager wurde angenommen, dass sich Sykes wieder hinter den Franzosen zurückfallen lassen würde.
Das tat er aber nicht. Sykes fuhr zum Parc Ferme, wo auch Guintoli erschienen war. Sie tauschten ihre Meinungen zu diesem Vorfall aus und jeder hatte natürlich eine andere Sichtweise. Sykes war der Meinung, dass er in der Auslaufzone innerhalb der vorgeschriebenen Linien war und auch kein Verkehrshütchen berührt hat. Für diesen Fauxpas musste zum Beispiel Jontahan Rea in Lauf eins zwei Konkurrenten passieren lassen. Sykes sah sich im Recht, denn so wurde es am Donnerstag besprochen.
Guintoli sah es anders. Da Sykes direkt vor ihm auf die Strecke zurückgekommen war, verlor er den Schwung, um noch gegen Eugene Laverty und Marco Melandri um den Sieg kämpfen zu können. Aprilia legte gegen die Wertung des Rennens Protest ein. Um 18:55 Uhr kam die Rennleitung schließlich zu der Entscheidung, dass Aprilia im Recht war. Sykes wurde hinter Guintoli auf Platz vier zurückversetzt.
Das hatte auch Auswirkungen auf den WM-Stand, denn der Franzose vergrößerte durch diese Entscheidung seinen WM-Vorsprung auf Laverty um drei Punkte auf 18 Zähler. „Für mich schien diese Entscheidung nach Sykes‘ Manöver offensichtlich“, meint Guintoli. „Ich freue mich über den dritten Platz, aber ich finde es schade, dass ich nicht an der Podiumszeremonie teilnehmen konnte, denn das Team hatte es sich für die harte Arbeit verdient. Für die WM sind es wichtige zusätzliche Punkte.“
Text von Gerald Dirnbeck
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