Marc Marquez wurden in Silverstone von der Rennleitung zwei Strafpunkte aufgebrummt. Der Grund dafür war der Unfall im Warmup. Cal Crutchlow war in Kurve acht gestürzt. Es wurden die gelben Flaggen gezeigt, während sich die Streckenposten um den gestürzten Fahrer und die gestrandete Yamaha kümmerten.
Plötzlich kam wenige Augenblicke später Marquez angeflogen. Auch er war an der gleichen Stelle wie Crutchlow gestürzt. Die Honda prallte auf die im Kiesbett liegende Yamaha. Die Streckenposten hatten Glück, dass sie rechtzeitig die Gefahr erkannt hatten und das Weite suchten.
Marquez renkte sich bei seinem Sturz das linke Schlüsselbein aus. Die Rennleitung vergab die Strafpunkte deshalb, weil sie der Ansicht waren, der Spanier hätte an dieser Stelle langsamer fahren müssen, weil gelbe Flaggen geschwenkt worden waren. „Sie meinten, dass die gelbe Fahne und die Fahne, die Öl signalisiert, geschwenkt wurden. Ich weiß, dass man besonders bei der gelben Flagge Tempo rausnehmen muss. Doch ich sah keine Flaggen und kann deswegen nicht viel dazu sagen“, meint der Spanier diesbezüglich.
Crutchlow sieht die Sache anders. Seiner Meinung nach hätte man Marquez nicht bestrafen sollen. „Wer sagt, dass er mit vollem Rennspeed gefahren ist? Nur weil man stürzt, heißt dass nicht, dass man im Renntempo fährt. Wenn man langsamer fährt und kein Druck auf dem Vorderrad ist, gibt es keinen Grip und man stürzt. Es gibt keinen Beweis, dass er schnell gefahren ist. Das glaube ich nicht. Man kann jemandem für einen Sturz nicht die Schuld geben, wenn ein anderer Fahrer gestürzt ist.“
„Ich glaube nicht, dass man ihn bestrafen hätte sollen“, findet der Brite. Viel Lob hat er für die Streckenposten übrig. Crutchlow sah den heranfliegenden Marquez überhaupt nicht, denn ein Streckenposten machte ihn darauf aufmerksam. „Natürlich ist es gefährlich. Die Streckenposten waren fantastisch. Viele Streckenposten sollten sich ein Beispiel daran nehmen. Einer von ihnen hat die Strecke beobachtet, während die anderen mir halfen. Wenn sie das nicht gemacht hätten, dann hätte es vier Streckenposten arg erwischt, vielleicht auch mich.“
„Das haben sie wirklich sehr gut gelöst. Es zeigt aber auch, wie gefährlich es ist. Meine Sorge hat Marc gegolten, weil er sich den Arm gehalten hat. Man will nie, dass sich jemand verletzt. Ich war selbst geschunden, mein Arm tat weh und meine Lederkombi hatte sich wieder gelöst.“ Für Crutchlow war es der dritte Sturz an diesem Wochenende. In Silverstone gingen vor allem am kühlen Vormittag viele Fahrer zu Boden.
Deshalb macht sich der Tech-3-Pilot über die Reifen Gedanken: „Vielleicht müssen wir uns mit Bridgestone zusammensetzen, denn es gab an diesem Wochenende zu viele Stürze. Bei zwei der drei Stürze weiß ich den Grund dafür nicht. Niemand weiß ihn. Es gab überhaupt keine Vorwarnung.“ Der Sturz von Marquez passierte aus einem ähnlichen Grund, wie der Honda-Pilot vermutet.
„Ich denke nicht, dass Öl auf der Strecke war. Sie haben die Stelle nicht gesäubert und danach ging es normal weiter. Der Reifen war nicht warm genug und es gibt an dieser Stelle eine Bodenwelle. Die Daten zeigen, dass mein Bremspunkt haargenau dort war, wo er sonst auch war. Es war am Vormittag ein bisschen kühl. Das war der Grund.“
Text von Gerald Dirnbeck
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