Jorge Lorenzo © Yamaha Motor Racing Srl

© Yamaha Motor Racing Srl – Die MotoGP verliert in vielen Pay-TV-Ländern dramatisch viele Zuschauer

Das Fernsehen spielt im Motorsport weiterhin eine tragende Rolle. Promoter Dorna hat für diese Saison einige neue Verträge abgeschlossen.

Insgesamt ist die MotoGP in 83 Ländern weltweit zu sehen.
Neben Übertragungen im Free-TV gibt es auch Ländern, in denen Marc Marquez, Valentino Rossi und Co. nur noch im Pay-TV zu sehen sind. In Deutschland hat ‚Sport1‘ die Übertragungsrechte, der Vertrag läuft aber mit Jahresende aus. Noch steht nicht fest, ob der Sender die Rechte auch in Zukunft behalten wird. Neben ‚Sport1‘ laufen die Übertragungen auch auf ‚Sport1+‘.

In Österreich hat der ‚ORF‘ die Rechte und zeigt die Rennen im Spartenkanal ‚ORF Sport plus‘, im Nachbarland Schweiz ist es ‚SRF‘. In Großbritannien hat sich der Markt für die Motorradfans komplett verändert. ‚Eurosport UK‘ zeigt die MotoGP nicht mehr. Auch die ‚BBC‘ hat die Rechte verloren. Wer die MotoGP komplett live erleben muss, benötigt ein Abonnement von ‚BT-Sports‘. Allerdings brachen die Zuschauerzahlen durch das Pay-TV-Modell ein. Den Saisonauftakt in Katar verfolgten im Durchschnitt 187.000 Zuseher mit einer Spitze von 230.000 Zuschauern. Das entsprach einem Marktanteil von 0,9 Prozent.

Zum Vergleich verfolgten den Saisonauftakt 2013 in Katar im Durchschnitt 1.67 Millionen Zuseher in der ‚BBC‘. Der Höhepunkt lag bei 2,12 Millionen Zusehern. Das entsprach einer Quote von 6,9 Prozent Marktanteil. Am Montag nach jedem Grand Prix zeigt ‚ITV4‘ eine einstündige Zusammenfassung. In Katar sahen sich das im Durchschnitt 492.000 Zuseher an, die Spitze lag bei 603.000 Zusehern. Der Marktanteil lag bei 2,2 Prozent und damit deutlich über ‚BT-Sports‘.

Ein ähnliches Phänomen ist auch in Italien und Spanien zu beobachten, wo die Motorradbegeisterung extrem groß ist und deutlich höher als in allen anderen europäischen Ländern. In Italien hat der Pay-TV-Sender ‚Sky Italia‘ einen eigenen Kanal für die MotoGP eingerichtet. Alles wird live übertragen. Dazu kommt ein Vertrag mit dem Free-TV-Sender ‚Cielo‘, der acht Rennen live überträgt, die restlichen zehn Grands Prix kommen in einer zweistündigen Highlight-Sendung am Renntag.

Auch in Italien sind die Zuschauerzahlen eingebrochen. Interessant war am vergangenen Wochenende auch der Vergleich mit der Superbike-WM, die so wie in Deutschland bei ‚Eurosport‘ läuft. Das zweite Rennen aus Aragon wurde in Italien von rund 1,3 Millionen Zusehern verfolgt. ‚Sky Italia‘ wirft für die MotoGP zur Primetime 833.000 Zuseher aus. Der Vergleich zum Vorjahr, als die MotoGP-Rennen noch von ‚Mediaset‘ übertragen wurden, ist dramatisch: ‚Mediaset‘ listet für den Grand Prix von Texas 2013 3.420.000 Zuschauer auf. Das entsprach einem Marktanteil von 13,50 Prozent.

Jetzt kam ‚Syk Italia‘ nur auf 3,04 Prozent. Erstmals sahen in Italien mehr Menschen die Superbike-WM als die MotoGP. Auch bei ‚BT Sport‘ gingen die Zuschauerzahlen beim zweiten Saisonrennen nach unten. Es schalteten im Durchschnitt nur noch 121.000 Leute ein, was einem Marktanteil von nur noch 0,7 Prozent entsprach. Ganz ähnlich sieht es auch in Spanien aus. ‚Movistar TV‘ hat einen eigenen Kanal für die Motorrad-WM eingerichtet. Ab Juni wird dieser Kanal rund um die Uhr ausgestrahlt.

Somit gibt es auch in Spanien die MotoGP komplett live nur noch im Pay-TV zu sehen. Als Free-TV-Partner fungiert ‚Tele5‘ von Mediaset Spanien. Es werden neun Rennen live ausgestrahlt, die restlichen werden mit einer Verzögerung von drei Stunden komplett gezeigt. Die Zahlen entwickeln sich ähnlich dramatisch wie in Italien: Bei ‚Movistar TV‘ verfolgten rund 400.000 Menschen den Grand Prix in Texas. Im freien ‚Tele5‘ waren es immerhin 1,76 Millionen. Zum Vergleich schalteten im Vorjahr 4,51 Millionen Fans den Fernseher im Free-TV ein.

Als Alternative zum Fernsehen bietet die Dorna auf der offiziellen MotoGP-Webseite ein Streaming-Service an. Das Standard-Paket liegt bei 100 Euro pro Saison.

Text von Gerald Dirnbeck

Motorsport-Total.com
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