Das Superbike-Wochenende in Donington wurde zu einem vollen Erfolg für Kawasaki: Tom Sykes gewann beide Rennen vor seinem Teamkollegen Loris Baz. Mit den Saisonsiegen drei und vier übernahm Sykes auch wieder die WM-Führung.
Auch in der Herstellerwertung baute Kawasaki die Führung aus. Bei Sonnenschein dominierte Sykes das zweite Rennen und ließ es diesmal nicht zu einem Stallduell kommen. Platz drei ging an Aprilia-Werksfahrer Sylvain Guintoli.
Beim Start zum zweiten Rennen übernahm wieder Aprilia die Führung, während Leon Haslam (Honda) viel besser als in Lauf eins wegkam. Dagegen konnte Davide Giugliano (Ducati) seine Pole-Position wieder nicht nutzen. Am Ende der ersten Runde führte Sylvain Guintoli vor Marco Melandri, Baz, Alex Lowes (Crescent-Suzuki) und Sykes. Im Laufe der ersten Runde bremste Baz in der Melbourne-Haarnadel extrem spät, drückte sich innen an einigen Konkurrenten vorbei, die einen Massensturz nur knapp verhindern konnten.
Somit führte zu Beginn Aprilia, aber Kawasaki war auf dem Vormarsch. Nachdem sich Guintoli im ersten Rennen für einen anderen Hinterreifen entschieden hatte, wählte er diesmal den gleichen Reifen wie die Konkurrenz. In der fünften Runde kam es in der Melbourne-Haarnadel zu einer Kollision zwischen Lowes und Melandri. Der Italiener war davor und Lowes fuhr ihm auf das Hinterrad. Beide purzelten von ihren Motorrädern, fuhren am Ende des Feldes aber weiter.
Praktisch gleichzeitig stürzte Eugene Laverty in Goddards von seiner Suzuki. Für das Crescent-Team wurde der Nachmittag eine Enttäuschung. Somit führte nach sieben Runden Guintoli vor den beiden Kawasaki-Fahrern. Dieses Trio hatte sich bereits von den Verfolgern abgesetzt. In der elften Runde schlugen die beiden Grünen zu: Baz überholte Guintoli, aber Sykes schnappte sich beide und ging in Führung. Sykes und Baz konnten Guintoli auch gleich abschütteln, während der Franzose von Giugliano eingeholt wurde und ein Duell um Platz drei entstand.
Sykes kontrolliert Baz
Im Gegensatz zum ersten Rennen entbrannte in den letzten Runden kein Duell der beiden Kawasaki-Fahrer. Sykes hatte seinen Teamkollegen im Griff und kreuzte vier Sekunden vor Baz die Ziellinie. „Die ZX-10R hat sehr gut gearbeitet. Das Rennen war viel sauberer. Da es einige Stürze gab, machte es mein Leben viel einfacher“, blickt Sykes auf die Konkurrenz. „Wenn die Sonne scheint, ist Donington etwas Besonderes. Dass ich wieder den Doppelerfolg geholt habe, ist unglaublich. Jetzt freue ich mich auf die Strecke in Sepang.“
Mit diesem Sieg baute Sykes seine WM-Führung auf 26 Punkte aus. Baz liegt punktgleich mit Jonathan Rea (Honda) auf WM-Platz zwei. „Es war wieder ein sehr gutes Rennen. Tom war heute aber zu schnell“, muss Baz anerkennen. „Im letzten Sektor habe ich zu viel auf ihn verloren. Für das Team ist es ein super Resultat, deswegen bin ich sehr glücklich.“
Aprilia konnte Kawasaki in Donington nicht gefährlich werden. Nach Platz sieben in Lauf eins nahm Guintoli nun einen Pokal für Platz drei mit. „Das erste Rennen war ein Desaster. Ich startete gut, aber dann konnte ich die Pace nicht halten“, berichtet Guintoli. „Mein Team hat fantastisch gearbeitet, denn das Motorrad fühlte sich im zweiten Rennen ganz anders an. Es ist kein Geheimnis, dass Donington nicht unsere beste Strecke ist. Die Pace von Loris und Tom konnte ich nicht fahren. Der Podestplatz fühlt sich wie ein Sieg an.“
Nach seinem Ausfall im ersten Rennen kam Giugliano diesmal als Vierter ins Ziel. Sein Ducati-Teamkollege Chaz Davies folgte als Fünfter. Das Honda-Duo konnte an diesem Wochenende nicht um Podestplätze kämpfen, obwohl Haslam aus der ersten Reihe startete. Rea wurde schließlich Sechster, Haslam kam als Siebter ins Ziel. In der letzten Runde schnappte sich Toni Elias (Aprilia) noch den achten Platz von der schnellsten Bimota.
Stark in Szene setzte sich wieder Ayrton Badovini, der mit der Bimota auf Platz neun fuhr. Aufgrund der Homologations-Bestimmungen werden Badovini und sein Teamkollege Christian Iddon noch nicht im Klassement geführt. Die Bimota BB3 war in Donington dennoch das schnellste Evo-Bike. Lowes startete nach seinem Crash eine Aufholjagd, pflügte durch das Feld und eroberte noch Rang neun. Bester Evo-Fahrer im Klassement war schließlich David Salom (Kawasaki) als Zehnter.
Die weiteren WM-Punkte gingen an Niccolo Canepa (Ducati), Laverty, Jeremy Guarnoni (Kawasaki) und Alessandro Andreozzi (Kawasaki). Auch Melandri fuhr nach dem Unfall zu Beginn weiter, verpasste als 17. allerdings die WM-Punkte. Die nächsten Rennen finden am 8. Juni in Sepang (Malaysia) statt.
Ergebnisse Donington Rennen2
1 7 1 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 23 1’28.608 271,6 1’46.241 252,5 25 25 185 1
2 6 76 L. BAZ FRA Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 23 3.678 1’28.808 270,9 1’46.058 253,1 20 20 159 3
3 5 50 S. GUINTOLI FRA Aprilia Racing Team Aprilia RSV4 Factory 23 7.376 1’29.036 271,6 1’45.839 242,8 9 16 148 4
4 1 34 D. GIUGLIANO ITA Ducati Superbike Team Ducati 1199 Panigale R 23 10.827 1’28.904 268,2 1’44.903 243,9 13 82 7
5 11 7 C. DAVIES GBR Ducati Superbike Team Ducati 1199 Panigale R 23 15.140 1’29.226 268,9 1’50.099 242,8 11 11 109 5
6 8 65 J. REA GBR PATA Honda World Superbike Honda CBR1000RR 23 17.975 1’29.203 269,6 1’46.306 251,9 10 10 159 2
7 2 91 L. HASLAM GBR PATA Honda World Superbike Honda CBR1000RR 23 33.737 1’29.429 266,9 1’45.009 250,2 8 9 75 8
8 9 24 T. ELIAS ESP Red Devils Roma Aprilia RSV4 Factory 23 40.362 1’29.683 266,9 1’46.326 238,0 7 8 65 11
9 4 22 A. LOWES GBR Voltcom Crescent Suzuki Suzuki GSX-R1000 23 41.465 1’28.554 273,7 1’45.258 246,2 16 7 73 9
10 17 44 D. SALOM ESP Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R EVO 23 48.929 1’30.550 261,7 1’53.656 226,0 6 6 46 12
11 16 59 N. CANEPA ITA Althea Racing Ducati 1199 Panigale R EVO 23 49.229 1’30.277 260,4 1’51.062 235,9 5 5 38 13
12 14 71 C. CORTI ITA MV Agusta RC-Yakhnich M. MV Agusta F4 RR 23 57.984 1’30.762 261,7 1’49.961 243,4 1 4 10 18
13 10 58 E. LAVERTY IRL Voltcom Crescent Suzuki Suzuki GSX-R1000 23 1’00.751 1’29.225 268,9 1’47.963 247,9 3 65 10
14 20 11 J. GUARNONI FRA MRS Kawasaki Kawasaki ZX-10R EVO 23 1’01.697 1’31.276 256,1 0.000 3 2 12 17
15 15 21 A. ANDREOZZI ITA Team Pedercini Kawasaki ZX-10R EVO 23 1’03.349 1’31.321 259,8 1’50.509 235,9 2 1 4 22
16 22 32 S. MORAIS RSA IRON BRAIN Grillini Kawasaki Kawasaki ZX-10R EVO 23 1’03.820 1’30.998 262,3 1’32.064 10 19
17 3 33 M. MELANDRI ITA Aprilia Racing Team Aprilia RSV4 Factory 23 1’05.485 1’29.047 270,9 1’45.111 247,3 13 97 6
18 19 9 F. FORET FRA MAHI Racing Team India Kawasaki ZX-10R EVO 23 1’11.049 1’31.334 259,8 0.000 4 14 16
19 21 98 R. LANUSSE FRA Team Pedercini Kawasaki ZX-10R EVO 23 1’15.943 1’31.383 257,3 1’32.032
20 23 10 I. TOTH HUN BMW Team Toth BMW S1000 RR 22 1 Lap 1’32.997 259,8 1’32.339
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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