© Pacepix.com - WM-Leader Jack Miller schnappte sich am Sachsenring seinen vierten Saisonsieg

© Pacepix.com – WM-Leader Jack Miller schnappte sich am Sachsenring seinen vierten Saisonsieg

WM-Spitzenreiter Jack Miller (KTM) hat sich am Sachsenring mit einem Start-Ziel-Sieg seinen vierten Erfolg der Saison 2014 gesichert und damit seine Führung in der Weltmeisterschaft wieder ausgebaut.

Am Ende des Rennens stand der Australier unter Druck von Brad Binder (Mahindra), der sich allerdings mit dem zweiten Platz zufriedengeben musste. Der letzte Platz auf dem Podium ging an Alexis Masbou (Honda). Geprägt wurde das Rennen von vielen Stürzen, am Ende sahen lediglich 23 der 34 gestarteten Piloten die Zielflagge.

„Ehrlich gesagt bin ich ziemlich froh, dass es Brad war, denn er ist ein echter Racer“, sagt Miller über sein Duell gegen Rennende und ergänzt: „Er blieb während des ganzen Rennens dran, Glückwunsch an ihn. Das Motorrad war das ganze Wochenende über perfekt und es ist großartig, nach einigen schlechten Rennen wieder ganz oben zu stehen.“ Seinen bis dahin letzten Sieg und Podiumsplatz hatte Miller in Le Mans geholt.

Für Binder war es nicht nur der erste Besuch auf dem Treppchen, es war das erste Mal seit 1985, dass überhaupt irgendein Südafrikaner an der Podiumszeremonie teilnehmen durfte. „Es kommt zwei Jahre zu spät“, sagt Binder mit einem Lachen und ergänzt: „Mein Team und ich haben so hart gearbeitet und es fühlt sich so gut an. Ich gab 110 Prozent für den Sieg, aber Jack fuhr eine großartige letzte Runde und es war kein Raum da.“

Trotzdem war Binders zweiter Platz das bisher beste Ergebnis für Mahindra in der Moto2. Den letzten Podiumsplatz schnappte Masbou Alex Marquez (Honda) auf der Zielgeraden noch vor der Nase weg. „Es war möglich, ihn noch vor der Linie zu überholen. Ich bin glücklich, denn wir haben die ganze Saison auf dieses Podium gewartet und gehen jetzt beruhigt in die Ferien“, sagt der Franzose, der zum zweiten Mal den Sprung auf das Podium schaffte.

Lange Zeit hatte auch Marquez gute Chancen auf den Sieg, ein kleiner Fehler in den letzten Runden warf den Spanier allerdings auf Rang fünf zurück, am Ende wurde er Vierter und betrieb damit Schadensbegrenzung. Nach schlimmer erwischte es seinen Teamkollegen Alex Rins, der nach einer Berührung gleich in der zweiten Kurve des Rennens stürzte und sich damit vorläufig aus dem Titelkampf verabschiedete.

Gleiches gilt auch für Romano Fenati (KTM). Der Italiener war lediglich von Rang 25 gestartet und arbeitete sich in den ersten beiden Runden bis auf Rang elf nach vorne. Ein Sturz beendete seine Aufholjagd allerdings. Auch die Titelchancen von Efren Vazquez (Honda) sind wieder etwas gesunken. Der Pilot des Racing Team Germany war lediglich von Rang 17 gestartet und beendete das Rennen als Sechster an der Spitze einer achtköpfigen Gruppe.

Stürze wirbeln WM durcheinander

Dieser Gruppe gehörte auch Philipp Öttl (Kalex KTM) an, der am Ende als Zwölfter bester Deutscher wurde und gleichzeitig sein bestes Saisonergebnis erzielte. In der WM fiel er aber trotzdem um einen Platz auf Rang 23 zurück, da Matteo Ferrari (Mahindra) durch seinen neunten Platz an ihm vorbeizog. Luca Grünwald (Kalex KTM) konnte von den vielen Stürzen derweil nicht profitieren und verpasste die Punkteränge als 19. erneut.

Über die ersten Punkte der Saison durften sich dagegen Arthur Sassis (Mahindra) und Eric Granado (KTM) freuen, die beiden landeten auf den Rängen 13 und 14. Die beiden deutschen Wildcard-Inhaber Maximilian Kappler (FTR) und Kevin Hanus (Honda) hielten sich aus allen Scharmützeln heraus und brachten ihre Motorräder auf den Plätzen 21 und 23 ins Ziel. Das galt nicht für Karel Hanika (KTM) und Miguel Oliveira (Mahindra). Die beiden berührten sich acht Runden vor Ende, stürzten und fielen so noch aus den Punkterängen.

Drei Runden vor Schluss verabschiedete sich auch noch Niccolo Antonelli (KTM) aus dem Rennen. Danny Kent durfte sich auf seiner Husqvarna über Rang fünf und damit sein bestes Saisonergebnis freuen. Gleiches gilt für John McPhee (Honda), der Siebter wurde. Für Isaac Vinales (KTM) ist der achte Platz gewöhnlich keine überragende Platzierung, angesichts der Tatsache, dass der Spanier während des gesamten Wochenendes mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, allerdings ein respektables Ergebnis.

In der Weltmeisterschaft ist aus dem Fünfkampf um den Titel vorläufig ein Zweikampf geworden. Miller (142 Punkte) steht weiterhin an der Spitze, Marquez (123) ist neuer Zweiter, Vazquez (112) neuer Dritter. Letzterer hat allerdings bereits 30 Punkte Rückstand und müsste damit, ebenso wie Fenati (110) und Rins (107), eine große Aufholjagd starten. Das nächste Rennen steht erst am 10. August in Indianapolis auf dem Programm, vorher verabschiedet sich die Moto3 in die Sommerpause.

Ergebnisse Moto3 Sachsenring:

1 25 8 Jack MILLER AUS Red Bull KTM Ajo KTM 39’26.927 150.7
2 20 41 Brad BINDER RSA Ambrogio Racing MAHINDRA 39’27.107 150.7 0.180
3 16 10 Alexis MASBOU FRA Ongetta-Rivacold HONDA 39’28.046 150.6 1.119
4 13 12 Alex MARQUEZ SPA Estrella Galicia 0,0 HONDA 39’28.107 150.6 1.180
5 11 52 Danny KENT GBR Red Bull Husqvarna Ajo HUSQVARNA 39’28.217 150.6 1.290
6 10 7 Efren VAZQUEZ SPA SaxoPrint-RTG HONDA 39’53.158 149.1 26.231
7 9 17 John MCPHEE GBR SaxoPrint-RTG HONDA 39’53.263 149.0 26.336
8 8 32 Isaac VIÑALES SPA Calvo Team KTM 39’53.401 149.0 26.474
9 7 3 Matteo FERRARI ITA San Carlo Team Italia MAHINDRA 39’53.510 149.0 26.583
10 6 58 Juanfran GUEVARA SPA Mapfre Aspar Team Moto3 KALEX KTM 39’53.662 149.0 26.735
11 5 84 Jakub KORNFEIL CZE Calvo Team KTM 39’53.800 149.0 26.873
12 4 65 Philipp OETTL GER Interwetten Paddock Moto3 KALEX KTM 39’53.936 149.0 27.009
13 3 61 Arthur SISSIS AUS Mahindra Racing MAHINDRA 39’54.232 149.0 27.305
14 2 57 Eric GRANADO BRA Calvo Team KTM 39’57.011 148.8 30.084
15 1 33 Enea BASTIANINI ITA Junior Team GO&FUN Moto3 KTM 40’12.052 147.9 45.125
16 19 Alessandro TONUCCI ITA CIP MAHINDRA 40’12.466 147.9 45.539
17 95 Jules DANILO FRA Ambrogio Racing MAHINDRA 40’12.952 147.8 46.025
18 38 Hafiq AZMI MAL SIC-AJO KTM 40’13.037 147.8 46.110
19 43 Luca GRÜNWALD GER Kiefer Racing KALEX KTM 40’23.714 147.2 56.787
20 22 Ana CARRASCO SPA RW Racing GP KALEX KTM 40’24.076 147.1 57.149
21 97 Maximilian KAPPLER GER SaxoPrint RTG FTR 40’36.239 146.4 1’09.312
22 91 Gabriel RODRIGO ARG Avant Tecno Husqvarna Ajo HUSQVARNA 39’41.056 144.3 1 lap
23 86 Kevin HANUS GER Fai Rent-A-Jet HONDA 39’44.682 144.0 1 lap

Text von Ruben Zimmermann

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