Mit dem Beginn der Sommerpause kommt Bewegung in den Transfermarkt. Moto3-WM-Leader Jack Miller wird mit Honda in Verbindung gebracht und könnte bereits in der kommenden Saison in der MotoGP fahren.
In den vergangenen Wochen gab es weitere Diskussionen über die Zukunft des talentierten Australiers. Im vergangenen Jahr einigte sich Miller mit Marc VDS und unterzeichnete eine Vereinbarung. In den beiden kommenden Jahren sollte er für das momentan beste Moto2-Team eine Kalex fahren. Doch diese Chance lässt er offensichtlich verstreichen.
LCR-Teamchef Lucio Cecchinello bestätigt gegenüber ‚Motor Cycle News‘, dass Honda Kontakt zu Miller aufgenommen hat und ihn bereits 2015 in die MotoGP holen möchte: „Mir ist bewusst, dass einige Leute bei HRC sich wünschen, Jack zu verpflichten, weil sie glauben, dass er die Zukunft ist. Ich weiß, dass sie Jack wollen. Doch ich weiß nicht, wie die momentane Situation genau aussieht, weil er offensichtlich einen gültigen Vertrag hat“, bemerkt der Teamchef von Stefan Bradl.
„Ich möchte nicht in solche dubiosen Verhandlungen hineingezogen werden. Doch wenn HRC zu mir kommt, mir garantiert, dass Jack verfügbar ist und sie ihn unter Vertrag genommen haben, dann bin ich offen, dieses Projekt zu unterstützen“, stellt Cecchinello klar. „Ich habe noch nicht mit Jack oder seinem Manager gesprochen. Bevor es um die Fahrer geht, würde ich gern klären, ob wir zwei Fahrer an den Start schicken. Es ist ein Traum, doch im Zweifelsfall werden wir nur einen Fahrer mit einer Factory-Maschine ausrüsten.“
Momentan wartet Cecchinello auf die Zusage eines Sponsors. Wenn man sich einigt, wird LCR in der kommenden Saison mit einer RC213V und einer RCV1000R an den Start gehen. Cecchinello würde Miller empfehlen, im ersten Jahr mit der Open-Maschine an den Start zu gehen: „Wenn Jack aus der Moto3 in die MotoGP aufsteigt, wäre es im ersten Jahr besser, auf einer Open-Maschine zu sitzen, weil dann der Druck geringer wäre. Er wird sehr viel Zeit benötigen, um sich an die MotoGP und die viele Leistung zu gewöhnen“, prognostiziert er.
Mit den Gerüchten um Millers MotoGP-Aufstieg wird der Druck auf Bradl nicht geringer. Der Deutsche steht bei HRC auf der Abschussliste. Teamchef Cecchinello möchte Bradl halten, ist aber auf die Unterstützung von HRC angewiesen. In 43 Rennen konnte der ehemalige Moto2-Weltmeister nur einen Podestplatz holen. Momentan liegt Bradl nur auf Position neun der Fahrerwertung.
„Ich arbeite sehr gern mit Stefan und glaube an sein Talent. Ich pushe ihn zu guten Ergebnissen, damit wir mit diesem Projekt auch in der Zukunft weitermachen können“, betont Cecchinello. „Es ist Lucios erste Wahl, mich zu halten und meine erste Wahl ist es, hier zu bleiben“, erklärt Bradl zuversichtlich. „Wir erhalten Unterstützung von HRC. Doch schlussendlich müssen sie zustimmen. Sie erwarten bessere Leistungen, was ich verstehen kann. Am wichtigsten ist es, gute Rennen zu zeigen.“
Wenn Bradl bei LCR keinen Platz für 2015 bekommt, müsste sich der Bayer nach einer Alternative umsehen. Pramac ist an den Diensten des Deutschen interessiert. Doch auch eine Rückkehr in die Moto2 ist denkbar. „Ich habe keine Angebote und habe bisher auch nicht mit anderen Teams gesprochen. In die Moto2 zurückzukehren, wäre nicht meine erste Wahl. Meine Leistungen waren nicht so schlecht, um kein konkurrenzfähiges MotoGP-Bike für die kommende Saison zu erhalten“, so Bradl.
Text von Sebastian Fränzschky
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