Nach dem spannenden Auftakt in Katar erlebten die MotoGP-Fans in Austin ein weniger aufregendes Rennen. Durch die Reifenprobleme waren die Piloten gezwungen, sehr vorsichtig zu agieren.
Der Kampf um den Sieg war durch die Dominanz von Marc Marquez bereits viele Runden vor Rennende entschieden. Valentino Rossi und Andrea Dovizioso duellierten sich erneut, dieses Mal aber nicht um den Sieg.
Nach zwei Rennen liegen die beiden Italiener in der Meisterschaft vorn. Rossi hat durch den dritten Platz vier Punkte seines Vorsprungs eingebüßt. „Dovi“ liegt nach zwei Rennen nur einen Punkt zurück. Austin-Sieger Marquez ist bis auf fünf Punkte herangekommen und kann in Argentinien aus eigener Kraft die WM-Führung übernehmen. Ducati-Werkspilot Andrea Iannone ist momentan WM-Vierter, Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo liegt nach zwei vierten Plätzen nur auf Position fünf der Wertung.
„Es wird eine interessante Meisterschaft, wie es aussieht“, bemerkt Titelverteidiger Marquez nach dem zweiten Rennen der Saison. „Valentino und Andrea sind sehr konstant. Das ist schön. Nach dem fünften Platz in Katar musste ich mich an der Spitze zurückmelden und versuchen, die Punkte aufzuholen. Dieser Sieg schenkt uns für die kommenden Rennen sehr viel Zuversicht.“
Marquez freut sich über Ducatis Stärke
Marquez begrüßt, dass Ducati im Konzert der Großen mitmischt: „Es ist gut für die Meisterschaft. Im vergangenen Jahr war es einfacher, das Rennen in den Top 4 oder auf dem Podium zu beenden. Dadurch hat man bei einem Fehler nicht so viele Punkte verloren. Doch jetzt landet man auf Position fünf oder sechs, wenn etwas schiefläuft oder das Setup nicht optimal ist. Dadurch verliert man sehr viele Punkte“, analysiert der Spanier. „Ich finde das gut, denn dadurch bleibt die Meisterschaft offener.“
Doch wer ist der große Herausforderer? „Ich muss momentan auf Valentino und Andrea achten. Doch mit allem Respekt für Andrea, Valentino ist sehr erfahren und ich denke, dass er sehr stark sein wird“, erklärt Marquez, der Dovizioso dennoch nicht unterschätzt: „Auch Andrea war hier sehr stark. In den Trainings wirkte es, als hätte er Schwierigkeiten. Doch im Rennen wurde er Zweiter. Ich fuhr ihm einige Runden hinterher. Das Motorrad hat sehr viel Potenzial. Wir müssen auf ihn aufpassen.“
„Doch wir sollten Jorge auch nicht vergessen. Er wird sicher mit um die Meisterschaft kämpfen“, schildert Marquez. Lorenzo erlebte bisher keinen besonders guten Saisonstart. In Katar wurde der zweimalige MotoGP-Champion durch ein verrutschtes Helmpolster eingebremst. In Austin machte ihm eine Erkältung zu schaffen. Nach zwei Rennen liegt der WM-Dritte von 2014 nur auf Position fünf und hat 15 Punkte Rückstand auf Teamkollege Rossi.
Der WM-Führende freut sich, dass in der laufenden Saison mehr Fahrer in der Lage sind, an der Spitze zu kämpfen. Im vergangenen Jahr fuhren die Werkspiloten von Honda und Yamaha meist in einer eigenen Liga und machten die Podestplätze meist unter sich aus. Lediglich sechs Podestplätze gingen im Vorjahr an andere Piloten. Die restlichen 48 Podestplätze teilten sich Rossi, Lorenzo, Marquez und Dani Pedrosa.
„Es ist offensichtlich, dass wir nun sechs beziehungsweise fünf Fahrer sind, die an der Spitze fahren. Dani ist ja momentan leider nicht dabei. Für mich ändert sich nicht viel, doch es ist schwieriger, nun auf dem Podium zu stehen. Man muss alles geben“, betont Rossi. „Wenn man einen Fehler macht oder das Motorrad nicht perfekt läuft, verliert man mehr Punkte. Das ist der Unterschied.“
Text von Sebastian Fränzschky
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