Die Karriere von Marco Melandri ist in großer Gefahr.
Nach den enttäuschenden Vorstellungen in der MotoGP fehlen dem Italiener für die neue Saison die nötigen Optionen, um in der Superbike-WM um den Titel zu kämpfen. Von 2011 bis 2014 zeigte Melandri in der Serie starke Leistungen und gewann 19 Rennen.
Der ehemalige MotoGP-Pilot war einer der gefragtesten Piloten im Feld.
Bereits in seiner Debütsaison holte der damalige Yamaha-Pilot den Vizetitel. Mit BMW verpasste er die Meisterschaft knapp. Und auch mit Aprilia war Melandri siegfähig. Für die Superbike-WM wäre Melandri eine Bereicherung. In der laufenden Saison machen die Briten die Siege unter sich aus. Melandris Sieg in Frankreich vor einem Jahr war der bisher letzte Sieg eines Italieners in der Superbike-WM.
„Ende 2014 fragte ich, ob ich nicht weiterhin in der Superbike-WM fahren könnte, doch das war aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Ich glaubte nicht an das, was ich tat“, bemerkt Melandri im Gespräch mit der ‚Gazzetta dello Sport‘. Momentan verfolgt er das Geschehen nicht: „Nein, ich lese nicht einmal die Zeitungen und weiß nicht, wer gewinnt. Mir fehlt es im Moment nicht.“
Eine Rückkehr in die Superbike-WM mit konkurrenzfähigem Material wäre Melandris Traum. Dann würde er auch auf die Bezahlung verzichten: „Ich habe in meiner Karriere genug Geld verdient. Es wäre nicht das Wichtigste“, stellt Melandri klar. „Ich möchte wieder Stammfahrer sein und Rennen gewinnen können. Danach schaue ich mich um.“
„Wenn ich etwas Passendes finde, würde ich auch umsonst fahren. Ich möchte aber mitbestimmen. Ich musste jahrelang Kompromisse akzeptieren und mich auf Projekte einlassen, bei denen ich keine Entscheidungen treffen konnte“, ärgert sich Melandri, der durch die Teamorder im vergangenen Jahr etwas die Lust verlor. Manager Alberto Vergani sucht eifrig nach einem Platz für 2016, doch momentan sieht es schlecht aus.
Im Frühjahr wurde Melandri als Kandidat bei Yamaha gehandelt. Mit Yamaha-Superbike-Projektleiter Andrea Dosoli versteht sich der 33-Jährige gut, doch Sylvain Guintoli und Alex Lowes erhielten den Zuschlag und werden in der kommenden Saison mit der neuen Yamaha R1 an den Start gehen. Aber auch bei Ducati war Melandri im Gespräch, doch nach der verkorksten MotoGP-Saison vor sieben Jahren waren die Ducati-Verantwortlichen wenig begeistert, Melandri wieder aufzunehmen. Damals sparte Melandri nicht mit öffentlicher Kritik.
Text von Sebastian Fränzschky
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