Am Mittwoch trafen in Jerez die Piloten der Superbike-WM auf einige MotoGP-Teams. Um ein Haar hätte Superbike-Weltmeister Jonathan Rea alle MotoGP-Prototypen hinter sich gelassen.
Lediglich Avintia-Ducati-Pilot Hector Barbera konnte sich beim privaten Testtag in Jerez vor den zweifachen Superbike-Champion setzen und rettete die Ehre der MotoGP-Piloten denkbar knapp.
Da das Wetter für Donnerstag und Freitag wenig vielversprechend aussieht, nutzten die Piloten die Fahrzeit so gut es ging aus.
Barbera benötigte mit der 2016er-Ducati 1:39.614 Minuten für seine Tagesbestzeit. Kawasaki-Werkspilot Rea war mit seinem Superbike nur 0,125 Sekunden langsamer und ließ seine Kollegen damit erneut alt aussehen. Bereits beim Test in Aragon demütigte der Brite seine Gegner. Und auch in Jerez gab Rea mit der 2017er-Kawasaki das Tempo vor.
Mit Ausnahme von Barbera zogen alle anwesenden MotoGP-Piloten den Kürzeren und mussten sich hinter dem Superbike-Weltmeister einreihen. Loris Baz landete mit seiner Avintia-Ducati auf Position drei der Wertung. Baz wird in der neuen MotoGP-Saison verglichen mit Barbera nicht mit gleichwertigem Material antreten. In Jerez pilotierte er eine 2015er-Maschine. Knapp dahinter folgten seine Markenkollegen Alvaro Bautista und Scott Redding.
Aprilia: Espargaro stark, Lowes enttäuscht
Erneut positiv fiel Aprilia-Neuzugang Aleix Espargaro auf, der in Jerez deutlich unter der Qualifying-Zeit von Vorgänger Stefan Bradl landete. Espargaro unterbot die Vorgabe von Bradl um acht Zehntelsekunden. Weniger gut kam Teamkollege Sam Lowes zurecht, der etwa drei Sekunden auf Espargaros Zeit verlor und abgeschlagen Letzter wurde. Zudem ging Lowes erneut zu Boden und war der einzige MotoGP-Pilot, der am Mittwoch stürzte.
Ducati schickte neben den Satelliten-Teams auch Testfahrer Michele Pirro nach Jerez. Der Italiener testete neue Teile und verlor etwa eine halbe Sekunde auf Barbera. Die Ducati-Werkspiloten verzichten auf den Test in Jerez, da Jorge Lorenzo keine Freigabe von Yamaha erhielt. Und auch Honda hat die Teilnahme am privaten Test abgesagt. Ursprünglich sollten Marc Marquez und Dani Pedrosa weitere Erfahrungen mit den Entwicklungen für die neue Saison machen, doch die gesammelten Daten vom Valencia-Test genügen den HRC-Ingenieuren offensichtlich.
Statt Marquez und Pedrosa gingen Marc-VDS-Pilot Jack Miller und HRC-Testpilot Hiroshi Aoyama auf die Strecke. Miller lobte den neuen Honda-Motor und landete in der Wertung auf der neunten Position. Knapp davor platzierte Suzuki-Neuzugang Andrea Iannone seine GSX-RR auf die achte Position. Iannone war zusammen mit Aoyama der fleißigste Fahrer am Mittwoch. 68 Runden spulte der Italiener mit der Suzuki ab. Hauptsächlich ging es darum, neue Motorvarianten zu vergleichen.
KTM sucht nach dem Anschluss
KTM enttäuschte beim Auftakt des Jerez-Tests. Neuverpflichtung Bradley Smith verlor knapp drei Sekunden auf Barbera, landete auf der 22. Position und verpasste seine eigene Bestzeit deutlich. Mit der Tech-3-Yamaha war er im April mehr als zwei Sekunden schneller. KTM-Testpilot Mika Kallio kam etwas besser zurecht und hatte 2,275 Sekunden Rückstand: Platz 20 für den Finnen.
Die inoffiziellen Testzeiten aus Jerez (Mittwoch):
1. Hector Barbera (Avintia-Ducati) – 1:39.614 Minuten (64 Runden)
2. Jonathan Rea* (Kawasaki) +0,125 Sekunden (60)
3. Loris Baz (Avintia-Ducati) +0,192 (55)
4. Alvaro Bautista (Aspar-Ducati) +0,248 (52)
5. Scott Redding (Pramac-Ducati) +0,471 (55)
6. Aleix Espargaro (Aprilia) +0,472 (45)
7. Michele Pirro (Ducati) +0,478 (49)
8. Andrea Iannone (Suzuki) +0,535 (68)
9. Jack Miller (Marc-VDS-Honda) +0,726 (48)
10. Chaz Davies* (Ducati) +0,795 (68)
11. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) +0,818 (58)
12. Karel Abraham (Aspar-Ducati) +0,870 (59)
13. Tom Sykes* (Kawasaki) +0,997 (49)
14. Alex Lowes* (Yamaha) +1,371 (48)
15. Lorenzo Savadori* (Aprilia) +1,434 (61)
16. Marco Melandri* (Ducati) +1,674 (60
17. Leon Camier* (MV Agusta) +1,872 (58)
18. Eugene Laverty* (Aprilia) +2,078 (60)
19. Michael van der Mark* (Yamaha) +2,216 (84)
20. Mika Kallio (KTM) +2,275 (56)
21. Takuya Tsuda (Suzuki) +2,389 (67)
22. Bradley Smith (KTM) +2,748 (49)
23. Hiroshi Aoyama (Honda) +2,917 (68)
24. Sam Lowes (Aprilia) +3,407 (33)
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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