(Motorsport-Total.com) – Der Trainingstag zum Grand Prix von Argentinien in Termas de Rio Hondo, dem zweiten Rennen der MotoGP-Saison 2018, ging mit Bestzeit für Honda-Werkspilot Marc Marquez zu Ende.
Mit einer im zweiten Feien Training am Nachmittag gefahrenen Rundenzeit von 1:39.395 Minuten holte sich Marquez die Tagesbestzeit, nachdem Honda-Teamkollege Dani Pedrosa in der Auftaktsession am Vormittag Schnellster gewesen war.
Beinahe-Highsider in der Boxengasse
Es war ein guter, aber seltsamer Tag“, fasst Marquez zusammen. „Die Strecke war sehr rutschig und es war für alle schwierig, ein vernünftiges Gefühl aufzubauen. Ich persönlich fühle mich aber immer besser, wenn es rutschig ist. Ich mag es, mit dem Bike zu spielen. Letzten Endes ist mir eine gute Runde gelungen.“
Doch nicht nur das. Als in den Schlussminuten der Nachmittagssession der Motorradwechsel im Hinblick auf ein mögliches Flag-To-Flag-Rennen geprobt wurde, zeigte Marquez wieder einmal einen seiner sagenumwobenen Saves:
Otra modalidad de salvadas de Marquez pic.twitter.com/cyTQt01AFp
— victor lluch (@victorlluch) 6. April 2018
Für Marquez war der Beinahe-Highsider in der Boxengasse aber nicht der kritischste Moment des Tages. „Im FP1 ging es mit Maverick (Vinales) und (Karel) Abraham richtig eng zu“, spricht der Titelverteidiger einen haarigen Moment im Vormittagstraining an, als er beinahe mit Maverick Vinales kollidiert wäre. Der Yamaha-Pilot hatte seinerseits alle Hände voll zu tun, nicht mit Karel Abraham (Nieto-Ducati) zu kollidieren.
Beinahe-Crash mit Maverick Vinales
Letztlich ging alles gut, aber dieser Moment war selbst für Marquez‘ Geschmack über dem Limit: „Das war richtig gefährlich. Sie verpassten die Linie und verloren an Tempo. Ich stach innen rein und dabei rutschte mir das Hinterrad weg. Dann sah ich eine kleine Lücke zwischen den beiden und drehte das Gas wieder voll auf.“
Und was sagt Vinales zu besagter Situation? „Genau genommen war es kein kritischer Moment mit Marc, sondern mit Karel. Ich war auf einer schnellen Runde, während er (Abraham; Anm. d. Red.) immer mal wieder Tempo herausnahm und dann wieder beschleunigte. In Kurve 5 bremste er dann sehr früh. Zum Glück habe ich ihn dabei nicht erwischt. Den anderen Fahrern ging es ähnlich. Solche Dinge sollten wir vermeiden.“
Cal Crutchlow: „Langsam wird es irrwitzig“
Was Marquez betrifft, so wundern sich die anderen Fahrer im Feld ohnehin nur noch über dessen Beinahe-Stürze – egal ob auf der Strecke oder in der Boxengasse. „Langsam wird es irrwitzig“, meint LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow und führt an: „Wie hat er es am Vormittag geschafft, Vinales nicht zu erwischen, wenn jeder andere ihn abgeräumt hätte? Dann, beim Herausfahren aus der Box, hätte jeder andere Fahrer drei Mechaniker umgefahren, das Motorrad zerstört und sich den Knöchel verstaucht. Das ist nun mal die Wahrheit.“
Marquez allerdings meisterte auch diese brenzlige Szene ohne zu stürzen. Geht das im weiteren Argentinien-Verlauf des Wochenendes so weiter? Yamaha-Star Valentino Rossi, der den Freitag in der kombinierten Zeitenliste beider Trainings auf Platz sieben abschloss und damit genau wie Teamkollege Vinales (6.), aber anders als die beiden Ducati-Piloten Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso direkt fürs Q2 qualifiziert ist, sieht Marquez als Favoriten – allerdings mit einer Einschränkung. „Marquez hat heute sehr stark ausgesehen, er ist sicherlich der Favorit. Aber sollte Marquez sich nicht auf und davon machen am Start, dann erwarte ich ein weiteres Rennen mit einer großen Gruppe“, so Rossi.
Marquez stimmt zu: „Ab Samstag wird es enger zugehen, weil die Strecke mehr Grip bieten wird. Was die Reifen betrifft, insbesondere die Medium-Mischung, gibt es noch ein paar Fragezeichen. So oder so werde ich wieder versuchen, voll anzugreifen.“ Allerdings gibt es nicht nur bezüglich der Reifen noch Fragezeichen, sondern auch bezüglich des Wetters. Der angekündigte Regen ließ sich am Freitag nur ganz kurz blicken. Das muss aber für Samstag und Sonntag nicht so bleiben…
Text von Mario Fritzsche & Oriol Puigdemont
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