Stefan Pierer - © KTM

© KTM – Stefan Pierer hebt die hochgestochene
MotoGP-Technologie hervor

(Motorsport-Total.com) – Seit Jahren boomt die Motorrad-WM und zieht an jedem Rennwochenende die Fanmassen zu den Rennstrecken.

An diesem Wochenende gastiert die MotoGP auf dem Red-Bull-Ring und für KTM ist es das Highlight des Jahres. „An diesem Wochenende erwarten wir bis zu 200.000 Zuschauer“, sagt KTM-Chef Stefan Pierer. „Es ist eine besondere Veranstaltung und die größte Sportveranstaltung in Österreich.“ Inklusive Rahmenprogramm stehen rund 70 KTM-Fahrer in Spielberg am Start.

Warum die Fans die MotoGP lieben, ist für Pierer sonnenklar: „Das hier ist wahrer Rennsport. Der Fahrer macht 60 bis 70 Prozent aus, und das kann man sich ansehen.“ Von der Formel 1 hält er dagegen nicht viel: „Dort kannst du sowieso bald einen Dummy reinsetzen, wenn man das übertrieben ausdrückt. Und zu dieser Aussage stehe ich auch“, so Pierer. Gute MotoGP-Fahrer zu finden, ist dagegen eine viel schwierigere Aufgabe.

„Die Formel kann man fast schon von der Box aus steuern“, rechnet Pierer mit der Königsklasse auf vier Rädern ab. „Irgendwann sind es autonome Formel-1-Rennen. Das ist die falsche Richtung. Es wird um 100 Millionen mehr Geld reingepumpt, aber es ist kein Event mehr. Und die Elektrorennen in der Stadt sind eine Perversion für mich, das ist das Schlimmste. Keine Zuschauer und du hörst nichts. Ich halte nichts von dem. Ein Rennen, bei dem man in der Hälfte das Auto abstellen und wechseln muss – da frage ich mich schon…“

Pierer: MotoGP kann nicht jeder fahren
„Die MotoGP-Motorräder sind mittlerweile so anspruchsvoll, man kann nicht irgendjemanden draufsetzen“, sagt Pierer, der gerade einen Ersatz für den verletzten Pol Espargaro sucht. „Man kann sich kaum vorstellen, welche Technologie hier mittlerweile unterwegs ist. Wir reden von 17.500 bis 18.000 Umdrehungen. Das ist Formel-1-Technologie pur. Es erinnert mich an die Formel-1-Zeit vor dem Turbo und den ganzen Einschränkungen.“

„Ich kenne das alles von Pankl, von dort kommt jedes Pleuel und jede Kurbelwelle. An der Motorentechnologie wird es bei uns nicht scheitern. Es geht um die Feinarbeit. Leistung ist im Überfluss vorhanden, man muss sie sogar runterregeln. Meistens fährt man nur im mittleren Bereich. Es geht um die Kurvenfahrbarkeit und viele kleine Dinge.“ Das Verhältnis Gewicht zu Leistung ist in der MotoGP viel extremer als in der Formel 1.

KTM befindet sich in der zweiten MotoGP-Saison und spielt im Spitzenfeld (noch) keine Rolle. Pierer sieht seine Mannschaft trotzdem auf Kurs: „Für mich ist Suzuki das Vorbild, und da sind wir dabei. Wir sind ja erst im zweiten Jahr. Es ist hart, aber das ist auch Teil des Rennsports. Man wächst aus Niederlagen. Ich habe sieben Jahre bei der Dakar und elf Jahre beim Supercross für den Titel gebraucht. Wir brauchen Geduld und geben nicht auf. Ich bleibe dabei, in drei Jahren in Podestnähe zu sein. Nächstes Jahr möchte ich das eine oder andere Podium sehen.“

Text von Gerald Dirnbeck

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