(Motorsport-Total.com) – Nach zwei Jahren haben sich die Wege von Jorge Lorenzo und Ducati endgültig getrennt.
Der Spanier tritt bereits in Honda-Teamkleidung auf, bei den Italienern steigt indes der Druck auf Neuankömmling Danilo Petrucci. Mit zwei italienischen Piloten im Team werde es merklich harmonischer zugehen, prophezeit Ducati-Boss Claudio Domenicali. Er gibt zu, dass die Partnerschaft mit Lorenzo erst „zu spät“ funktioniert habe.
Bedauert Ducati den Verlauf der Lorenzo-Jahre? „Natürlich“, antwortet Domenicali gegenüber ‚GPOne.com‘. „Als wir das Abenteuer mit Jorge begannen, war die Erwartung aller Beteiligten, mehr zu erreichen.“ Sowohl das Team war motiviert, der Fahrer ebenso. Doch es kam anders. Erst in seinem 24. Rennen auf der Desmosedici gelang dem Mallorquiner der erste Sieg. Der Doppelpack in Mugello und Barcelona konnte eine Trennung nicht mehr verhindern.
„Manchmal funktioniert es sofort, in unserem Fall hat der Anpassungsprozess länger als erwartet gedauert“, gibt der Ducati-Boss zu und bedauert: „Zwischen Ducati und Lorenzo funktionierte alles zu spät. Jetzt müssen wir in die Zukunft blicken, mit einer ganz neuen Fahrerpaarung.“
„Arbeiten daran, Marquez zu schlagen“
Mit der Ankunft von Danilo Petrucci ändert sich auch die Dynamik im Werksteam. Vizeweltmeister Andrea Dovizioso bekommt einen unerfahreneren Piloten an die Seite gestellt. Petrucci konnte bislang sechs MotoGP-Podestplätze einfahren, ein Sieg ist ihm noch nie gelungen. Domenicali erwartet, dass die Harmonie in der Garage mit zwei Italienern deutlich größer ausfallen wird. „Ich bin sicher, dass sich Andrea und Danilo mehr respektieren.“
„Sie wollen zusammenarbeiten, deshalb hat diese Fahrerpaarung mehr Potenzial im Gegensatz zur alten. Zwischen Jorge und Andrea gab es viele Streitereien“, spricht er die angespannte Lage im Team offen an. Mehrfach kritisierten sich die Teamkollegen öffentlich gegenseitig. Dovizioso verstand die lange Verletzungspause des Spaniers zu Saisonende nicht, Lorenzo wiederum beschuldigte den Italiener, kein guter Teamkollege zu sein.
„Ich weiß, dass das Teil der Show ist, aber es war in den vergangenen Jahren etwas mehr, als ich mir gewünscht hätte … Ich denke, dass Petrucci und Dovizioso beide gut aufeinander abgestimmt beginnen, mit dem gemeinsamen Ziel besser zu werden.“ Denn auch 2019 wird Ducati wieder angreifen und nach zwei Vize-Weltmeisterschaften auf den WM-Titel hoffen. „Für dieses Jahr sehe ich keine andere Möglichkeit, als uns zu verbessern. Damit meine ich, zu versuchen, die Weltmeisterschaft zu gewinnen“.
Die Rennabteilung der Borgo Panigalo arbeite mit Hochdruck am neuen Bike. Domenicali stellt mehrere „neue Lösungen“ aus der Feder von Luigi Dall’Igna in Aussicht. „Ich kann nur sagen, dass die offiziellen Fahrer eine Weiterentwicklung des Motorrads vom letzten Jahr haben werden, aber viel wettbewerbsfähiger.“ Zwar sei man mit den Ergebnissen 2018 – immerhin sieben Siege, 13 Podestplätze – sehr zufrieden, allerdings möchte man sich noch einmal weiterentwickeln. Der große Favorit aus Ducati-Sicht heißt auch in der bevorstehenden Saison Marc Marquez. „Ich denke, dass Marquez nicht unschlagbar ist, und wir arbeiten daran, ihn zu schlagen.“
Text von Maria Reyer
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