(Motorsport-Total.com) – Der zweitägige Test in Portimao verlief aus Ducati-Sicht ernüchternd. Die Ingenieure haderten, die neue V4-Maschine an den welligen Kurs an der Algarve anzupassen.
Abgesehen von einigen schnellen Runden von Alvaro Bautista fand sich Ducati nur im hinteren Mittelfeld wieder und ist momentan bestenfalls dritte Kraft in der WSBK. Kawasaki und Yamaha scheinen im Moment deutlich konkurrenzfähiger zu sein als die Vizeweltmeister der vergangenen Saison. Besorgniserregend ist der Zustand von Chaz Davies, der bereits beim Test in Jerez mit starken Rückenschmerzen kämpfte und sich auch in Portimao nicht in Topform befand.
Ducati hatte auch in Portimao eine lange Liste abzuarbeiten. Vom Chassis über die Elektronik bis zum Motor gab es viele Aufgaben zu erledigen. Bautista gelang schlussendlich noch eine hohe 1:41er-Zeit, womit er eine Sekunde langsamer war als Weltmeister Jonathan Rea. Davies kam nicht über 1:43.361 Minuten hinaus und wurde nur auf Position elf gelistet – zweieinhalb Sekunden hinter Rea.
„Für mich waren diese Testtage in Portimao sehr positiv“, kommentiert Bautista. „Am Sonntag fiel es mir ein bisschen schwerer als sonst, da ich zum ersten Mal in Portimao fuhr. Es ist eine Strecke, die sehr schwer zu lernen ist. Es gibt viele Bergauf- und Bergabstücke. Ich hatte ein wenig zu kämpfen.“
„Doch am Montag fühlte ich mich deutlich wohler auf dem Motorrad und konnte mich verbessern. Es war das letzte Mal, dass wir die V4R vor der Reise nach Australien testen konnten. Ich wollte deshalb so viele Runden wie möglich fahren, um die Maschine besser kennenzulernen. Wir sind zuversichtlich, weil wir eine gute Basis gefunden haben, auch wenn noch viel Arbeit bevorsteht“, so Bautista.
„Ich habe mich noch nicht vollständig von den Rückenproblemen erholt, die ich in Jerez hatte“, gesteht Davies. „Es war demzufolge nicht die angenehmste Zeit für mich. Andererseits bin ich froh, dass wir den Test abschließen konnten, denn ich erwartete nicht, dass das möglich ist. Zwischen den Tests erhielt ich gute Physioeinheiten, dank der ich fahren konnte.“
„Portimao war sehr wichtig, weil es eine weitere Strecke ist, auf der wir eine gute Grundabstimmung für die V4R finden mussten, während ich mich weiter mit dem Motorrad vertraut machte. Wir sind noch nicht dort, wo wir sein möchten, werden aber weiterhin arbeiten. Ich bin zuversichtlich und freue mich auf den Saisonauftakt auf Phillip Island“, bemerkt der Waliser.
Am kommenden Montag werden die 2019er-Ducatis offiziell präsentiert. Bisher drehten Bautista und Davies ihre Runden mit unlackierten Verkleidungen. Bei der Vorstellung am 4. Februar in San Pietro bei Bergamo zeigt der erfolgreichste Hersteller der WSBK-Geschichte die Farben für die bevorstehende Saison, bevor es nach Australien geht.
Der Saisonauftakt auf Phillip Island findet vom 22. bis zum 24. Februar statt. In der Woche vor dem Rennen können die Piloten am Montag und am Dienstag weiter an den Abstimmungen ihrer Superbikes arbeiten.
Die Testzeiten aus Portimao (Montag):
1. Jonathan Rea (Kawasaki) – 1:40.855 Minuten
2. Alex Lowes (Yamaha) +0,959 Sekunden
3. Alvaro Bautista (Ducati) +1,079
4. Leon Haslam (Kawasaki) +1,289
5. Michael van der Mark (Yamaha) +1,336
6. Tom Sykes (BMW) +1,391
7. Sandro Cortese (GRT-Yamaha) +1,614
8. Marco Melandri (GRT-Yamaha) +1,652
9. Toprak Razgatlioglu (Puccetti-Kawasaki) +1,682
10. Markus Reiterberger (BMW) +2,291
11. Chaz Davies (Ducati) +2,506
12. Michael Ruben Rinaldi (Barni-Ducati) +2,979
13. Eugene Laverty (Go-Eleven-Ducati) +3,095
14. Alessandro Delbianco (Althee-Mie-Honda) +4,030
Die Testzeiten aus Portimao (Sonntag):
1. Jonathan Rea (Kawasaki) – 1:42.195 Minuten
2. Alex Lowes (Yamaha) +0,419 Sekunden
3. Alvaro Bautista (Ducati) +0,487
4. Toprak Razgatlioglu (Puccetti-Kawasaki) +0,492
5. Tom Sykes (BMW) +0,613
6. Leon Haslam (Kawasaki) +0,625
7. Michael van der Mark (Yamaha) +0,677
8. Marco Melandri (GRT-Yamaha) +0,838
9. Markus Reiterberger (BMW) +1,487
10. Chaz Davies (Ducati) +1,502
11. Sandro Cortese (GRT-Yamaha) +1.652
12. Eugene Laverty (Go-Eleven-Ducati) +2.005
13. Michael Ruben Rinaldi (Barni-Ducati) +2.468
14. Alessandro Delbianco (Althee-Mie-Honda) +3.537
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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