(Motorsport-Total.com) – Die Aprilia RS-GP 2020 ist eine komplette Neukonstruktion.
Zwei Motorräder stehen beim Shakedown-Test in Sepang (Malaysia) zur Verfügung. Bradley Smith, Aleix Espargaro sowie Lorenzo Savadori sind als Fahrer nominiert. Kein Teil wurde vom alten Motorrad übernommen. Mit dem neuen Bike und einigen innovativen technischen Ideen will Aprilia endlich nach vorne kommen.
Herzstück ist ein neuer V-Motor mit einem Öffnungswinkel von 90 Grad. Das erlaubte es, das Motorrad kompakter zu bauen. Sie ist insgesamt etwas kleiner, schlanker und schmäler. Man folgt damit der Entwicklungsrichtung von Honda, wo im Vergleich ein extrem kleines und schmales Motorrad für Marc Marquez gebaut wurde.
Neu ist natürlich auch das Aluminium-Chassis. Bei der Hinterradschwinge sind die Italiener ebenfalls bei Aluminium geblieben und setzt (noch) nicht auf den Trend zur Carbon-Schwinge, wie sie bereits von Ducati, Honda und KTM verwendet werden und von Yamaha schon getestet wurde. Viel Augenmerk wurde in Noale auch auf die Aerodynamik gelegt.
Aerodynamische Innovationen
Am auffälligsten ist der Frontflügel, den es so bei der Konkurrenz nicht gibt. Entwickelt wurde die Aerodynamik von Marco de Luca, der schon für McLaren (GT), Mercedes (DTM) und Ferrari (F1) gearbeitet hat.
Getestet wurde die Aerodynamik in einem Windkanal der Toyota Motorsport GmbH in Köln. Es sind einige neue Lösungen zu entdecken.
Der vordere Kotflügel und die Abdeckung bei der Bremse bestehen aus einem Element. Im vergangenen Jahr hat Ducati mit einer Karbon-Abdeckung beim Vorderrad unten experimentiert. Aprilia hat diesen Gedanken konsequent weiterentwickelt und ein aerodynamisches Element gebaut. Der „Spoon“ vor dem Hinterreifen fehlt allerdings in der Sepang-Version.
Die Positionierung der Kühler wurde ebenfalls überarbeitet, um die Gewichtsverteilung zu optimieren. Auch Tank und Sitzposition wurden geändert. Die zwei Auspuffendrohre enden auf der rechten Seite, weil man hinter dem Sitz unter dem Höcker ähnlich wie bei Ducati eine schwarze Box angebracht hat, die entweder Elektronik oder einen Massedämpfer beinhalten könnte.
Bis zum Saisonauftakt am 8. März in Katar will Aprilia vier Motorräder (zwei pro Stammfahrer) aufgebaut haben. Im Vergleich zu den anderen Herstellern, die ihre neuen Prototypen schon im vergangenen Jahr getestet haben, sind die Italiener zeitlich im Rückstand. Das neue Motorrad soll aber langfristig der Start in eine erfolgreiche Zukunft darstellen.
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Franco Nugnes
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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