(Motorsport-Total.com) – Jack Miller hat bei seiner Ankunft im Ducati-Werksteam gleich klargemacht, dass er die Speerspitze des italienischen Teams sein will.
An den beiden ersten MotoGP-Testtagen auf dem Losail-Circuit in Katar war der Australier jeweils der schnellste Mann mit der Desmosedici.
Den Samstag beendete „Jackass“ auf dem vierten Platz der Zeitenliste. Am Sonntag verpasste er die Bestzeit lediglich um 0,077 Sekunden. Es wurde Rang zwei. Sein Teamkollege Francesco Bagnaia reihte sich an der neunten Stelle an.
„Als ich das erste Mal hinausgefahren bin, haben sich die Sitzposition und der Lenker sehr seltsam angefühlt“, sagt Miller und fügt lachend hinzu: „Vielleicht lag das daran, dass ich im Winter viel mit der Panigale gefahren bin. Körperlich fühlte ich mich nach der langen Pause sehr gut.“
Bei Ducati stach optisch die neue Verkleidung ins Auge. Hinter dem Vorderreifen sind seitlich unten zwei neue Elemente angebracht, die man so bei noch keiner anderen Marke gesehen hat. „Wir sind immer glücklich, wenn wir neue Dinge zeigen können“, schmunzelt Teammanager Davide Tardozzi.
Testfahrer Michele Pirro rückte als Erster mit der neuen Verkleidung aus. Bagnaia beschädigte seine Version am Samstag bei einem Sturz. Somit spulte vor allem Miller am Sonntag die meisten Runden mit der neuen Variante ab.
Wie ist sein Eindruck? „Ja, ich bin mehr oder weniger den ganzen Tag damit gefahren und habe nur einen Vergleichstest mit der alten Verkleidung gemacht. Wir müssen uns das noch genauer ansehen, ob wir die Verkleidung weiterentwickeln müssen, oder ob das schon die Version für die Saison ist.“
„Soweit bin ich zufrieden“, nickt Miller. „Wir haben keinen Topspeed eingebüßt. Das ist schon mal positiv. Beim Fahren fühlt es sich sehr ähnlich wie im Vorjahr an. Es gibt nichts Merkwürdiges. Das Motorrad ist vielleicht etwas stabiler geworden.“
Zusätzlich feilte Ducati am Set-up und an Kleinigkeiten beim Chassis. „Aber die Arbeit ist noch nicht vorbei, es kommen noch drei Tage. Wir werden sehen, was sich innerhalb von drei Tagen auf der gleichen Strecke ändern kann.“
Bezüglich der Reifen glaubt Miller, dass Ducati die Probleme des Vorjahres in den Griff bekommen hat: „Ich hoffe es. Schon gegen Ende der vergangenen Saison hatte ich das Gefühl, dass wir die Reifensituation unter Kontrolle gebracht haben. Man weiß aber nie so genau und werden es sehen.“
„Soweit bin ich zufrieden mit unserer Arbeit und ich freue mich darauf, mit der GP21 Rennen zu fahren“, sagt der Australier. Darf man Miller zum Kreis der Favoriten zählen? Vorgänger Andrea Dovizioso gewann in Doha in den Jahren 2018 und 2019.
„Es geht hier immer eng zu“, gibt Miller zu bedenken. „Katar ist eine Strecke, auf der die Motorräder gut funktionieren. Diesmal wird es nach fünf Tagen noch enger zugehen.“ Wichtig werden wie immer das Qualifying und die Startposition. Ducati hat das Holeshot-System weiterentwickelt und kann jetzt neben dem Heck auch die Vordergabel stauchen.
Text von Gerald Dirnbeck
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