Carl Fogarty - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Carl Fogarty bedauert die aktuellen Ergebnisse von Valentino Rossi

(Motorsport-Total.com) – Mit vier WM-Titeln und 59 Rennsiegen ist Carl Fogarty hinter Jonathan Rea der zweiterfolgreichste Fahrer der Superbike-WM.

Der Brite startete auch vier Grands Prix. Sein bestes Ergebnis war Platz vier im Jahr 1993 in Donington. Fogarty war damals mit einer Cagiva ein Wildcard-Starter.

Seine Karriere endete zu Beginn der WorldSBK-Saison 2000 durch einen heftigen Unfall auf Phillip Island (Australien). „Ich hatte damals keine Wahl. Der Unfall hat mein Karriereende besiegelt. Es war am Anfang nicht einfach zu akzeptieren“, blickt er bei ‚MOW‘ zurück.

Die Karriere eines mehrfachen Champions war damals auf einen Schlag vorbei. In der MotoGP könnte die Karriere eines anderen großen Weltmeisters bald zu Ende gehen. Valentino Rossi fuhr in den ersten vier Rennen nur einmal in die WM-Punkteränge.

„Es ist schade, ihn so weit hinten zu sehen“, findet Fogarty. Der 55-Jährige glaubt aber auch: „Wenn man die ganze Elektronik verbieten würde, dann würde er immer noch in Führung sein! Das würden sie aber nie tun. Rossi hat so viel gewonnen, er muss nichts mehr beweisen.“

„Solange er Spaß hat – aber mit diesen Ergebnissen ist es schwierig, Spaß zu haben. Es tut mir leid, Valentino braucht das nicht. Er ist der größte Name in unserem Sport. Rossi war immer verbunden mit WM-Titeln und Siegen.“

Fogarty: „Es ist wie in der Formel 1“
Fogarty war schon immer bekannt dafür, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Dass das MotoGP-Feld so eng beisammen wie noch nie ist, hat auch technische Gründe wie zum Beispiel die seit einigen Jahren vorgeschriebene Einheitselektronik.

„Am meisten fasziniert mich, dass wir 15 Fahrer in fünf Sekunden sehen. Die Kommentatoren bejubeln das Spektakel, aber ist das die Show, die die Fans wollen?“, fragt Fogarty. „Die Technologie und Elektronik ist so hochgestochen, dass der Wert des Fahrers kaum zu sehen ist.“

„Es wird nie passieren, aber wenn man die Elektronik komplett verbieten würde, dann würde es definitiv mehr Stürze geben. Man würde aber auch Abstände von einer oder zwei Minuten sehen. Die Fahrer würden wieder den Unterschied machen.“

Mit der Aerodynamik-Entwicklung und den Holeshot-Vorrichtungen unterscheiden sich die MotoGP-Bikes auch optisch stark von den Motorrädern von vor zehn Jahren. Viele sprechen von der „Formel 1 auf zwei Rädern“. Auch Fogarty sieht diese Entwicklung, aber sehr kritisch.

„Die Elektronik ist so fortgeschritten, dass man kaum sieht, wenn einem Fahrer das Hinterrad wegrutscht. Manchmal frage ich mich, wer der beste Fahrer ist. Es ist wie in der Formel 1. Das beste Motorrad, das beste Team und die beste Strategie gewinnen. Und nicht der Fahrer, der Probleme meistern kann. Zu meiner Zeit war der Puls die ECU!“

Text von Gerald Dirnbeck

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