Andrea Dovizioso - © Aprilia Racing

© Aprilia Racing – Andrea Doviziosos Intermezzo als Aprilia-Tester war kürzer als gedacht

(Motorsport-Total.com) – Bevor Maverick Vinales bei Aprilia bestätigt wurde, war für den zweiten Platz im Team neben Aleix Espargaro lange Andrea Dovizioso im Gespräch.

Der Italiener hatte, nach seinem vorläufigen Ausstieg aus der MotoGP, mehrere Tests mit dem Hersteller absolviert. Für mehr schien er jedoch nicht bereit zu sein.

Trotzdem ist Dovizioso zum Medienstar der Marke geworden, vor allem in Italien. Vor diesem Hintergrund wurde Espargaro am Rande des jüngsten Rennwochenendes in Silverstone gefragt, wie das bisherige Engagement des Italieners für Aprilia einschätzt und ob er ihn gerne weiterhin im Team gehabt hätte.

„Ich habe nicht viel zu sagen. Ich weiß es wirklich nicht“, antwortete der Spanier. Für ihn ist die neue Konstellation perfekt: „Ich mag das Trio, das wir jetzt bestätigt haben. Savadori, Vinales und Espargaro bilden meiner Meinung nach eine sehr starke Gruppe.“

Espargaro: Vinales und Savadori zu 1000 Prozent dabei
„Ich verstehe, dass die Ankunft eines dreimaligen Vizeweltmeisters wie Dovizioso in den Medien viel Aufsehen erregt hat, und das zu Recht“, sagt Espargaro weiter. „Aber bei Aprilia betrachte ich mich als den Starfahrer. Bei Aprilia betrachten sie mich als ihren Starfahrer, sogar jetzt, wo ein so guter Fahrer wie Maverick kommt.“

Was die Beteiligung von Dovizioso am MotoGP-Projekt aus Noale angeht, findet der Spanier deutliche Worte: „Was ich will, ist, dass die Leute, die an diesem Projekt beteiligt sind, hundertprozentig überzeugt sind. Maverick ist es, Lorenzo ist es und ich bin es zu tausend Prozent. Bei den anderen weiß ich es nicht.“

Das bedeute nicht, dass Espargaro Dovizioso nicht weiter hätte dabei haben wollen. „Ich habe nicht gesagt, dass ich ihn nicht will, ganz im Gegenteil“, betont der 32-Jährige. „Ich habe gesagt, dass ich Leute will, die hundertprozentig in das Projekt vertrauen.“

Dovizioso: „Nicht sicher, ob er hundertprozentig fahren will“
Das sei bei Vinales der Fall. Noch bevor er die RS-GP diese Woche testete und feststand, dass er ab Aragon mit Aprilia für den Rest der Saison antritt, versicherte Espargaro: „Wenn er könnte, würde er morgen hier fahren, ohne das Motorrad zu testen, das weiß ich sicher. Weil ich mit ihm gesprochen habe und er es mir gesagt hat.“

Auch die Motivation seines bisherigen Teamkollegen Lorenzo Savadori steht für Espargaro außer Zweifel. Trotz einer Knöchelverletzung habe er alles versucht, um in Silverstone fahren zu können: „Er sprach mit den Ärzten, um einen speziellen Stiefel zu bekommen, damit er fahren kann, denn er wollte auf jeden Fall fahren.“

„Bei dem anderen Fahrer, nach dem Sie mich gefragt haben (Dovizioso; Anm. d. R.), bin ich mir nicht sicher, ob er hundertprozentig fahren will. Von daher muss jeder seine eigenen Schlüsse ziehen“, bringt Espargaro seine Zweifel zum Ausdruck.

Damit spielt er darauf an, dass Dovizioso weder Savadori in Österreich ersetzen noch mögliche Wildcard-Starts bestreiten wollte, und das, obwohl er als Aprilia-Tester ein stattliches Gehalt kassierte. Eine große Rolle spielt das jetzt aber ohnehin nicht mehr, da sich Dovizioso künftig für Petronas-Yamaha verpflichtet hat.

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: German Garcia Casanova

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