(Motorsport-Total.com) – Seit sich Casey Stoner vor fast zehn Jahren überraschend vom aktiven Motorradrennsport zurückgezogen hat, musste Australien lange warten, bis es in der Motorrad-WM mal wieder einen großen Erfolg, geschweige denn mehrere große Erfolge, zu feiern gab.
Jack Miller gewann zwar gleich in seiner zweiten MotoGP-Saison (2016) einen Grand Prix. Anschließend aber legte er vier sieglose Jahre hin, bevor er sich 2021 mit zwei Siegen in der Erfolgsspur zurückmeldete. Nun steht Miller vor seiner zweiten Saison im Ducati-Werksteam, weiß aber auch, dass dort der Druck auf ihn nicht gerade kleiner wird.
Remy Gardner ist 2022 der zweite Australier in der MotoGP-Klasse. Der Sohn des einstigen 500er-Weltmeisters Wayne Gardner steht bei Tech-3-KTM vor seiner Rookie-Saison in der Königsklasse. Empfohlen hat er sich mit einer souveränen Moto2-Saison 2021, die er als Weltmeister abschloss.
Während es in der Moto2-Klasse in der Saison 2022 keinen Stammfahrer aus Australien gibt, findet man in der Moto3-Klasse einen. Dort steht Joel Kelso im Team von CIP Green Power vor seiner ersten vollen Saison auf der WM-Bühne, nachdem er 2021 schon bei vier ausgewählten Rennen angetreten war.
Was hält Casey Stoner, Australiens bislang letzter Weltmeister der Königsklasse, von seinen potenziellen Thronfolgern?
Auf Miller und Gardner angesprochen, entgegnet Stoner: „Beide haben mich wirklich beeindruckt, weil sie hart an sich und ihrem Fahrstil gearbeitet haben. Es gab in ihren Karrieren zweifelsohne Phasen, in denen sie sich schwertaten. Beide aber haben ihre jeweiligen Schwächen erkannt und diese ausgemerzt. Heutzutage sind beide ernsthafte Anwärter für Spitzenplatzierungen.“
Stoner erklärt, warum er sich sowohl bei Miller als auch Gardner von deren Selbstdisziplin so angetan zeigt: „Sich selber und die eigene Herangehensweise zu verändern, das gehört zu den schwierigsten Aufgaben überhaupt. Viel einfacher wäre es, sich auf die eigenen natürlichen Instinkte zu verlassen. Beide aber haben intensiv nachgedacht über sich und die Art, wie sie Rennen fahren. Das gefällt mir richtig gut.“
Abschließend hält Stoner fest: „Es ist schön zu sehen, dass wieder ein paar Australier vorne mitfahren. Denn dass es so etwas zuletzt gegeben hat, liegt ja leider schon eine ganze Weile zurück. Ich kann nur sagen, das ist es, worauf Australien gewartet hat. Dementsprechend wird es jetzt auch genossen.“
Ob es irgendwann sogar wieder einen MotoGP-Weltmeister aus Australien gibt, wird sich zeigen. Miller, der gegenwärtig aufgrund eines positiven Coronatest-Egebnisses in Australien festsitzt, will von etwaigen Vergleichen mit Stoner jedenfalls nichts wissen. Der Weltmeister von 2007 und 2011 sei „ein ganz anderes Kaliber“ als das, wie sich „Jackass“ selber einstufen würde.
Text von Mario Fritzsche
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