Jeder Motorradfahrer kennt die kleinen Tücken, die häufig in einer kostspieligen Reparatur in der Werkstatt enden. Nicht immer ist eine Reparatur in Eigenarbeit möglich, da viele Komponenten tief im Inneren des Motorrads verborgen sind. Wer ein bisschen handwerklich geschickt ist, kann eine Vielzahl von Reparaturen selbstständig durchführen.
Erst reinigen, dann schrauben
Nicht nur das richtige Werkzeug sorgt für eine reibungslose Reparatur. Neben verschiedenen Schraubendrehern, Ring- sowie Gabelschlüsseln und Ratschen, gehört auch eine gründliche Reinigung des Motorrads zu den vorbereitenden Arbeiten. Die Komponenten sollten gründlich gereinigt werden, bevor sie wieder verbaut oder ausgetauscht werden. Ansonsten besteht das Risiko, dass empfindliche Stellen wie beispielsweise Feingewinde mit Schmutz in Berührung kommen. Die Folge davon ist ein schnellerer Verschleiß.
Für die Reinigung empfiehlt sich ein geeigneter Ort mit Wasseranschluss, z. B. Außenbereich einer Autowaschanlage. Eine Reinigung in der prallen Sonne sollte vermieden werden, da sich das Reinigungsmittel in das Motorrad einbrennen kann. Grober Dreck sollte zuerst mit Wasser eingeweicht und erst dann der Motorradreiniger aufgesprüht werden. Motorradreiniger in Gel-Form eignen sich besser als flüssige Reiniger. Nach der Einwirkzeit wird das Motorrad gründlich mit Schwamm und Wasser geputzt. Um Kratzer am Lack oder anderen Stellen zu vermeiden, sollte der Schwamm immer wieder ausgespült werden. Anschließend wird der Reiniger mit viel klarem Wasser abgespült und mit einem Ledertuch trockengewischt werden. Ein Hochdruckreiniger gehört nicht zur Reinigung dazu. Durch den hohen Druck können Kunststoffteile und Dichtungen beschädigt werden.
Diese Reparaturen sind möglich
Komponenten, die tief verborgen im Motorrad liegen, können nur Profischrauber austauschen. Grundsätzlich gehören diese Reparaturen in Expertenhand.
Tätigkeiten wie Rad- oder Bremsenwechsel oder die Pflege der Ketten wie Motorradketten hingegen können eigenständig vorgenommen werden.
Je nach handwerklichem Geschickt nehmen der Wechsel der Räder und der Bremsen nur wenig Zeit in Anspruch. Lediglich 20 bis 30 Minuten sind für diese Arbeiten nötig. Nach der Installation der neuen Bremsen sollte der Bremshebel mehrfach gezogen werden, um den notwendigen Bremsdruck wiederherzustellen. Ansonsten kann es zu einer riskanten Fehlfunktion kommen. Bei dieser Gelegenheit ist auch die Prüfung der Bremsflüssigkeit angesagt. Ein Blick auf das Aussehen der Bremsflüssigkeit gibt bereits Aufschluss darüber, ob ein Austausch notwendig ist. Je dunkler die Bremsflüssigkeit ist, desto ratsamer ist ein Wechsel.
Auch das Prüfen und Pflegen der Ketten spielt eine große Rolle. Diese Tätigkeiten sind auch die, die am häufigsten durchgeführt werden sollten. Ketten sollten spätestens alle 1.000 Kilometer geschmiert und nachgespannt werden, wenn alle Lockerung sichtbar ist. In diesem Zuge sollten Teerrückstände und anderer Schmutz entfernt werden. Bei einer starken Verschmutzung hilft eine Drahtbürste dabei, den groben Schmutz zu entfernen. Ein Kettenreiniger wirkt ebenfalls wahre Wunder.
Alle 10.000 bis 20.000 Kilometer steht der Austausch der Kette an. Allerdings spielt hier ein entscheidender Faktor rein: Einfach-Ketten und Ketten mit Schloss können problemlos ausgetauscht werden. Bei O-Ring-Ketten hingegen müssen die Schwingen ausgebaut werden.
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