Enea Bastianini - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Enea Bastianini startete in Österreich von der Pole, kam aber nicht weit

(Motorsport-Total.com) – Am Samstag hatte Enea Bastianini (Gresini-Ducati) die erste Pole seiner MotoGP-Karriere eingefahren.

Tags darauf gab es für den Italiener beim Grand Prix von Österreich in Spielberg aber nichts mehr zu lachen.

Vom besten Startplatz losgefahren, verlor „Bestia“ die Führung noch vor der ersten Kurve an den späteren Sieger Francesco Bagnaia auf der Werks-Ducati. Und nachdem er bis zur fünften Runde schon bis auf die vierte Position abgerutscht war, rodelte Bastianini in Kurve 4 am Ende der Gegengerade ins Kiesbett.

Was von außen betrachtet zunächst nach einem Bremsproblem aussah, stellte sich wenig später als ein Reifenschaden heraus. Warum der Vorderreifen Luft verloren hat, das erklärt der Gresini-Pilot nach dem Rennen, das er unmittelbar nach dem Zwischenfall schließlich an der Box aufgeben musste.

„Es ging zwischen den Kurven 9 und 10 los“, denkt Bastianini an die Runde vor seinem Ausritt in Kurve 4 zurück. „Dort ist mir das Hinterrad ein wenig weggerutscht, woraufhin ich über die Randsteine gehoppelt bin. Dabei ist die Vorderradfelge gebrochen, woraufhin der Reifendruck in den Keller ging.“

Das etwas nicht stimmt, das fiel Bastianini direkt in der nächsten Kurve auf. „Als ich Kurve 1 angebremst habe, spürte ich, dass sich das Motorrad verrückt verhält. Und in Kurve 4 musste ich dann geradeaus fahren“, sagt er.

Ohne den Ausritt in den Kurven 9 und 10 und die daraus resultierenden Folgen hätte Bastianini in Spielberg ein Top-Ergebnis einfahren können. Davon ist er überzeugt. „Ich glaube, meine Reifenwahl war die beste“, sagt er, der sich als einziger der 25 angetretenen Piloten für den weichen Vorderreifen und auch den weichen Hinterreifen entschied.

Dass das Reifenmanagement seine große Stärke ist, dass hat Bastianini in dieser Saison nicht zuletzt bei seinen drei Siegen (Losail, Austin, Le Mans) bewiesen.

In Spielberg aber hat Bastianini zum vierten Mal in dieser Saison eine Nullnummer geschrieben. Seinen Hoffnungen auf den zweiten Platz im Ducati-Werksteam für die MotoGP-Saison 2023 wird das nicht gerade helfen, wenngleich sein Mitstreiter Jorge Martin am Sonntag ebenfalls gestürzt ist – und das ausgerechnet im Duell gegen Jack Miller, um dessen Bike es für 2023 zwischen Bastianini und Martin geht.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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