Ein Sprichwort auf Phillip Island besagt, dass man dort vier Jahreszeiten innerhalb eines Tages erleben könne. Bezogen auf dieses Grand-Prix-Wochenende scheint dieser Spruch voll zuzutreffen. Das Wetter der letzten drei Tage: Sonnenschein am Donnerstag, starke Regenfälle und Sturmböen am Freitag, Regen, gefolgt von Sonnenschein und erneutem Regen am Samstag.
Während das Qualifikationstraining der Achtelliterklasse am Samstagnachmittag noch unter komplett trockenen Bedingungen ausgetragen wurde, setzte in den letzten zehn Minuten des einstündigen Qualifyings der MotoGP wieder ein leichter Regenschauer ein. Der einzige Pilot, der in dieser Phase seine Rundenzeit noch einmal verbessern konnte, war Casey Stoner. Der Lokalmatador sicherte sich an seinem 25. Geburtstag überlegen die Pole-Position (1:30.107 Minuten).
Weltmeister Jorge Lorenzo hatte der Serie an Bestzeiten, die Stoner in den letzten zehn Minuten auf den Asphalt zauberte, nicht mehr viel entgegenzusetzen. Der Yamaha-Pilot begnügte sich mit Startplatz zwei (1:30.775). Der drittplatzierte Ben Spies brach sogar schon zehn Minuten vor Schluss den Versuch ab, seine Rundenzeit zu verbessern. Der Amerikaner war sich angesichts des Nieselregens sicher, dass er seine 1:31.386 nicht mehr unterbieten würde.
Diese Taktik wäre Spies beinahe zum Verhängnis geworden. Denn während der Superbike-Champion von 2009 bereits seinen Helm abgesetzt und es sich in seiner Box bequem gemacht hatte, attackierten sein Teamkollege Colin Edwards und Marco Simoncelli die Rundenzeit des Drittplatzierten. Doch Spies‘ Poker war erfolgreich, sowohl Simoncelli (4./1:31.402) als auch Edwards (5./1:31.415) verfehlten dessen Bestmarke ganz knapp.
Etwas überraschend qualifizierte sich Valentino Rossi nur für die dritte Startreihe (8./1:31.627). Der künftige Ducati-Pilot steht in der Startaufstellung am Sonntag zwischen zwei Honda-Fahrern. Randy de Puniet wurde in der Qualifikation Siebter (1:31.554), Andrea Dovizioso stellte die Werks-RC212V auf Platz neun (1:32.018).
Dessen Teamkollege Dani Pedrosa kämpfte sich trotz seines erst vor kurzem operierten Schlüsselbeins und den damit verbundenen Schmerzen, unter denen der Spanier offensichtlich leidet, auf Startplatz 15 (1:33.384). Langsamer waren nur Héctor Barberá (16./1:33.390) und Loris Capirossi (17./1:34.269), die beide in der Schlussviertelstunde des Qualifyings stürzten.
1 27 Casey STONER AUS Ducati Team DUCATI 1’30.107 22 22 323.4
2 99 Jorge LORENZO SPA Fiat Yamaha Team YAMAHA 1’30.775 20 25 0.668 0.668 319.8
3 11 Ben SPIES USA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 1’31.386 19 23 1.279 0.611 319.8
4 58 Marco SIMONCELLI ITA San Carlo Honda Gresini HONDA 1’31.402 23 23 1.295 0.016 319.3
5 5 Colin EDWARDS USA Monster Yamaha Tech 3 YAMAHA 1’31.415 23 26 1.308 0.013 317.9
6 69 Nicky HAYDEN USA Ducati Team DUCATI 1’31.530 22 24 1.423 0.115 319.8
7 14 Randy DE PUNIET FRA LCR Honda MotoGP HONDA 1’31.554 24 29 1.447 0.024 319.5
8 46 Valentino ROSSI ITA Fiat Yamaha Team YAMAHA 1’31.627 21 27 1.520 0.073 316.0
9 4 Andrea DOVIZIOSO ITA Repsol Honda Team HONDA 1’32.018 24 28 1.911 0.391 325.2
10 33 Marco MELANDRI ITA San Carlo Honda Gresini HONDA 1’32.367 23 23 2.260 0.349 322.2
11 41 Aleix ESPARGARO SPA Pramac Racing Team DUCATI 1’32.542 20 21 2.435 0.175 321.4
12 36 Mika KALLIO FIN Pramac Racing Team DUCATI 1’32.816 25 25 2.709 0.274 318.9
13 7 Hiroshi AOYAMA JPN Interwetten Honda MotoGP HONDA 1’33.190 24 25 3.083 0.374 318.3
14 19 Alvaro BAUTISTA SPA Rizla Suzuki MotoGP SUZUKI 1’33.224 22 26 3.117 0.034 317.4
15 26 Dani PEDROSA SPA Repsol Honda Team HONDA 1’33.384 15 23 3.277 0.160 305.5
16 40 Hector BARBERA SPA Paginas Amarillas Aspar DUCATI 1’33.390 19 24 3.283 0.006 324.1
17 65 Loris CAPIROSSI ITA Rizla Suzuki MotoGP SUZUKI 1’34.269 10 17 4.162 0.879 311.5
Text von Lennart Schmid
Quelle, weitere Infos und Fotos auf: » www.motorsport-total.com
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