Alex Rins - © Gold and Goose / Motorsport Images

© Gold and Goose / Motorsport Images – Alex Rins (LCR-Honda) auf der Verfolgung von Aprilia-Pilot Aleix Espargaro

(Motorsport-Total.com) – MotoGP-Pilot Alex Rins ist in seinem ersten Rennen auf einer Honda in den Top 10 ins Ziel gekommen.

Den Grand Prix von Portugal in Portimao beendete der Neuzugang im Honda-Satellitenteam LCR am vergangenen Sonntag auf dem zehnten Platz.

Damit hat Rins direkt vor Joan Mir, dem Neuzugang im Honda-Werksteam, abgeschlossen. In den vergangenen Jahren waren Rins und Mir Teamkollegen bei Suzuki gewesen. Nach dem MotoGP-Ausstieg der Marke haben sich die zwei Spanier im Winter beide auf die Honda umstellen müssen.

Im 25-Runden-Rennen am Sonntag hat Rins im Vergleich zu seiner Position in der Startaufstellung (P15) fünf Plätze gewonnen. Vier dieser fünf Positionsgewinne wurden ihm allerdings ermöglicht durch Stürze vor ihm platzierter Fahrer (Miguel Oliveira, Marc Marquez, Jorge Martin und Luca Marini). Eine weitere Position gewann Rins als der direkt vor ihm fahrende Mir eine Long-Lap einlegen musste (Strafe für die Kollision mit Fabio Quartararo im Sprint vom Samstag).

Aus eigener Kraft überholte Rins im Grand Prix am Sonntag nur direkt nach dem Start, fiel dann aber wieder zurück, bevor ihm die fünf Positionen „geschenkt“ wurden. Dem LCR-Piloten ist aufgefallen, dass ihm das Überholen mit der Honda RC213V nicht so leicht fällt wie es ihm zuletzt mit der Suzuki GSX-RR möglich war.

Rins fühlt sich an Saison 2020 bei Suzuki erinnert
„Das Schwierigste für mich war das Überholen. Tatsächlich wurde ich von mehreren Fahrern überholt, konnte selber aber keinen überholen. Einzig mit einem guten Start habe ich ein paar Positionen gutmachen können. Anschließend aber war es ein ziemliches Desaster“, berichtet Rins und spricht von einem „frustrierenden“ Rennen.

„Ich habe mein Bestes gegeben und bin ans Limit des Motorrads gegangen. Ich hatte aber wirklich zu kämpfen“, bekennt der LCR-Neuzugang und denkt zurück: „Das Ganze erinnert mich ein wenig an unsere Situation bei Suzuki vor zwei Jahren. Damals verloren wir auf den Geraden jede Menge Zeit auf unsere Gegner und mussten alles in den Kurven wieder aufholen.“

Weil das Kurvenverhalten der Suzuki derart gut war, konnten Rins und Mir den Nachteil wettmachen, dass Suzuki damals monatelang kein Ride-Height-Device verwendete. Die Saison beendeten sie als Weltmeister (Mir) und WM-Dritter (Rins). Da das Kurvenverhalten der aktuellen Honda aber nicht an jenes der Suzuki heranreicht, waren Rins in Portimao sprichwörtlich die Hände gebunden.

Honda-Motor in hohen Gängen nicht aggressiv genug
Aber nicht nur in den Kurven, sondern auch auf den Geraden erkennt Rins an der Honda ein Problem: „Eine Sache ist mir schon in Malaysia [beim Wintertest] direkt am ersten Tag aufgefallen, nämlich dass das Motorrad recht viel Leistung hat, aber beim Hochschalten vom vierten in den fünften und vom fünften in den sechsten Gang nicht mehr viel vorwärts geht. Es ist nicht die gleiche Aggressivität wie in den unteren Gängen.“

Rins‘ Hoffnung für die kommenden Rennen stützt sich auf Updates. „Vielleicht können wir mit ein paar aerodynamischen Veränderungen an der Verkleidung unser Tempo auf den Geraden verbessern. Eine andere Möglichkeit wäre es vielleicht, am Auspuff etwas zu verändern. Wir werden sehen. Am Motor direkt können wir jedenfalls nichts tun“, sagt der Spanier.

Für die Woche nach dem nun anstehenden Argentinien-Grand-Prix plant Honda erste Testfahrten mit einem Kalex-Chassis. Davon aber verspricht sich Rins nicht die Lösung des von ihm geschilderten Problems auf den Geraden. „Das deutsche Chassis ist für die Kurven, aber nicht für den fünften oder sechsten Gang gedacht“, betont er.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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