(Motorsport-Total.com) – Vor einem Jahr feierte Aprilia in Argentinien mit dem ersten MotoGP-Sieg einen großen Meilenstein. Auch diesmal zählte das italienische Team in Termas de Rio Hondo zum Kreis der Favoriten, aber das Wochenende verlief dann wenig erfolgreich.
Bereits am trockenen Freitag merkte Aleix Espargaro an: „Ich verstehe es nicht. Das Motorrad ist hier nicht gut. In Portimao fühlte ich mich zehnmal besser. Dort hatte ich Grip, gutes Turning und gute Bremsstabilität.“
„Hier fühlt es sich wie auf Eis an. Man rutscht ständig. Aber es sieht danach aus, dass die anderen Motorräder noch schlechter sind.“ Im feuchten Qualifying qualifizierte sich Maverick Vinales für Startplatz fünf und Espargaro als Neunter.
Der trockene Sprint zeigte dann, dass Aprilia nicht im absoluten Spitzenfeld mitmischen konnte. Bei einer frühen Berührung mit Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) beschädigte sich Vinales außerdem Teile des rechten Frontflügels.
Trotz Platz sieben im Sprint ist der Spanier überzeugt: „Im Trockenen war mein Speed selbst ohne Winglet gut genug, um das Rennen zu gewinnen. Das ist fantastisch.“ Espargaro schied im Sprint durch Sturz aus.
Der Regen am Sonntag deckte dann die Schwäche der RS-GP auf. „Mit viel Wasser hatte ich bei der Beschleunigung null Traktion“, hält Vinales fest. „Im Warm-up habe ich mir in den paar Runden gedacht, dass es vielleicht daran liegt, dass der Reifen kalt ist.“
„Aber im Rennen habe ich das seit der ersten Runde klar gesehen. Wir sind das Motorrad bei diesen Bedingungen noch nicht gefahren und brauchen Daten. Ich konnte nicht das Rennen fahren, das ich mir vorgestellt habe.“
Aleix Espargaro dachte an platten Reifen
Vinales beendete den Grand Prix mit 26 Sekunden Rückstand als Zwölfter. Raul Fernandez hatte mit der Vorjahresmaschine ebenfalls Traktionsprobleme und kam als 14. ins Ziel. Espargaro nahm als 15. den letzten WM-Punkt mit.
„Manchmal hatte ich im Rennen das Gefühl“, schildert Espargaro, „dass ich einen platten Reifen habe. Ich konnte nicht einmal auf der Geraden das Gas aufdrehen. Selbst auf der Geraden hat das Hinterrad durchgedreht.“
„Ich musste früh hochschalten, weil das Motorrad nicht vorwärts gefahren ist. Es ist schwierig zu verstehen. Wir müssen das Problem herausfinden. Ich glaube, es war der mechanische Grip. Es war sehr schwierig.“
Prinzipiell gilt die Aprilia als gutes Motorrad, wenn die Gripverhältnisse niedrig sind. Dass man dann im Regen solche Probleme hatte, kam für die Fahrer überraschend und stellte sie vor ein Rätsel.
„Ich habe keine Antwort“, seufzt Vinales. „Die Ingenieure müssen sich das ansehen. Ich spürte keine Traktion, das Motorrad wollte nicht vorwärts fahren. Zum Glück war es erst das zweite Rennen. Wir können verstehen, was wir verbessern müssen.“
Obwohl das Aprilia-Werksteam nur acht WM-Punkte aus Argentinien mitgenommen hat, will man die Gesamtsituation nicht zu schwarz sehen: „Ich war im Sprint und im Rennen die erste Aprilia. Also denke ich, dass ich das Maximum herausgeholt habe“, sagt Vinales.
„Ich bin ruhig, weil ich weiß, dass unsere Zeit kommen wird. Davon bin ich überzeugt. Wir arbeiten weiter und müssen unser Bestes geben. Das habe ich getan. Mehr konnte ich nicht geben. Wenigstens habe ich auf Bagnaia drei Punkte aufgeholt.“
Dennoch gibt Espargaro zu, dass er sich mehr vom Saisonstart erwartet hat: „Es waren zwei frustrierende Rennen. In Portimao hatte ich einen guten Speed, aber ich habe kein solides Ergebnis geschafft. Ich bin etwas enttäuscht, aber die Saison ist sehr lange. Ich muss daran glauben.“
Nach den ersten beiden Wochenenden ist Vinales in der WM-Gesamtwertung Fünfter. Espargaro ist auf Platz 13 zu finden.
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Federico Faturos
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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