(Motorsport-Total.com) – KTM-Werkspilot Jack Miller sorgte nach dem Deutschland-Grand-Prix auf dem Sachsenring für Schlagzeilen. Miller rechnete mit einigen Markenkollegen ab, indem er die ständigen Negativ-Kommentare kritisierte.
„Sie werden bezahlt, um Motorrad zu fahren, und nicht, um sich wie eine Prinzessin zu verhalten“, schimpfte Miller. Vor dem Auftakt in Assen (Niederlande) wurde Miller auf die Äußerungen angesprochen.
Bereut er das, was er am Sonntagabend gesagt hat? „Ich stehe voll und ganz hinter dem, was ich gesagt habe“, bemerkt der Australier bei ‚MotoGP.com‘. „Wir sind alle Motorrad-Rennfahrer und werden bezahlt, um Motorrad-Rennfahrer zu sein. Wenn das Motorrad nicht gut ist, dann muss man es verbessern. Dafür wird man bezahlt. Das ist der Job.“
„Wenn man sich ständig beschwert, dann kommt man nicht voran“, ist Miller überzeugt. „Diese Hersteller investieren viele Millionen für diese Fahrer. Und dann wird ihr Name durch den Dreck gezogen. Ist das hilfreich für den Sport? Nein!“
Jack Miller ärgert sich über die Kommentare einiger Kollegen
Die MotoGP wird aktuell von Ducati dominiert. „Ducati liegt aktuell vorn, weil sie in den zurückliegenden zwölf Jahren hart gearbeitet haben. Sie sind nicht über Nacht dort gelandet, indem sie geschnippt haben und dann ein magisches Motorrad hatten“, erklärt Miller.
„Sie haben gearbeitet, um sich aus einer wirklich schwierigen Situation heraus zu kämpfen. Das vergessen die Leute schnell. Es werden Motorräder abgeschrieben, die vor drei Jahren die Meisterschaft gewonnen haben“, ärgert sich der KTM-Pilot über die Kommentare einiger MotoGP-Kollegen.
„Unterm Strich ist man ein Motorrad-Rennfahrer. Man muss hier seine Arbeit erledigen und sollte sich nicht ständig beschweren und den Namen des Herstellers durch den Dreck ziehen, der einen sehr gut bezahlt. Das ergibt keinen Sinn für mich. Diese Negativität ist nicht gut für die Meisterschaft“, ist Miller überzeugt.
Verlieren Hersteller durch ständige Negativ-Berichterstattung die Lust?
Miller sorgt sich, dass einige Hersteller die Lust an der MotoGP verlieren könnten, wenn die eigenen Fahrer nur für Negativ-Schlagzeilen sorgen. „Welches Bild erzeugt es, wenn man ständig den Hersteller durch den Dreck zieht? Will dieser Hersteller dann weiterhin in der Meisterschaft aktiv sein?“, fragt sich Miller.
Kritiker behaupten, dass Miller leicht reden hat, weil er sich in den vergangenen Jahren bei Ducati und in diesem Jahr bei KTM in einer vergleichsweise luxuriösen Position befand. „Als ich 2018 zu Ducati kam, war es nicht das beste Motorrad in der Meisterschaft“, kontert er.
„Die Ducati wurde damals verbessert und ich spürte, dass gute Ingenieure beteiligt sind. Das sehe ich jetzt auch bei KTM. Dort gibt es gute Ingenieure und großen Rückhalt vom Hersteller. Mit meinem Wissen und der Hilfe einiger Leute in meinem Umfeld konnten wir das Motorrad weiter nach oben bringen und zu einem sehr konkurrenzfähigen Paket entwickeln“, schildert der KTM-Pilot. „Es geht um die richtige Einstellung und um die richtige Herangehensweise“, ist Miller überzeugt.
Text von Sebastian Fränzschky
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