(Motorsport-Total.com) – In Assen blieb Brad Binder das Podest noch verwehrt, obwohl er als Dritter ins Ziel gekommen war.
Doch eine Tracklimits-Strafe verhagelte ihm – wie schon im Assen-Sprint – ein Top-3-Ergebnis. Nicht so beim Grand Prix von Großbritannien.
Dort setzte sich der KTM-Pilot am Sonntag knapp gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Miguel Oliveira durch, der mittlerweile für RNF-Aprilia fährt, und wurde Dritter.
In einem von einem Regenschauer ereilten Rennen über 20 Runden arbeitete sich Binder trotz einer Kollision am Start innerhalb kürzester Zeit nach vorn und kämpfte schließlich mit dem späteren Rennsieger Aleix Espargaro (Aprilia), dessen Teamkollege Maverick Vinales sowie Oliveira um die begehrten Podestplätze.
Binder: Kurz nach dem Start flogen Teile
Angesprochen auf die Situation kurz nach dem Start, als er mit Luca Marini (VR46-Ducati) und Jorge Martin (Pramac-Ducati) kollidierte, sagt Binder: „Es war sehr eng. Es tut mir leid für Jorge, denn er kam noch deutlich weiter von der Linie ab als ich.“
„Als ich auf Kurve 1 zufuhr, wurde ich zwischen zwei anderen Motorrädern eingeklemmt. Ich konnte nirgendwo hin. Ich befand mich zwischen Marini und Jorge und wurde von beiden Bikes berührt. Zum Glück ist niemand von uns gestürzt. Ich sah ein paar Teile von meinem Bike davonfliegen, keine Ahnung, was genau.“
Die KTM habe sich daraufhin „etwas unruhiger“ verhalten als sonst. „Ich hatte also eventuell irgendwo einen kleinen Schaden.“ Trotzdem kämpfte sich Binder nach vorn.
Wiedergutmachung nach Fehlern in Assen
Als es anfing zu tröpfeln, schien seine Stunde zu schlagen. Unweigerlich wurden Erinnerungen an seinen Regensieg auf Slicks in Spielberg 2021 wach. Doch er erklärt: „Diesmal war es noch etwas schwieriger. Der Regen kam sieben Runden vor Schluss.“
„Es ging vor allem darum, wer bereit ist, wann wie viel zu riskieren. Es war fast wie ein Jojo-Effekt, mal war der eine vorn, mal der andere. Es war wirklich schwer zu verstehen, wie sehr man pushen konnte und wie nass es tatsächlich war. Wir hatten Glück, dass es nur den letzten Sektor und ein bisschen den ersten Sektor betraf.“
Darüber, endlich wieder auf dem Podium zu stehen, freute sich der KTM-Pilot, gab aber auch zu: „Nach meinen zwei Fehlern in Assen wollte ich gewinnen. Mein Team hätte es verdient. Aber am Ende des Tages ist es toll, wieder hier zu sein.“
Doch kein Tracklimits-Verstoß bei Bagnaia
„Die zwei Jungs vor mir waren fantastisch heute. Bei diesen Bedingungen ist es schwierig zurechtzukommen, insbesondere wenn du der bist, der vorausfährt“, weiß Binder. Das war die meiste Zeit des Rennens Francesco Bagnaia (Ducati), der in der letzten Runde aber noch von Espargaro abgefangen wurde.
Kurz nach dem Überholmanöver wurde Bagnaia dabei gesichtet, wie er im Ausgang der Stowe-Kurve den grünen Bereich neben den Randsteinen überfuhr, also augenscheinlich die Tracklimits missachtete. Das hatte Binder in Assen das Podest gekostet.
Gegen Bagnaia wurde jedoch keine Strafe ausgesprochen, weshalb KTM Kontakt zu Stewards aufnahm, um die Situation zu klären. „Aber sie haben uns bestätigt, dass kein Sensor von Pecco ausgelöst wurde und daher das Ergebnis nicht verändert wird“, teilte die Mannschaft mit. Es blieb bei Platz drei für Binder.
Klappt es mit dem Sieg beim KTMs Heim-GP?
Seinen Dank richtete der Südafrikaner nach dem Podesterfolg an sein Team: „Mein Motorrad fühlte sich so viel besser an als noch am Freitag. Ich hatte eine tolle Zeit.“
„Ich bin sehr glücklich damit, wie sich die Dinge zuletzt entwickelt haben. Mein Team leistet großartige Arbeit, unser Motorrad ist super konkurrenzfähig. Am Freitag war ich hier im Trockenen in jedem Run unter den Topjungs. Mit der Aussicht, dass es heute trocken sein würde, war ich entsprechend zuversichtlich.“
„Das Ergebnis ist gut, aber ich will wie immer mehr. Also mal sehen, was die nächste Gelegenheit bringt.“ Diese bietet sich übernächstes Wochenende in Spielberg, dem Heim-Grand-Prix von KTM. Die Motivation, sich noch einmal zu steigern, ist also groß.
Text von Juliane Ziegengeist
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