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© Autodrom Most – Zwischen den Superbikes gibt es technisch und den Preis betreffend große Unterschiede

(Motorsport-Total.com) – Mit 18 Siegen aus 24 Rennen hat Ducati-Pilot Alvaro Bautista klar gemacht, dass der WSBK-Titel 2023 nur über ihn geht.

Das Technik-Update von Ducati im vergangenen Winter hat die Dominanz von Bautista weiter gesteigert. Im Fahrerlager mehren sich die kritischen Stimmen.

Bei den zurückliegenden Events wurde die Balance in der WSBK zwei Mal angepasst und die Ducati Panigale V4R musste je 250 U/min opfern. Richtig überzeugt sind die Beteiligten nicht vom Format, die Balance über die Drehzahl herzustellen. Für die Zukunft gibt es eine Idee, in der Basis günstigeren Superbikes mehr technische Freiheiten beim Tuning zu ermöglichen.

Denn klar ist, dass die Ducati Panigale V4R aus technischer Sicht deutlich heraussticht. In der Serie kostet das Ducati-Superbike etwa 44.000 Euro und ist damit teilweise deutlich teurer als die Motorräder der Konkurrenz.

Ducati verwendet als einziger Hersteller einen V-Motor und stattet diesen mit edlen Innereien aus. DLC-beschichtete Kolben und Motorinnereien aus Titan steigern die Performance, genau wie die Trockenkupplung nach MotoGP-Vorbild.

Durch die Seriennähe und die begrenzten Möglichkeiten für Tuning-Maßnahmen sind den anderen Herstellern die Hände gebunden. Vor allem Kawasaki und Yamaha stoßen an ihre Grenzen. Honda und BMW hingegen haben noch nicht herausgefunden, wie sie das Maximum aus ihrem Paket herausholen können.

Sollten günstigere Superbikes mehr Freiheiten beim Tuning erhalten?
Für die Zukunft gibt es die Idee, die preisgünstigeren Superbikes durch größere Freiheiten beim Tuning näher an die exotischeren Bikes heranzubringen. „Es ergibt Sinn, dass Motorräder, die 25.000 Euro weniger kosten, Tuningteile verwenden können, um die Performance zu verbessern“, kommentiert Yamaha-Teammanager Paul Denning im Exklusivgespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘.

Es gab bereits erste Gespräche mit den Beteiligten der Superbike-WM. „Ich war bei diesen Meetings nicht dabei“, bemerkt Paul Denning. „Laut meinem Stand ist es unwahrscheinlich, dass die Idee dieser Kitteile noch nicht im kommenden Jahr angewandt wird. Denn um das umzusetzen benötigt man Zeit, um es umzusetzen.“

Wie viel Leben steckt noch in den Superbikes von Yamaha und Kawasaki?
Hätte die in die Jahre gekommene Yamaha R1 denn noch so viel Potenzial, wenn die Regeln etwas mehr Freiheiten beim Tuning erlauben? „Ich denke schon“, bemerkt Paul Denning. „Wenn man beim Motor etwas mehr Freiraum erhält, um einen richtigen Rennmotor zu bauen, dann kann man die Haltbarkeit verbessern und das erlaubt aggressivere Nockenwellen oder mehr Drehzahl.“

„Es geht darum, die Qualität der Bauteile so weit zu verbessern, damit man mit einem Motorrad mithalten kann, das eine Leistung im Bereich von 260 PS erreicht“, kommentiert der Yamaha-Teammanager und unterstreicht den Unterschied, den die Ducati ausmacht.

Kawasaki und Yamaha haben in der laufenden Saison bereits einige Zugeständnisse erhalten. Der Motor der Kawasaki darf 500 U/min mehr haben als beim Saisonstart und die Yamaha R1 erhielt 250 U/min mehr Drehzahl. Doch die Hardware der Motoren verhindert, dass diese Zugeständnisse genutzt werden können.

„Wir können es nicht mit den serienmäßigen Innereien nutzen. Wir befinden uns bereits am Limit, was die Haltbarkeit angeht“, verrät Paul Denning. Um die Mehr-Drehzahl nutzen zu können, müssen bestimmte Komponenten angepasst werden. Kawasaki wartet bereits auf die nächste Anpassung, um andere Motorinnereien einsetzen zu können.

Text von Sebastian Fränzschky

Motorsport-Total.com
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