(Motorsport-Total.com) – Abseits des Renngeschehens herrschte in Misano im MotoGP-Paddock tiefe Trauer. Mike Trimby ist Freitagabend im Alter von 74 Jahren verstorben. Trimby war eine der wichtigsten Figuren im Fahrerlager und trug maßgeblich dazu bei, die Motorrad-WM zu formen und zu modernisieren.
Trimby war selbst Motorradrennfahrer und Mechaniker. Aber bald lag sein Fokus auf organisatorischen Aspekten. Mit Unterstützung der Fahrer war er der Erste, der sich um die Sicherheit der Strecken kümmerte. Er wurde zu einem Repräsentanten und Sprachrohr der Fahrer.
1986 gründete Trimby die Teamvereinigung IRTA. Das war ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit zu erhöhen, aber auch um vor allem die Privatfahrer finanziell besser zu unterstützen. Auch das Fahrerlager wurde Schritt für Schritt professioneller organisiert.
Trimby war auch maßgeblich daran beteiligt, die TV-Rechte zu vereinheitlichen. Denn lange hielt jeder Veranstalter die Rechte an seinem Rennen. Das machte es unmöglich, die komplette Saison auf einem Fernsehsender zu übertragen.
Bis zuletzt war Trimby mit seiner Frau Irene, die ihn jahrzehntelang unterstützte, im Hintergrund bei den Rennen anzutreffen. Die meisten Personen im Paddock verbanden mit ihnen persönliche Geschichten. Trimby hat vielen jungen Fahrern geholfen.
Nach seinem plötzlichen Tod wurde Trimby noch in Misano zur offiziellen MotoGP-Legende ernannt. Samstagnachmittag wurde in Misano auf der Zielgeraden eine Schweigeminute für ihn abgehalten. Das gesamte Fahrerlager hatte sich versammelt, um Abschied zu nehmen.
„Als ich jung war, war Mike eine Legende“, sagt IRTA-Präsident Herve Poncharal. „Er war derjenige, der mit den Behörden und den lokalen Veranstaltern für die guten Dinge gekämpft hat – zuerst für die Sicherheit, denn das war der wichtigste Punkt, aber auch für ein besseres Fahrerlager.“
„So wurde die IRTA im Grunde genommen ins Leben gerufen. Ich habe Mike immer sehr bewundert, denn er war stark, er war ein Kämpfer, aber er war auch clever. Ich habe viel von ihm gelernt.“
„Obwohl er ein Fels in der Brandung war, war er von vielen Dingen überzeugt. Es war sehr schwierig, ihn von seiner Meinung abzubringen. Wir waren sehr verschieden, aber gemeinsam waren wir ein gutes Team.“
„Mike hat es immer gehasst zu trauern. Das hat ihm nicht gefallen. Ich denke, Mike hätte gewollt, dass wir mit dem weitermachen, was er getan hat. Wir wissen, was seine Werte und Ziele waren, und das werden wir auch weiterhin tun.“
Text von Gerald Dirnbeck
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