Jorge Martin - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Zuletzt verlor Jorge Martin durch Fehler wieder WM-Punkte auf Bagnaia

(Motorsport-Total.com) – Das WM-Duell zwischen den beiden Ducati-Fahrern Francesco Bagnaia und Jorge Martin biegt auf die Zielgerade ein.

Vier Rennwochenenden stehen noch aus. Finden alle Sprints und Grand Prix wie geplant statt, dann werden maximal noch 148 WM-Punkte vergeben. Der Vorsprung von 27 Zählern, den Bagnaia auf Martin hat, ist demnach marginal.

Nach seinem vierten Sprint-Sieg hintereinander übernahm Martin in Indonesien erstmals die WM-Führung. Aber es war „die kürzeste WM-Führung“ aller Zeiten, denn tags darauf stürzte er in Führung liegend, während Bagnaia in Indonesien von Startplatz 13 den Sieg holte.

Nun wählte Martin in Australien den falschen Hinterreifen. In der letzten Runde wurde der Pramac-Fahrer noch von vier Fahrern überholt und kam als Fünfter ins Ziel. Bagnaia vergrößerte als Zweiter erneut seinen Vorsprung.

„Momentan versucht Martin, sein Vertrauen und seine Motivation nicht zu verlieren“, meint KTM-Testfahrer Dani Pedrosa bei DAZN Spanien. „Aber ich denke, in Bezug auf den Speed ist er einen Schritt vor ‚Pecco‘. Er muss dieses Selbstvertrauen behalten.“

„Wir dürfen nicht vergessen, dass es so viele Rennen gibt, so viele verschiedene Situationen und Bedingungen. Mit so vielen Rennen und Variablen ist es eigentlich unmöglich, das ganze Jahr über keine Ausfälle zu haben.“

„Beide haben ihre guten und schlechten Momente, aber beide haben diesen Punkt gefunden, an dem sie bezüglich Performance das Meiste herausholen können. Ich denke, Martin geht mehr Risiko ein, während Bagnaia versucht, auf der sicheren Seite zu bleiben, aber trotzdem sehr schnell ist.“

Nachdem Bagnaia im August in Österreich den Sprint und den Grand Prix gewonnen hat, betrug sein Vorsprung auf Martin 62 WM-Punkte. Dann schlug das Pendel um. Martin wurde schneller und fand Konstanz, während sich der Titelverteidiger oft schwerer tat.

„Vielleicht ist sich ‚Pecco‘ anderer Dinge bewusst“, glaubt Pedrosa, „und hat dadurch diese Explosivität etwas verloren. Er konzentriert sich etwas mehr auf andere Aspekte, wie die Rennpace. Wir haben das bei den vergangenen beiden Rennen gesehen, die nicht so gut gelaufen sind.“

Denn in Indonesien und in Australien musste Bagnaia in Q1 antreten. „Martin hat immer dieses Extra, um die Pole zu holen. Aber ich würde sagen, dass auch ‚Pecco‘ mit dem weichen Reifen sehr schnell ist. Wenn der Moment der Wahrheit kommt, ist er dort, wo er sein muss.“

Marc Marquez würde auf Martin wetten
Martin hat an den ersten 16 Wochenenden dreimal den Grand Prix nicht beendet. Bagnaia hatte ebenfalls drei Ausfälle. Zudem kam der Italiener einmal außerhalb der WM-Punkteränge ins Ziel. In Barcelona trat er nach einem Sturz beim Neustart nicht mehr an – also fünfmal keine Punkte.

Wer wird in Valencia als Weltmeister jubeln? „Wenn ich auf jemanden Wetten würde“, sagt Marc Marquez, „würde ich auf Jorge setzen. Warum? Er hat überhaupt keinen Druck. Er hat ein Werksmotorrad, ist aber nicht im Werksteam. Er muss auch keinen WM-Titel verteidigen.“

„Wenn er die WM gewinnt, dann ist das unglaublich. Wird er Zweiter, dann wäre es auch okay. Normal wäre, dass ‚Pecco‘ gewinnt. Manchmal ist es schwieriger, einen WM-Titel zu verteidigen als einen zu gewinnen.“

„Martin hat exakt das gleiche Motorrad wie ‚Pecco‘ und im Pramac-Team gibt es auch Ducati-Ingenieure. Momentan hat er mehr Speed. Es sind noch vier Rennwochenenden, aber mit den Sprints sind es noch acht. Eigentlich sind es sechs, wenn man die halben Rennen addiert. Jorge fährt super gut“, lobt Marquez seinen Landsmann.

Text von Gerald Dirnbeck

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