(Motorsport-Total.com) – Das BMW-Testdebüt von Toprak Razgatlioglu verlief aus Sicht seines neuen Arbeitgebers positiv.
BMW zeigte sich nach dem ersten Test im Autodromo Internacional do Algarve in Portimao (Portugal) erleichtert. Obwohl die Bedingungen alles andere als ideal waren, konnte Razgatlioglu einige Erfahrungen sammeln und die Stärken und Schwächen der BMW kennenlernen.
BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers ist nach dem ersten Test mit Razgatlioglu „positiv gestimmt“. Am vergangenen Wochenende nahm Razgatlioglu die Arbeit eher als geplant auf. Er drehte am Sonntagnachmittag einige Runden und ging am Montag erneut auf die Strecke. Es folgte ein weiterer Test in Jerez. Auf Grund der schlechten Bedingungen zog BMW spontan nach Valencia weiter.
Perfekte Bedingungen fand Razgatlioglu bisher bei keinem Test vor. „Es war definitiv ein Test unter schwierigen Bedingungen“, kommentiert BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers den ersten Test in Portimao.
Das von Yamaha auferlegte Testverbot trifft Toprak Razgatlioglu und BMW
Da sich Razgatlioglu mit Ex-Arbeitgeber Yamaha nicht einigen konnte, verpasste er die guten Testbedingungen Ende November. „Es hat sich klar gezeigt, dass uns fünf Wochen gefehlt haben“, bedauert Marc Bongers. „Wir hätten lieber im November bei sonnigem Wetter getestet.“
Beim Portimao-Test konnte Razgatlioglu seine ersten Eindrücke sammeln und schwärmte daraufhin vom Motor der BMW. „Wir haben etwa 30 Runden mit Toprak auf der BMW M1000RR gedreht. Das ist sehr wertvoller Input“, kommentiert Marc Bongers.
„Wir haben nicht viel getestet, aber es war wichtig, sein erstes Feedback zu bekommen, die Ergonomie richtig einzustellen und ihn mit dem System vertraut zu machen“, berichtet der BMW-Motorradsport-Direktor.
„Es gab viele positive Kommentare, keine Dramen. Wir haben nur einige Punkte durchgegangen, was wir ihm anbieten können und was er fühlt, und das war sehr gut. Er hat sich nicht nur sehr positiv über die Leistung der BMW M1000RR geäußert, sondern auch über unsere Elektronik, das Einlenkenund so weiter“, freut sich der BMW-Verantwortliche.
„Alles, was er sagte, ist eine Basis, auf der wir aufbauen können. Es bestätigte, dass wir ein gutes Paket haben, und jetzt müssen wir das Beste daraus machen, sowohl mit ihm als auch mit den anderen Jungs“, so Marc Bongers.
BMW stellt die M1000RR auf den Fahrstil des Türken ein
Auch bei BMW-Teammanager Shaun Muir herrschte nach den ersten Runden große Erleichterung. „Das Feedback von Toprak war super, genau das, was wir uns erhofft hatten“, freut sich der Brite. „Wir kennen seinen Fahrstil, haben ihn beobachtet, wissen, was wir tun müssen, um das Motorrad an ihn anzupassen, und haben die ersten Schritte in diese Richtung unternommen.“
„Ich bin glücklich, dass der Test trotz der nicht idealen Bedingungen sehr nützlich war. Wir haben einige Punkte abgehakt, und das war wirklich wichtig“, berichtet der BMW-Teammanager, der mit großen Erwartungen in die Saison 2024 geht.
Toprak Razgatlioglu bei BMW erfolgreicher als Scott Redding?
In den beiden zurückliegenden Jahren blieb Scott Redding deutlich hinter den Erwartungen zurück und konnte abgesehen von einigen Podestplätzen nicht die Ergebnisse einfahren, die BMW hatte. Ende 2021 kam Redding als WSBK-Siegfahrer zu BMW und wollte dort weitermachen, wo er mit Ducati aufgehört hat.
In der abgelaufenen Saison konnte sich Bonovo-Pilot Garrett Gerloff vor allem im finalen Saisondrittel als BMW-Speerspitze behaupten. Die Verantwortlichen der Werksmannschaft hoffen, dass mit Neuzugang Toprak Razgatlioglu endlich der Anschluss an die Spitze hergestellt werden kann.
Strukturelle Veränderungen und die Etablierung eines Testteams sollen dabei helfen, die M1000RR konkurrenzfähiger zu machen. „Das Engagement von BMW stand nie in Frage, und ich denke, es geht darum, dass wir wieder einen Schritt nach vorne machen müssen“, kommentiert Teammanager Shaun Muir.
„Wir müssen einen Schritt nach vorne machen und uns steigern, so wie es alle anderen in der Meisterschaft auch tun. Egal, was wir tun, die Gegner tun dasselbe. Was das Testteam angeht, so ist es schon das ganze Jahr über in Planung. BMW hat sich schon vor über einem Jahr dazu verpflichtet, und so etwas passiert nicht über Nacht“, bemerkt Shaun Muir.
Text von Sebastian Fränzschky
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