Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marc Marquez auf der GP23 beim Valencia-Test Ende November 2023

(Motorsport-Total.com) – Nach einem ersten Testtag mit Gresini-Ducati in Valencia Ende November wird Marc Marquez ab morgen wieder auf sein neues Arbeitsgerät steigen, um beim offiziellen dreitägigen Test in Sepang in die Feinabstimmung der GP23 zu gehen.

Bei seiner Premierenfahrt mit dem Weltmeistermotorrad der vergangenen Saison ging es für den Spanier nach Jahren auf der Honda vor allem darum, ein erstes Gefühl für die Desmosedici zu entwickeln. „In Valencia bin ich einfach aufs Motorrad gesprungen und wir haben nichts verändert“, erinnert er sich.

„Jetzt werden wir am ersten Tag ein paar Anpassungen vornehmen, was die Fußrasten und den Lenker angeht, und versuchen, eine gute Position zu finden“, verrät Marquez.

„Davon ausgehend werden wir dann an der Abstimmung für meinen Fahrstil arbeiten, denn in Valencia fuhr ich mit der Basisabstimmung von Ducati. Hier werden wir mit dem Standard-Set-up starten und uns Schritt für Schritt herantasten.“

„Ich freue mich darauf, das Motorrad auf einer Strecke zu fahren, auf der ich in der Vergangenheit zu kämpfen hatte“, sagt der langjährige Honda-Pilot weiter. „Valencia ist eine Strecke, die ich mag und die gut zu meinem Fahrstil passt. Insofern bin ich neugierig, das Motorrad hier und in Katar auszuprobieren.“

„Für mich ist es natürlich eine andere Vorsaison. In einem Werksteam hat man normalerweise viel zu tun und testet jede Menge Dinge. Diesmal ist es das Gegenteil. Ich muss an mir selbst arbeiten und versuchen, mich dem Motorrad anzupassen und zu verstehen, wie die anderen Topjungs diese Ducati fahren, um von ihnen zu lernen.“

Marc Marquez nicht happy mit immer mehr Aero
Den jüngsten Shakedown, der vom 1. bis 3. Februar in Sepang stattfand und bei dem Testfahrer Michele Pirro Ducati vertrat, verfolgte Marquez nur am Rande.

„Ich habe ein paar Bilder vom Shakedown gesehen“, verrät er und kritisiert: „Es gibt einige neue Aerodynamik-Teile, die aussehen wie aus der Formel 1. Ich hasse diese Richtung, aber solange die Regeln das erlauben, werden die Teams diesen Weg gehen.“

„Doch wenn ich sehe, dass es jedes Mal mehr und mehr wird, mag ich das persönlich nicht. Aber man muss sich anpassen. Mehr Aerodynamik macht es schwieriger, anderen zu folgen und zu überholen. Das ist, was in der Formel 1 passiert ist.“

„Ich würde es vorziehen, mehr am Chassis zu arbeiten oder an den Reifen oder dem Motor als an der Aerodynamik. Denn es wird sich auf die Show auswirken, und darum es geht ja. Für die Show spielt es keine Rolle, ob du drei Zehntel schneller oder langsamer bist. Die Leute wollen Überholmanöver und Kämpfe sehen.“

Saisonvorbereitung auf der Ducati Panigale
In der vergangenen Woche stimmte sich der Spanier mit seinen Markenkollegen bereits bei einem privaten Test auf Serienmaschinen auf die Saison ein. Sie teilten sich die Strecke in Portimao am Montag und Dienstag mit einigen Superbike-Piloten.

Marquez pilotierte eine Ducati Panigale. „Es war ein anderes Training“, sagt er und erklärt: „In der Vergangenheit fuhr ich zur Saisonvorbereitung vor allem Motocross und bin dann immer direkt auf die MotoGP-Maschine gestiegen. Aber wegen des Arms konnte ich in den vergangenen Jahren kein Motocross fahren.“

„Ich bin deshalb mehr mit der Honda CBR 600 gefahren. Gresini hat mit Ducati den Test in Portimao organisiert. Und es war okay. Es ging darum, die Geschwindigkeit wieder zu spüren und die Kräfte, die dabei wirken, mehr aber nicht. Denn es sind zwei komplett unterschiedliche Motorräder“, hält Marquez fest.

Angesprochen auf seine körperliche Verfassung sagte er, dass diese besser sei als im Vorjahr. „Es ist ja auch das erste Mal seit langem ein normaler Winter für mich. Okay, ich hatte eine Armpump-OP, aber das war kein großes Ding.“

„Ich konnte mich also gut vorbereiten. Hier werde ich sehen, wo ich wirklich stehe. Aber klar ist auch: Man kann am ersten Tag wirklich fit sein, am zweiten Tag ist man komplett am Ende mit Schmerzen überall. Aber das ist normal in der Vorsaison.“

Alex Marquez: Charakter des Motors ist anders
Genau das sagt auch Marquez‘ Bruder und Teamkollege Alex. Er fährt bereits seit 2023 für Gresini-Ducati, muss sich aber von der GP22 auf die GP23 umstellen.

„Ich möchte den Charakter des Motors besser verstehen“, erklärt der Spanier sein Ziel für die anstehenden Testtage in Sepang. „Denn im Vergleich zur GP22 ist er ein bisschen anders. Der Rest ist recht ähnlich, aber der Charakter des Motors ist der Bereich, auf den wir uns bei der Arbeit konzentrieren werden.“

„In der Beschleunigungsphase kommt die Leistung anders zu dir. Das müssen wir verstehen und an der Elektronik arbeiten. Zumal Valencia eine spezielle Strecke ist und die Bedingungen an dem Montagstest auch etwas seltsam waren.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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