BMW- © Motorsport Images

© Motorsport Images – BMW liegt aktuell deutlich vor Yamaha

(Motorsport-Total.com) – BMW jubelte beim zurückliegenden WSBK-Event über den ersten Sieg in einem Hauptrennen seit der werksseitigen Rückkehr in der Saison 2019.

Toprak Razgatlioglu gewann für seinen neuen Arbeitgeber das Samstags-Rennen und den Sprint. Ebenfalls zwei Mal siegreich waren bisher Ducati und Kawasaki. Yamaha hingegen, Razgatlioglus ehemaliger Arbeitgeber, konnte in diesem Jahr noch kein Rennen gewinnen.

Die BMW-Siege sind für Yamaha-Teammanager Paul Denning keine Überraschung. „Ich habe nichts Negatives bezüglich Topraks Chancen auf der BMW gesagt“, bemerkt Denning im Gespräch mit Motorsport-Total.com.

„Wenn man sagt, dass er nicht konkurrenzfähig sein wird, dann fällt einem das schnell auf die Füße“, ist sich Denning bewusst und lobt das Talent seines ehemaligen Spitzenfahrers: „Er könnte mit einer Serienmaschine schnell sein. Sein Talent ist ziemlich besonders.“

Denning nimmt Aussagen über BMW zurück. „Wenn ich das gesagt habe, als Mickey zu BMW wechselte, dann war das nicht besonders fair von mir. Dafür sollte ich mich entschuldigen“, so der Brite.

Engagiert sich BMW stärker als Yamaha?
Nach einigen schwierigen Jahren zeigt die Formkurve von BMW steil nach oben. Duellierten sich die Münchner in den zurückliegenden Jahren mit Honda um den vierten Platz bei den Herstellern, so könnte man in diesem Jahr bereits ein Wörtchen um den Titel mitreden, wenn Razgatlioglu die Form der beiden Auftakt-Wochenenden bestätigt.

Investiert BMW mehr als die anderen Hersteller? „Schwer zu sagen“, grübelt Paul Denning und verweist auf das Engagement von Yamaha: „Wenn ich durch das Fahrerlager der Superbike-WM gehe, dann sehe ich sehr viel Blau. Etwa 60 Prozent der Fahrer verwenden Material von Yamaha.“

„BMW hat zwei WSBK-Teams, Yamaha hat vier WSBK-Teams, dann das Supersport-Programm, das Supersport-300-Programm und den R3-Cup. In diesem Jahr unterstützen wir zudem noch die Frauen-WM mit der R7“, vergleicht Denning.

„Wir verfolgen ein komplett anderes Geschäftsmodell“, erkennt Denning. „Wenn Yamaha das komplette Geld auf vier Fahrer konzentrieren würde, dann könnte man das besser vergleichen. BMW hat lange gebraucht, um einen Schritt zu machen. Ich denke, sie fühlen intern den Druck und haben darauf reagiert.“

BMW-Teammanager Shaun Muir verwies nach den Siegen in Barcelona auf Yamaha, die ebenfalls einige Jahre benötigten (zur Reaktion). In der WSBK-Saison 2016 kehrte Yamaha werksseitig zurück. Fünf Jahre später stellte Razgatlioglu den Titel sicher. Sollte der Türke in diesem Jahr mit BMW triumphieren, dann hat BMW genau so lange gebraucht wie Yamaha.

Text von Sebastian Fränzschky

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