Remy Gardner - © Circuitpics.de

© Circuitpics.de – Remy Gardner (87) liegt in der WM vor Yamaha-Markenkollege Jonathan Rea (65)

(Motorsport-Total.com) – Kein Podium bei den ersten neun Rennen und aktuell nur WM-15.:

Der Saisonstart von Yamaha-Neuzugang Jonathan Rea verlief alles andere als positiv. Nach neun Jahren bei Kawasaki entschied sich Rea dazu, eine neue Herausforderung anzunehmen. Der sechsmalige Weltmeister wollte mit Yamaha um den WM-Titel kämpfen, ist nach neun Rennen aber bereits 100 Punkte von WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) entfernt.

Die Schwierigkeiten von Rea kamen überraschend, denn beim ersten Test im November 2023 in Jerez harmonierte der Brite gut mit seinem neuen Arbeitsgerät. Doch nach dem Jahreswechsel folgten einige Rückschläge. Bei den Tests lief es nicht mehr rund und beim Saisonauftakt auf Phillip Island (Australien) ging Rea komplett leer aus.

Zwei heftige Highsider kratzten beim Saisonstart auf Phillip Island am Selbstvertrauen des Rekord-Champions. Das bisher beste Ergebnis der laufenden Saison ist ein fünfter Platz im Sprintrennen von Assen. Was sagt Yamaha-Markenkollege Remy Gardner zu den Problemen der Startnummer 65?

„Es ist eine Überraschung, denn Jonathan hat schon viel erreicht und ist ein toller Fahrer“, bemerkt Gardner, der im gleichen Atemzug auf die Hürden eines Markenwechsels hinweist: „Ich denke, es ist nicht überraschend, wie viel Zeit für die Umstellung notwendig ist.“

Auch wenn die Yamaha R1 vor allem auf Grund ihres guten Handlings geschätzt wird, verläuft die Anpassung holprig. „Die Yamaha verlangt nach einem gewissen Fahrstil, um schnell zu sein“, schildert Gardner. „Das muss man erst verstehen. Ich musste das auch erst lernen. Ich kann verstehen, was er durchmacht und dass es nicht einfach ist, das Maximum aus dem Paket herauszuholen.“

Rea vorzeitig abzuschreiben, wäre laut Yamaha-Markenkollege Gardner aber ein Fehler: „Er ist nach wie vor ein sechsmaliger Weltmeister. Man sollte ihm Zeit geben. Ich bin mir sicher, dass er schnell sein wird.“

Ein erstes Saison-Highlight gelang Rea in der Assen-Superpole. „Man muss sich nur das Qualifying anschauen. Er hat uns allen richtig in den Hintern getreten“, verweist Gardner auf die Poleposition des Ex-Champions.

Gardner selbst zeigte in Assen, dass er das Zeug zum WSBK-Spitzenfahrer hat. Im finalen Rennen stellte der Australier sein erstes Podium in der Superbike-WM sicher und reiste als WM-Achter ab. Gardner hat nach drei Events mehr als doppelt so viele Punkte wie Rea auf seinem Konto.

Text von Sebastian Fränzschky

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