Marc Marquez und Francesco Bagnaia am Donnerstag in Spielberg

(Motorsport-Total.com) – Mit Francesco Bagnaia und Marc Marquez hat Ducati ab der MozoGP-Saison 2025 eine sehr hochkarätige, aber auch explosive Fahrerpaarung.

Das Management rund um Gigi Dall’Igna und Davide Tardozzi haben sich bisher zuversichtlich gezeigt, dass sie diese Situation managen werden und es nicht zum ganz großen Krach kommen sollte.

Sticheleien gibt es aber bereits. Wenige Tage vor dem Grand Prix von Österreich hat MotoGP-Promoter Dorna Sports ein aufgezeichnetes Interview mit Bagnaia, in dem er über die Aussicht auf das kommende Jahr gesprochen hat, am Dienstag veröffentlicht.

„Sie haben ihre Strategie verändert. Bisher haben sie auf junge Fahrer gesetzt und ihnen die Möglichkeit gegeben, bis ins Werksteam zu kommen. Nun haben sie Marc genommen, der die meisten WM-Titel im Feld gewonnen hat.“

„Er wird super konkurrenzfähig sein, denn schon jetzt ist er super schnell. Im nächsten Jahr wird er das beste Material haben, mehr oder weniger wie schon jetzt. Aber wenn man in Rot fährt, ist man sicher noch motivierter.“

„Es könnte super gut oder ein Desaster werden“, sagt der Weltmeister zum kommenden Stallduell mit einem Lächeln auf den Lippen. „Wir werden es im nächsten Jahr sehen. Es könnte ein Desaster werden, falls es zu Diskussionen kommen sollte.“

„Aber ich denke, wir sind beide sehr clever und er wird sich perfekt darauf einstellen.“ Dass es auch zu Diskussionen kommen könnte, hat schon ihre Kollision im Frühling im Portimao-Rennen gezeigt. Wenig später in Jerez war das Duell beinhart, aber fair.

Wie Marquez auf die Bagnaia-Aussagen reagiert
Am Donnerstag vor dem Spielberg-Wochenende wurde Marquez von der Dorna zu den Desaster-Aussagen von Bagnaia befragt. Der Spanier äußerte sich diplomatisch: „Ich denke, hoffe und wünsche mir, dass wir in der Box eine gute Partnerschaft haben.“

„Ich glaube, dass Wettbewerb innerhalb der Box das Level der Fahrer erhöht. Das war schon immer der Fall. Ich kann auch von ihm lernen, denn er ist der beste Ducati-Fahrer“, lobt Marquez Bagnaia. „Bis dahin ist es noch ein halbes Jahr, in dem ich weiterlernen kann.

„Ich werde natürlich versuchen, ‚Pecco‘ nahezukommen, denn er ist die Nummer 1 bei Ducati. Sollte er etwas von mir lernen können, dann wäre das ein gutes Zeichen, denn das würde bedeuten, dass ich schnell wäre. Aber momentan bin ich nicht in dieser Situation.“

In seiner MotoGP-Karriere hatte Marquez schon oft sehr starke Teamkollegen. Von Dani Pedrosa über Jorge Lorenzo bis Joan Mir. Allerdings war Marquez bei Honda immer der Teamleader und die klare Nummer 1.

Das wird sich bei Ducati ändern, denn dort kommt er in den Rennstall von Bagnaia. „Für mich wird es eine neue Erfahrung sein, denn bei Repsol-Honda war ich normalerweise immer der Beste in der Box. Die Situation war natürlich anders, weil ich das Motorrad besser kannte.“

„Deshalb wird es jetzt eine neue Erfahrung, denn ‚Pecco‘ ist die Referenz bei Ducati“, streut er ihm Rosen. „Er hat die Nummer 1 auf der Verkleidung und ist super stark. Ich glaube, dass ich im nächsten Jahr mehr von ‚Pecco‘ lernen kann, denn er ist der Schnellste.“

„Natürlich werde ich viel von ihm lernen müssen“, betont Marquez. „Jetzt habe ich zwar alle Daten, aber wenn man in der gleichen Box ist, ist es immer anders. Ich hoffe, dass wir uns gegenseitig helfen können.“

In der Pressekonferenz am Donnerstag in Spielberg wurden Bagnaia, Jorge Martin, Enea Bastianini und Marquez danach befragt, wem sie den WM-Titel wünschen würden, wenn sie ihn selbst in diesem Jahr nicht gewinnen könnten.

Bagnaia und Bastianini nannten keinen Namen, Martin sprach sich für seinen Kumpel Aleix Espargaro aus. Die Antwort von Marquez: „‚Pecco‘, weil er im nächsten Jahr mein Teamkollege sein wird und ich es bevorzuge, den amtierenden Weltmeister in der gleichen Box zu haben.“

Text von Gerald Dirnbeck

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