Kampf um den WM-Titel 2024: Jorge Martin schreibt Marc Marquez noch nicht ab

(Motorsport-Total.com) – Mit zweiten Plätzen im Grand Prix und Sprint hat Pramac-Pilot Jorge Martin beim MotoGP-Wochenende in Aragon (Spanien) das Maximum aus seinen Möglichkeiten herausgeholt.

Hinter Marc Marquez (Gresini-Ducati), der das zwölfte Grand-Prix-Wochenende der laufenden Saison klar dominierte, kassierte Jorge Martin wichtige Punkte für die Meisterschaft und wandelte einen Rückstand von 5 Punkten in einen Vorsprung von 23 Punkten um.

Dabei war Aragon in der Vergangenheit keine gute Strecke für Martin und auch die Bedingungen mit der schlechten Haftung spielten dem Spanier nicht unbedingt in die Karten. „Ich denke, es war ein wirklich gutes Wochenende“, bilanziert Martin. „Bei wenig Grip habe ich normalerweise zu kämpfen. Doch ich habe ich bei allen Bedingungen verbessert.“

Martin fuhr ein einsames Rennen, nachdem er den zweiten Platz eingenommen hatte. „Ich muss Marc gratulieren. Es ist nicht leicht, nach so einer langen Zeit noch einmal zu gewinnen. Er verdient den Sieg. Das gesamte Wochenende war er super schnell. Er war unbesiegbar“, bemerkt Martin und fügt hinzu: „Er ist ein großer Champion.“

Gegen Marc Marquez war in Aragon kein Kraut gewachsen. Das erkannte auch Jorge Martin schnell. „Ich gab mein Maximum. Es war schwierig, ihn zu besiegen. Ich fühlte mich das gesamte Wochenende über nicht so gut. Wir änderten viele Einstellungen am Motorrad. Es war schwierig, auf der schmutzigen Strecke zu fahren.“

Kein Grip beim Start: Böse Erinnerungen an Katar 2023
Der Start in den Grand Prix war nicht so gut wie im Sprint. Die schmutzige Zielgerade bot wenig Haftung. „Beim Start hatte ich sehr viel Schlupf. Ich hatte Angst und dachte an Katar im Vorjahr“, berichtet Martin, der befürchtete, einen schlechten Hinterreifen erwischt zu haben. Doch nach einigen Kurven realisierte der Pramac-Pilot, dass der Reifen okay ist.

Zu Rennbeginn duellierte sich Jorge Martin einige Runden lang mit Pedro Acosta und erlebte in der Corkscrew eine kleine Schrecksekunde. „Es war vielleicht nicht die perfekte Stelle, um Pedro zu überholen, doch ich bekam mit, dass er in Kurve 7 etwas von der Linie abkam. Deshalb wollte ich es probieren“, rechtfertigt Martin das Manöver.

„Mein Vorderrad blockierte auf dem Weg zu Kurve 8. Ich ließ die Bremse los und akzeptierte, dass wir eine weite Linie fahren. Doch dann kamen wir auf den schmutzigen Teil. Beide Räder rutschten“, beschreibt Martin die Situation in der Corkscrew, als er Acosta von der Linie drückte. „Er konterte, doch mein Motorrad war auf der Geraden richtig schnell“, bemerkt Martin, der sich nach dem Manöver klar absetzen konnte und einsam seine Runden drehte.

An der Spitze hatte sich Marc Marquez bereits klar abgesetzt. Doch zwischenzeitlich sah es so aus, als ob Jorge Martin den Rückstand wieder verkleinern kann. „Ich versuchte, den Rückstand auf Marc konstant zu halten, um eventuell gegen Rennende eine Chance zu haben. Doch ich erkannte später, dass das unmöglich ist“, erklärt Martin.

Wird aus dem WM-Duell doch noch ein WM-Dreikampf?
Am kommenden Wochenende wird die MotoGP-Saison 2024 in Misano fortgesetzt. Martin reist als klarer WM-Leader an die Adria. „Die Meisterschaft blende ich aus. Wichtig ist, dass wir überall stark sind“, betont der Pramac-Pilot.

Im Vorjahr gewann Martin beide Misano-Rennen. Doch das muss nichts bedeuteten, meint der Spanier: „Die Vergangenheit spielt keine Rolle. Hier (in Aragon) lag ich weit zurück, doch dieses Mal war ich Zweiter. In Misano konnte ich gewinnen, doch vermutlich wird es sehr schwierig gegen die italienischen Fahrer. Ich denke, dass wir um den Sieg kämpfen können, doch es wird sehr schwierig.“

Neben den hoch motivierten Italienern gibt es mit Marc Marquez einen weiteren Fahrer, den man in Misano auf der Rechnung haben sollte. Die Formkurve der Startnummer 93 zeigte zuletzt steil nach oben.

„Nach Österreich war er hier ein weiteres Mal sehr stark. Er ist einer der besten Fahrer im Feld und kann um die Meisterschaft kämpfen“, ist Martin überzeugt. Marquez hat aktuell 70 Punkte Rückstand und ist WM-Dritter. „Marc liegt weit zurück, doch wenn er alle Rennen gewinnt, dann kann er ein WM-Anwärter sein“, so WM-Leader Martin

Text von Sebastian Fränzschky

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