Seit seinem Wechsel zu Gresini-Ducati ist Marc Marquez 19 Mal gestürzt (Foto: Jerez)

(Motorsport-Total.com) – Mit seinen zwei Triumphen in den beiden zurückliegenden Grands Prix (Aragon und San Marino) hat Marc Marquez in der laufenden MotoGP-Saison 2024 nach langer Durststrecke auf die Siegerstraße zurückgefunden.

In einer anderen Hinsicht ist er sich ungeachtet seines Wechsels von Honda zu Gresini-Ducati treu geblieben: In der MotoGP-Sturzstatistik ist Marquez damals wie heute Spitzenreiter.

Nachdem er die MotoGP-Sturzstatistik 2024 schon bei Halbzeit der Saison angeführt hatte, ist Marquez auch nach dem Samstag des zweiten Misano-Wochenendes weiterhin derjenige Fahrer in der Königsklasse mit den meisten Stürzen. Aktuell steht er bei 19 Stürzen. Auf P2 der Liste rangiert MotoGP-Rookie Pedro Acosta, der im bisherigen Saisonverlauf 17 Mal gestürzt ist.

Die zwei Stürze, mit denen Marc Marquez auf 19 gekommen ist, sind ihm beide am Samstag des laufenden Emilia-Romagna-Wochenendes passiert. Im zweiten Freien Training am Vormittag purzelte er in Kurve 14, der drittletzten Kurve der Misano-Rennstrecke, ins Kiesbett.

Keine 45 Minuten nach seinem FT2-Sturz in Kurve 14 stürzte Marquez auch im Q2-Segment des Qualifyings, in diesem Fall in Kurve 3. Das Resultat des zweiten Sturzes war letztlich der siebte Startplatz für sowohl den Sprint am Samstagnachmittag als auch den Grand Prix, der am Sonntagnachmittag ansteht.

Nachgefragt, warum er auch mit der Ducati so oft stürzt, hat Marc Marquez nach seinem vierten Platz im Sprint interessante Ausführungen parat. „Weil das Leben so ist: Versuch, Fehler, Versuch, Fehler, Versuch, Fehler“, sagt der achtmalige MotoGP-Weltmeister und verwendet dabei jeweils die in solchen Fällen geläufigeren Begriffe „try“ und „error“.

„Das Problem“, so Marquez, „ist nur, dass wir unsere Versuche, um daraus zu lernen, vor den Augen von Millionen von Leuten machen. Aber das müssen wir akzeptieren. Ich werde so weitermachen. Ja, mein Gefühl [auf der Ducati] ist nicht perfekt, aber ich will verstehen, warum das so ist. Liegt es daran, weil ich das Motorrad zu stark belaste? Liegt es daran, weil ich es zu wenig belaste?“

Seinen Sturz in Kurve 3 im entscheidenden Qualifying-Segment bezeichnet Marquez als „unglücklich, denn ich hatte an derselben Stelle [im Sprint] auch eine Schrecksekunde, bin aber sitzengeblieben“. Und so nimmt er abermals Bezug auf seine einleitenden Worte: „So ist das Leben. Aus Fehlern lernt man. Ich werde es weiter versuchen und vielleicht lande ich abermals im Kiesbett. Für die Zukunft erhoffe ich mir davon aber eine Verbesserung.“

In diesem Zusammenhang erklärt Marquez, dass seine Methode, die er auf der Honda mehr als zehn Jahre lang gewohnt war, auf der Ducati nicht funktioniert: „Ich tue mich jetzt schon im gesamten Verlauf der Saison schwer, wenn die Reifen ganz frisch sind. In machen Kurven bin ich mit einem Reifen, der sechs, sieben Runden drauf hat, schneller als mit einem frischen Reifen. Fakt ist, dass ich den unfassbar guten Grip der Hinterreifen nicht gewohnt bin, und zwar aus meiner ganzen Karriere nicht.“

„So, wie ich in meiner gesamten bisherigen Karriere die Zeitattacken in Angriff genommen habe, funktioniert es jetzt nicht mehr. Mein Konzept war auf dem anderen Motorrad einfach ein ganz anderes“, erinnert sich Marquez an seine Honda-Jahre, in denen er das Hinterrad gerne rutschen ließ. Seit seinem Umstieg auf eine Ducati sei dieser Bereich „der schwierigste Teil der Veränderung“.

Und Marc Marquez machte am zweiten Misano-Wochenende der MotoGP-Saison 2024 noch eine weitere interessante Bemerkung. Als er am Freitag in seiner spanischen Medienrunde gefragt wurde, warum er seit geraumer Zeit nur noch ganz selten an den Treffen der Sicherheitskommission teilnimmt, sagte er: „Ich sollte bei diesen Terminen eigentlich dabei sein, aber ich nehme nur die wahr, die ich wahrnehmen kann.“

Auf Nachfrage, was der Grund dafür sei, lautete Marquez‘ Erklärung: „Ich brauche heutzutage einfach mehr Zeit für meinen Körper. Meine Trainingsmethoden, um ein ganzes Wochenende lang meine Bestleistung bringen zu können, sind mittlerweile ein bisschen anders. Ich muss mich jetzt intensiver um meinen Körper kümmern.“

Text von M.Fritzsche, Co-Autoren: G.Dirnbeck, G. Garcia Casanova

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