Greift Marc Marquez in den Titelkampf zwischen Martin und Bagniaa ein?

(Motorsport-Total.com) – Auf den WM-Titel in der MotoGP-Saison 2024 hat Marc Marquez keine realistische Chance mehr.

Drei Rennwochenenden vor Schluss sind noch 111 Punkte zu vergeben und Marquez‘ Rückstand auf die Tabellenspitze beträgt 79 Punkte. Das heißt aber nicht, dass der Gresini-Ducati-Pilot im WM-Kampf keine Rolle spielen wird.

Mit bislang drei Grand-Prix-Siegen hat Marquez im bisherigen Saisonverlauf an den Sonntagen genauso oft gewonnen wie Tabellenführer Jorge Martin. Der Spanier in Diensten von Pramac-Ducati hat aktuell 20 Punkte Vorsprung auf Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia. Der Italiener wiederum hat zwar in dieser Saison schon acht Grand-Prix-Siege eingefahren, hat aber in Reihen der Top 5 in der WM auch die meisten Nuller geschrieben.

Was Marc Marquez betrifft, so überlässt er den Kampf um den MotoGP-Titel 2024 den beiden Protagonisten. Ihm selber geht es vor allem darum, seinen dritten Platz in der WM-Tabelle gegen seinen Verfolger Enea Bastianini abzusichern. In diesem Duell gegen den Ducati-Werkspiloten, den er selber im Winter ablösen wird, hat Marquez derzeit 14 Punkte Vorsprung.

Zum WM-Duell zwischen Jorge Martin und „Pecco“ Bagnaia sagt Marquez: „Für beide ist es keine einfache Situation. Ich kann mich erinnern, als ich selber in dieser Situation war, aber das ist lange her. Es ist keine Situation, die man genießt, sondern man leidet einfach. Sie wissen natürlich, dass sie vor dem WM-Titel stehen.“

„Beide sind extrem schnell. Und weil Martin einen kleinen Vorsprung hat, muss ‚Pecco‘ vielleicht ein bisschen mehr riskieren, um den Rückstand aufzuholen. Martin hat sicherlich seine Chance, aber ‚Pecco‘ ist ein zweimaliger [MotoGP-]Weltmeister. Er weiß, wie man das macht. Ich bin gespannt“, so Marquez.

Bezogen auf seine eigenen Aussichten für die verbleibenden drei Rennwochenenden in Buriram (Thailand), Sepang (Malaysia) und Valencia (Spanien), sagt Marquez: „Wenn ich ein weiteres Rennen gewinnen kann, warum nicht?“

„Wenn ich ähnlich stark bin wie in Australien, dann glaube ich an mein Potenzial. Und dann werde ich alles tun für meinen Platz in der WM. Es mag da zwar nicht um den ersten Platz gehen, aber für mich ist das trotzdem wichtig. Deshalb werde ich mein Bestes geben“, versichert der Gresini-Pilot.

Bedeutet das, dass Marquez in möglichen Zweikämpfen mit entweder Jorge Martin oder Francesco Bagnaia voll reinhalten wird? „Natürlich werde ich immer aufpassen. Du willst niemals mit einem anderen Fahrer kollidieren.“

„Aber manchmal liegt das außerhalb deiner Kontrolle“, so der achtmalige Motorrad-Weltmeister, der vor fünf Jahren seinen bislang letzten WM-Titel eben auf dem Buriram International Circuit in Thailand sicherstellte, wo an diesem Wochenende gefahren wird.

Völlig unabhängig von direkten Duellen mit Martin oder Bagnaia könnte Marquez theoretisch auch in den WM-Kampf eingreifen, indem er zwischen den beiden ins Ziel kommt und somit dem Hintermann Punkte wegnimmt, während er dem Vordermann damit hilft. Über derartige Szenarien macht er sich aber keine Gedanken.

„Theoretisch war das vielleicht sogar 2015 so“, erinnert Marquez an seine vielzitierte Rolle im damaligen WM-Kampf zwischen Jorge Lorenzo und Valentino Rossi. „Aber das sind Dinge, die man nicht kontrollieren kann“, winkt er ab und sagt mit Blick auf den Rest der aktuellen Saison 2024: „Ich habe genug Erfahrung, um die Situation zu managen.“

Eine Teamorder gibt es bei Ducati unter der Leitung von Gigi Dall’Igna traditionell selten, wenngleich sie nicht komplett ausgeschlossen werden kann. Marquez umschreibt die aktuelle Situation zwischen Pramac-Pilot Jorge Martin, Werkspilot Francesco Bagnaia und sich selber in Diensten des Gresini-Teams mit einem Vergleich.

„Ducati hat einen Anführer, eine Person, die das Schiff lenkt. Wenn der Steuermann sagt, es geht nach rechts, dann segeln alle nach rechts. Wenn er sagt links, dann fährt das Schiff nach links. Er ist da sehr klar und ich denke, jeder weiß, von wem ich spreche“, so Marquez.

Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: German Garcia Casanova

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