So sieht die Zufahrt zur Rennstrecke aus. links die Parkplätze

(Motorsport-Total.com) – Nach schweren Unwettern sind in Spanien viele Menschen ums Leben gekommen.

Betroffen sind die Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. Vielerorts wurden Straßen, Häuser und Felder überschwemmt. Autos und Bäume wurden von den Wassermassen mitgerissen.

Der Regen soll am Mittwoch Richtung Nordosten weiterziehen. Für große Teile des Landes gilt weiterhin eine Unwetterwarnung. Die Wetterlage soll sich in ganz Spanien erst am Donnerstag entspannen. Die Schäden sind teils enorm.

In der Provinz Valencia wurden mittlerweile mindestens 62 Todesopfer bestätigt. Viele Straßen und Autobahnen sind weiterhin gesperrt. Es herrscht Ausnahmezustand. Hilfe kann teilweise nur per Helikopter geleistet werden.

Der Circuit Ricardo Tormo, wo vom 15. bis 17. November das MotoGP-Saisonfinale stattfinden soll, befindet sich westlich der Stadt Valencia in Cheste. Die Strecke selbst hat keine Schäden davongetragen.

Aber mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter in zwölf Stunden haben zwei Bäche, die sich in unmittelbarer Nähe der Strecke befinden, über die Ufer treten lassen. Die Wassermassen und der Schlamm haben die Zufahrtsstraße zerstört.

Derzeit ist es nicht möglich, mit einem Fahrzeug zur Strecke zu fahren. Auch die kompletten Flächen für Parkplätze sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Mittwoch wurde mit der Begutachtung der Schäden begonnen.

Streckenchef Nicolas Collado teilt mit: „Am wichtigsten ist, dass alle Personen, die sich an der Strecke befunden haben, in Ordnung sind. Alle konnten die Nacht sicher in den Gebäuden der Strecke verbringen.“

„Nun beginnen wir mit einer Schadensbewertung, die uns sagen wird, inwieweit die Durchführung unserer nächsten Veranstaltungen beeinträchtigt wird.“ Am vergangenen Wochenende fanden auf dem Circuit Ricardo Tormo die FIA Motorsport Games statt.

In der kommenden Woche, vom 4. bis 7. November, sollen dort Testfahrten der Formel E stattfinden. Von der Elektrorennserie heißt es, dass man mit den Behörden und den Streckenbetreibern in Abstimmung ist.

„Aufgrund der Schäden an der Zufahrtsstraße ist die Rennstrecke derzeit nicht mit Fahrzeugen erreichbar“, heißt es von einem Sprecher der Formel E. „Vier Mitarbeiter der Formel E blieben vergangene Nacht sicherheitshalber an der Rennstrecke.“

„Der Zustand der Strecke weist keine Anzeichen von Schäden auf. Wir sind weiterhin dabei, die Garagen und die Fracht zu überprüfen. Derzeit werden alternative Zufahrtswege zu und von der Rennstrecke geprüft.“

Abgesagt ist der Formel-E-Test momentan noch nicht. Eine Woche darauf soll in Valencia das große MotoGP-Finale stattfinden. Auch die Motorrad-WM, die derzeit in Malaysia weilt, beobachtet die Situation genau.

Die MotoGP schließt zu diesem Zeitpunkt nichts aus
Am Mittwoch schickte die Teamvereinigung IRTA eine Mitteilung an alle Teams. „Jeder ist sich der aktuellen Situation in Valencia bewusst“, heißt es darin. „Leider gibt es mehr als 50 Todesopfer und viele Menschen werden noch vermisst.“

„Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Angehörigen. Glücklicherweise gibt es unter den Mitarbeitern der Rennstrecke keine Verletzten. Aber es gibt große Schäden im Außenbereich und an der Zufahrt zur Rennstrecke.“

„Uns wurde mitgeteilt, dass die Strecke selbst in einem guten Zustand zu sein scheint, obwohl die vollständige Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist. Wie Sie verstehen werden, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht über das Rennen sprechen.“

Es besteht die Möglichkeit, dass das Saisonfinale abgesagt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist aber noch nichts beschlossen. „Die lokalen Behörden und die MotoGP haben das Ziel, die Veranstaltung am geplanten Datum durchzuführen“, so die Stellungnahme der IRTA.

„Wir werden weitere Informationen bekannt geben, sobald sie verfügbar sind. Wir werden so rasch wie möglich kommunizieren, wenn es Änderungen im Ablauf der Veranstaltung gibt.“ Derzeit wird die Strecke als Hilfszentrum genutzt.

Text von Gerald Dirnbeck

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