Luca Marini erlebt ein schwieriges erstes Jahr bei Honda

(Motorsport-Total.com) – Im Honda-Lager war von der Performance her auch in Malaysia wieder Johann Zarco die Speerspitze.

Der LCR-Fahrer verpasste zwar am Freitag die direkte Q2-Qualifikation knapp. Aber in Q1 stellte Zarco Bestzeit auf. Es wurde Startplatz elf.

Allerdings schied er dann im Sprint mit Motorschaden aus. „Es gab keine Vorzeichen“, seufzt der Franzose. Bis dahin war er auf Platz 13. Honda sammelte im Sprint keinen WM-Punkt. Luca Marini, Joan Mir und Takaaki Nakagami belegten die Plätze 15 bis 17.

Im Freitagstraining probierte das Werksteam ein Chassis aus, das schon bei einem privaten Test in Jerez zum Einsatz gekommen ist. Marini und Mir führten Vergleiche mit dem derzeitigen Standardrahmen durch.

Am Samstag waren dann wieder beide Motorräder mit dem Standardrahmen aufgebaut, weil man mit der neuen Version keine Fortschritte erzielt hat. Nakagami fuhr weiterhin mit der insgesamt ältesten RC213V-Spezifikation von allen vier Fahrern.

Den Grand Prix beendete Zarco als 13. Er war am Ende einer Gruppe mit Alex Rins (Yamaha), Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) und Augusto Fernandez (Tech3-GasGas). Zarcos Rückstand auf die Ducati-Spitze betrug 25 Sekunden.

Marini kam als 15. ins Ziel und schätzt die Honda-Situation so ein: „Marc [Marquez] und Franco [Morbidelli] sind gestürzt, aber wenn eine Ducati stürzt, dann weiß man, dass sie dich wieder überholen werden. Sie sind super schnell und können auf der Geraden problemlos überholen.“

„Wir müssen unser Level verbessern, aber man müsste auch ihnen etwas wegnehmen. Denn so zerstören sie komplett die Meisterschaft. Yamaha hat einen guten Fortschritt gemacht. Sie hatten hier ein fantastisches Motorrad.“

„Es ist wichtig, dass wir unsere Performance steigern. Das ist möglich. Die anderen Hersteller haben momentan Mühe. Wenn wir cleverer als sie sind und die richtigen Schritte machen, dann können wir im nächsten Jahr die zweite Kraft werden.“

Ein Ziel, von dem Honda derzeit weit entfernt ist. Marini hatte eine knappe halbe Minute Rückstand. „Es war bei diesen Temperaturen ein langsames Rennen“, sagt der Italiener. „Bei diesen Verhältnissen haben wir mit unserem Motorrad noch größere Probleme.“

„Bei mir hat bei dieser Hitze etwas Drehmoment beim Motor gefehlt. Es gab wie immer Vibrationen. Ich schätze, damit hatten viele Fahrer in den Kurven 5 und 12 Probleme. Für uns sind diese Kurven sehr schwierig zu fahren, wir verlieren dort immer zwei Zehntelsekunden.“

„Das ist eines unserer größten Probleme, und der Grip. Aber das Reifenmanagement war nicht so schlecht. Aber wenn man so weit hinten startet, kann man nicht überholen. Wir verlieren dort hinten viel Zeit. Mit Platz 15 bin ich nicht zufrieden.“

Mir stürzt, Nakagami gibt auf
Marinis Teamkollege Mir wurde wie in den vergangenen Wochen von starken Vibrationen geplagt. Im Grand Prix gab es noch ein anderes Problem. „Ich hatte Probleme mit der Hinterradbremse und konnte deshalb nicht gut fahren“, so der Ex-Weltmeister. „Deshalb bin ich gestürzt.“

Auch Nakagami sah am Sonntag nicht die Zielflagge: „Leider hatte ich verrückte Vibrationen vom Hinterrad. Das trat seit dem Sprint auf. Auch im Warm-up und im Rennen. Es wurde immer schlimmer und schlimmer. Deshalb habe ich aufgegeben. Es ist natürlich enttäuschend.“

Zarco sieht die Situation nicht so negativ
Zarco schätzt die Situation nicht ganz so negativ wie seine Kollegen ein. Top-10-Ergebnisse sind für ihn in Reichweite, wie die vergangenen Wochen gezeigt haben. „Ich kann viel besser als zu Saisonbeginn fahren“, betont Zarco seine Fortschritte.

„Meine Aussagen sind auch viel klarer. Wenn ich etwas machen möchte, bekomme ich auf der Strecke die Antworten. Wir befinden uns auf dem richtigen Weg. Mit diesem Ergebnis bin ich sehr zufrieden, denn es ist eine Bestätigung, dass mir in Übersee ein großer Fortschritt gelungen ist.“

„Ich habe jetzt klar die Position, die ich mir Anfang des Jahres als Ziel gesetzt habe. Es hat Zeit gebraucht, aber besser spät als nie. Wir haben die schnellen Kurven verbessert. Das Turning ist besser und auch die Aerodynamik hilft uns.“

Die größte Änderung, die Honda in den vergangenen Wochen gebracht hat, war eine neue Aerodynamik beim Misano-Test im September. Bei den Übersee-Rennen gab es nur kleinere Neuerungen, aber keine größeren Fortschritte.

„Ich weiß“, blickt Mir voraus, „dass Honda viel zum Barcelona-Test bringen wird. Anschließend haben wir einen weiteren Test in Jerez. Dann werden wir sehen, ob wir einen guten Fortschritt machen, um das nächste Jahr gut vorzubereiten.“

Text von G.Dirnbeck, Co-Autoren: L.D’Adderio, O.Puigdemont

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