Motorradmagazin » Racing » Marc Marquez‘ erster Eindruck der Ducati GP25: „Bisschen besser“ als GP23
(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez hat seinen ersten Einsatztag als Ducati-Werkspilot mit einem guten Gefühl abgeschlossen.
Beim offiziellen MotoGP-Test am Dienstag in Barcelona lag der Fokus aller Beteiligten schon auf der bevorstehenden Saison 2025.
Marquez hatte bei seinem Einstand im Ducati-Werksteam sowohl das Weltmeister-Motorrad aus der abgelaufenen Saison 2024, nämlich die Ducati GP24, zur Verfügung, als auch die GP25 in ihrem aktuellen Entwicklungsstadium.
Der Spanier lässt wissen, dass er „für 90 Prozent der Testzeit mit dem 2025er-Motorrad unterwegs war“. Und er verrät: „Ich habe das Paket für 2025 als Ganzes getestet, also Rahmen, Motor und ein paar andere Dinge.“
Nach insgesamt 49 Runden wurde Marquez in der Zeitenliste auf der vierten Position geführt. Wie ist sein erster Eindruck von der GP25? „Das Bike verfügt über ein paar positive Aspekte, die es ein bisschen besser machen“, sagt der Neuzugang im Ducati-Werksteam.
Mit seiner Einschätzung „ein bisschen besser“ vergleicht Marquez den aktuellen Entwicklungsstand der GP25 aber nicht mit dem aktuellen Weltmeister-Motorrad GP24. Vielmehr bezieht er sich bei seinem Vergleich auf die GP23, die er selber in der abgelaufenen Saison im Ducati-Kundenteam Gresini pilotierte.
Nachgefragt, was sich beim Fahren der GP25 konkret besser anfühlt als auf der GP23, antwortet Marquez: „Der Motor ist auf den Geraden ein bisschen kräftiger. Und am Kurveneingang hat das Motorrad einen etwas anderen Charakter. Da muss ich aber erst noch verstehen, wo das Limit liegt.“
Mit der Ducati GP24, die in den Händen von Jorge Martin zum WM-Titel gefahren wurde und mit der es Marquez‘ neuer Teamkollege Francesco Bagnaia alleine schon auf eine zweistellige Anzahl Saisonsiege gebrach hat, war Marquez am Dienstag nur für ein paar wenige Runden unterwegs.
„Die GP24 habe ich für zwei Runs ausprobiert. Dabei ging es einfach um die erneute Bestätigung von ein paar Dingen. Meistens war ich mit der GP25 unterwegs. Die GP23 habe ich heute gar nicht gefahren“, berichtet Marquez.
Im Gegensatz zum Neuzugang im Ducati-Werksteam war Teamkollege „Pecco“ Bagnaia am Dienstag überwiegend mit der GP24 (rot lackiert) sowie mit einer Zwischenlösung aus GP24 und GP25 (weiß lackiert) unterwegs. Die volle GP25-Spezifikation probierte Bagnaia nur für wenige Runden am Nachmittag.
Für Marc Marquez war der Barcelona-Test zwar der erste Tag im Ducati-Werksteam, nicht aber der erste Tag als Ducati-Fahrer. Wie beim italienischen Hersteller gearbeitet wird, das weiß der sechsmalige MotoGP-Weltmeister seit mittlerweile einem Jahr. Denn bei den technischen Nachbesprechungen sind die Kundenteams ebenso involviert wie das Werksteam.
Das Geheimnis der Ducati-Überlegenheit im Vergleich zu anderen Herstellern beschreibt Marquez so: „Du kannst ein Riesenbudget haben, du kannst jede Menge Fabriken und andere Dinge haben. Aber unterm Strich sind die Menschen diejenigen, die die Informationen kontrollieren, um sie für die technische Entwicklung zu bündeln.“
„Und diese Menschen wiederum“, so Marquez weiter, „müssen von jemandem kontrolliert werden, von einen Anführer. In diesem Fall ist Gigi [Dall’Igna] der Anführer. Er gibt die Richtung vor. Und wie gut er das macht, das sieht man ja“.
Nachdem sich Marc Marquez vor einem Jahr, bei seinem Wechsel aus dem Honda-Werksteam ins Ducati-Kundenteam Gresini, erstmals in seiner MotoGP-Karriere an einen anderen Crewchief als Santi Hernandez gewöhnen musste, muss er sich jetzt, zwölf Monate später, direkt wieder neu anpassen.
Denn „Frankie“ Carchedi ist im Gresini-Team geblieben und dort ab sofort für MotoGP-Rookie Fermin Aldeguer zuständig. Der Crewchief für Marc Marquez im Ducati-Werksteam ist Marco Rigamonti, der bis zum vergangenen Sonntag für Enea Bastianini tätig war.
„Auf Marco Rigamonti muss ich mich Schritt für Schritt einstellen und muss ihn Schritt für Schritt kennenlernen. Er scheint ein sehr gut organisierter Mensch zu sein. Er kennt das Werk und er hat das Vertrauen der Ingenieure“, so Marquez, der sich entlocken lässt: „Ich habe mich gleich wohlgefühlt.“
„Natürlich ist es nicht ideal, jedes Jahr den Crewchief zu wechseln, aber wenn es gute Leute sind, dann geht die Anpassung schnell. Das war voriges Jahr mit Frankie Carchedi auch so“, sagt er und fügt hinzu: „Für mich geht es jetzt vor allem darum, mich auf die Arbeitsweise im Ducati-Werksteam einzustellen.“
Übrigens: Vater Julian Marquez weilte beim Barcelona-Test nicht etwa in der Box des Ducati-Werksteams, sondern in der Gresini-Box. Marc Marquez kommentiert das mit einem Lachen: „Mein Vater geht immer zum Schnelleren von uns beiden.“
Denn Gresini-Pilot Alex Marquez war am Dienstag nicht nur schneller als Marc Marquez, sondern auch schneller als alle anderen. Der jüngere Marquez-Bruder fuhr die Testbestzeit von 1:38.803 Minuten in den Nachmittagsstunden, als er erstmals die Ducati GP24 pilotierte. Vormittags saß Alex Marquez noch auf der GP23 aus der abgelaufenen Rennsaison.
Text von M.Fritzsche, Co-Autoren: G.Dirnbeck, G. Garcia Casanova
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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