Fabio Quartararo beendete den Test am Dienstag auf dem zweiten Platz

(Motorsport-Total.com) – Für Yamaha endete der jüngste MotoGP-Test in Barcelona erfreulich.

Fabio Quartararo sicherte sich hinter dem Testschnellsten Alex Marquez Platz zwei mit einer persönlichen Bestzeit von 1:38.803 Minuten. Teamkollege Alex Rins rangierte als Achter ebenfalls in den Top 10, dreieinhalb Zehntel hinter Quartararo.

Angesprochen auf seine Platzierung, sagt der Franzose: „Es ist nur ein Test, aber das habe ich vergessen! Denn normalerweise müssen wir auf die nächste Seite blättern, um uns zu sehen. Es ist ein gutes Gefühl, seinen Namen da oben zu sehen.“

Auf die Frage, ob man der Konkurrenz tatsächlich näher gekommen ist, reagiert Quartararo jedoch zurückhaltend. „Ich fühle mich etwas schneller. Ob wir wirklich näher gekommen sind, weiß ich nicht. Das ist bei einem Test immer schwer zu analysieren. Aber unsere Position sieht etwas besser aus“, urteilt er.

Seine schnellste Zeit erzielte er mit neuem Chassis und neuem Motor – und war dabei schneller als im Qualifying am Samstag. „Das war also positiv, zumal wir mit viel Benzin im Tank unterwegs waren. Natürlich war ich am Limit, aber wir hätten noch ein paar Hundertstel oder Zehntel gutmachen können.“

Quartararo: Chassis und Motor ein Fortschritt
Mit den neuen Teilen von Yamaha zeigte sich Quartararo entsprechend zufrieden. „Der neue Motor hat uns ein bisschen mehr Speed gegeben, bei gleicher Agilität. Das Turning mit dem neuen Chassis war auch gut“, fasst er die größten Posten zusammen.

„Dann haben wir auch noch eine neue Verkleidung ausprobiert, um vielleicht ein bisschen mehr Topspeed herauszuholen, aber es war nicht besser, es war dasselbe. Wir haben einige ziemlich interessante Dinge ausprobiert“, so Quartararo weiter.

Was die Achillesferse bei Yamaha, den Hinterradgrip angeht, sieht der Franzose noch die größte Baustelle. „Wir haben uns mit dem neuen Chassis in einigen Bereichen verbessert, aber in der Traktion noch nicht. Der Plan ist, in Malaysia noch etwas ganz anderes für einen größeren Schritt zu bringen“, erklärt er.

Die größte Verbesserung sei bisher am Kurveneingang gelungen. „Wo wir umlegen und zur vollen Schräglage übergehen“, erklärt Quartrararo. „Jetzt müssen wir uns von der Schräglage bis zum Aufstellen des Bikes verbessern, also am Kurvenausgang.“

Seine Antwort auf die Frage, was er sich in Bezug auf die M1 vom Weihnachtsmann wünscht, überrascht daher nicht. „Leistung und Grip. Denn in Sachen Grip sind wir immer noch weit weg. Die Leistung ist schon besser, aber wir brauchen mehr.“

Rins nennt bei seinen Wünschen an Yamaha wiederum Bremse und Kurveneingang. „Sie waren nicht in der Lage, mir in diesem Jahr ein Motorrad zu geben, mit ich in diesen Bereichen konkurrenzfähig sein konnte“, erklärt der Spanier.

„Ich hatte in den Rennen mit dem Hinterrad oft sehr zu kämpfen. Das hat mich auf der Bremse stark beeinträchtigt und dazu geführt, dass ich den Vorderreifen zu sehr beansprucht habe. Wir müssen aber auch die Motorleistung und die Elektronik weiter verbessern.“ Erste Schritte sieht aber auch er beim Test getan.

Rins kann Motorleistung noch nicht ausnutzen
„Ich fühlte mich ziemlich gut mit dem neuen Chassis. Ich konnte in der Kurvenmitte mehr Geschwindigkeit halten. Auch auf der Bremse spürte ich eine kleine Verbesserung“, fasst Rins seine ersten Eindrücke zusammen. „Was den Motor betrifft, ist er leistungsstärker – auf den Geraden und am Kurvenausgang.“

„Mit meinem Fahrstil konnten wir die höhere Leistung allerdings noch nicht wirklich ausschöpfen“, schränkt der Yamaha-Pilot ein. „Das Motorrad verhielt sich zum Teil recht aggressiv, ich hatte viel Spinning. Wir müssen also die Elektronik anpassen.“

Insgesamt sei er aber zufrieden mit dem Test – vor allem nach seinem Rennen in Barcelona, das er als eines der schlimmsten seines Lebens bezeichnet. Doch mit kleinen Schritten in Sachen Set-up habe er sein Gefühl am Dienstag verbessern können.

„Wir haben jetzt eine Menge Daten, plus zwei mehr Fahrer mit Oliveira und Miller. Jetzt liegt es an Yamaha, die richtigen Schlüsse zu ziehen und alles für Sepang vorzubereiten“, blickt Rins schon auf den nächsten Test voraus. Miguel Oliveira und Jack Miller belegten beim Pramac-Yamaha-Debüt die Plätze 17 und 22.

Auch Quartararo freut sich über ihre Ankunft: „Es ist großartig, vier Fahrer und vier Werksmotorräder zu haben. Auch Fahrer, die von zwei verschiedenen Herstellern kommen sowie einige Ingenieure, die von verschiedenen Herstellern kommen.“

Der Weltmeister von 2021 weiß: „Um unser Motorrad zu verstehen, ist ein Tag nicht genug. Aber es ist sehr wichtig, ihr Feedback zu kennen und zu hören. Denn ich denke, dieses Motorrad hat einige wirklich starke Punkte, wie das Gefühl für die Front, aber auch viele Schwachpunkte, die wir verbessern müssen.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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