(Motorsport-Total.com) – BMW stellte in diesem Jahr den größten Erfolg der eigenen Motorradsport-Geschichte sicher.
Toprak Razgatlioglu gewann bereits in seiner ersten Saison mit der BMW M1000RR die Meisterschaft und führte BMWs WSBK-Projekt zum bisher größten Triumph in der seriennahen Meisterschaft. Doch BMW könnte für Razgatlioglu nur eine Zwischenstation sein. Für die Saison 2026 hat der Superbike-Weltmeister ein klares Ziel.
Der große Traum bleibt weiterhin die MotoGP. Razgatlioglu fühlt sich im Superbike-Paddock wohl, doch die MotoGP übt auf den 28-Jährigen einen großen Reiz aus. „Ich will in die MotoGP, aber nur mit einem richtig guten Vertrag. Ich will nicht nur der erste Türke in der MotoGP sein. Das ist nicht mein Traum“, stellt Razgatlioglu gegenüber TRT World klar.
„Ich will aufs Podium fahren, gewinnen und vielleicht MotoGP-Champion werden“, nennt Razgatlioglu seine Zielsetzung nach einem möglichen Wechsel in die Königsklasse. Er erwartet, dass es im Sommer einige Gespräche geben wird.
Auf Grund seines Alters wird es allerdings nicht einfach, ein erstklassiges MotoGP-Team zu überzeugen, auf Razgatlioglu zu setzen. „Ich werde im kommenden Jahr bereits 29 Jahre alt und befinde mich damit am Limit“, ist sich der Türke bewusst.
MotoGP-Werksteam nicht länger eine Voraussetzung, aber …
Manager Kenan Sofuoglu bestätigt gegenüber GPOne, dass der MotoGP-Traum noch nicht geplatzt ist: „2026 möchten wir in die MotoGP. Das ist unser Ziel. Wir werden uns alles anschauen. Wenn wir nicht richtige Angebot erhalten, dann bleiben wir in dieser Meisterschaft.“
„Wir wollen ein Werks-Motorrad“, stellt der Manager klar, der allerdings etwas von der knallharten Linie abrückt und auch Satelliten-Teams akzeptieren würde, solange diese aktuelles Werksmaterial erhalten.
Das bedeutet, dass ein Szenario, wie das von Marc Marquez in der abgelaufenen MotoGP-Saison nicht in Frage kommen würde, auch wenn eine Vorjahres-Ducati gut genug ist, um Rennsiege einzufahren. „Wir sind nicht an so einer Zusammenarbeit interessiert, wie sie Marquez mit Gresini hatte“, betont Sofuoglu.
Warum BMW auch dann zittern muss, wenn Toprak Razgatlioglu in der WSBK bleibt
Neben Razgatlioglus fortgeschrittenem Alter und der fehlenden Grand-Prix-Erfahrung spricht auch das Timing gegen einen Wechsel in die MotoGP. In diesem Jahr verlängerten beinahe alle Werke die Fahrerverträge bis Ende 2026. Laut aktuellem Stand wird es für 2026 nicht viele reizvolle Optionen geben.
BMW steht stark unter Druck, Razgatlioglu zu halten. Doch selbst wenn der Türke nicht in die MotoGP aufsteigt, dann kann BMW noch nicht aufatmen. Bereits unmittelbar nach dem Titelgewinn in Jerez flirtete Razgatlioglu mit einem möglichen Herstellerwechsel in der Superbike-WM.
„Bisher hat es noch nie ein Fahrer geschafft, mit drei unterschiedlichen Herstellern den WM-Titel zu holen“, nennt er seine Motivation. Es ist kein Geheimnis, dass Honda an Razgatlioglu interessiert ist.
Das WSBK-Projekt der Japaner blieb in den vergangenen Jahren hinter den Erwartungen zurück, machte im finalen Teil der Saison 2024 aber erkennbare Fortschritte. Bereits im Juni soll Razgatlioglu von HRC ein Angebot erhalten haben.
Text von Sebastian Fränzschky
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