Franco Morbidelli konnte das Potenzial der 2024er-Ducati nicht immer nutzen

(Motorsport-Total.com) – Für Franco Morbidelli begann in der MotoGP-Saison 2024 ein neues Kapitel seiner Karriere.

Nach einigen durchwachsenen Jahren bei Yamaha wechselte er zu Pramac-Ducati und erhielt als Teamkollege von Jorge Martin eine aktuelle 2024er-Desmosedici. Der Verlauf der Saison zeigte eindrucksvoll, wie schlagkräftig die aktuelle Werks-Ducati ist. Dass Morbidelli damit nur WM-Neunter wurde, muss als Niederlage eingestuft werden.

Doch Morbidellis Start in die Saison 2024 hätte kaum schwieriger sein können. Bei der Saisonvorbereitung verunglückte der Italiener bei einem Test mit seinem Serien-Superbike schwer und fiel wochenlang aus. Er verpasste die Vorsaison-Tests und ging angeschlagen in die ersten Rennwochenenden.

Es folgten die ersten Punkte als Ducati-Pilot und später einige gute Rennen. Doch mit den Top 4 konnte Morbidelli nicht konstant mithalten. Er freut sich dennoch, dass er bei einigen Events im vorderen Feld dabei sein konnte. „Uns gelang ein tolles Comeback“ bemerkt Morbidelli, der auf schwierige Jahre bei Yamaha zurückblickt.

Warum Morbidelli nicht auf dem Niveau der anderen 2024er-Ducatis fuhr
„Untern Strich war es für das Team ein großartiges Jahr“, bilanziert Morbidelli und freut sich über den WM-Titel von Teamkollege Martin. „Für mich war es auch ein tolles Jahr, denn ich konnte wieder um Spitzenpositionen kämpfen. Ich war nah dran an der Spitze. Dieser letzte Schritt fehlte allerdings, der nötig gewesen wäre, damit ich konstant um Podiums und Siege kämpfen kann“, ist sich Morbidelli bewusst.

„Ich konnte leider nicht gewinnen. Ich schaffte es nur in einem Sprit aufs Podium. Es gibt also sicher Raum für Verbesserungen“, kommentiert der Ducati-Pilot. „Es fühlte sich an, als ob ich schnell genug war. Doch in den Rennen fehlte immer etwas.“

Morbidelli macht die Verbindung zum Team und die Arbeitsweise an den Wochenenden verantwortlich und übernimmt selbst Verantwortung: „Ich muss besser mit dem Team zusammenarbeiten, um die richtige Abstimmung und Herangehensweise für das Rennen zu finden.“

Was wäre ohne den Trainingssturz in Portimao drin gewesen?
Die große Frage ist, was möglich gewesen wäre, wenn sich Morbidelli im Winter nicht so schwer verletzt hätte. „Ich denke, ich hätte um P5 in der Meisterschaft kämpfen können, nicht P4 oder P3 oder sogar P2 oder P1. Doch P5 wäre drin gewesen“, ist er überzeugt.

In der kommenden Saison wird Morbidelli für das VR46-Team antreten und weiterhin eine 2024er-Ducati pilotieren. Er bezeichnet die 2024er-Desmosedici als „großartiges Paket“ und erhofft sich 2025 eine erfolgreiche Saison.

„Natürlich wird die 2025er-Ducati auch ein tolles Motorrad sein. Wir sahen aber in diesem Jahr, dass auch die Ducati-Piloten mit der 2023er-Maschine sehr schnell waren. Marc demonstrierte das“, bemerkt Morbidelli mit Blick auf Marc Marquez‘ Saison, der mit der Vorjahres-Ducati immerhin WM-Dritter wurde. „Es liegt in unseren Händen“, so Morbidelli.

Text von Sebastian Fränzschky

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