(Motorsport-Total.com) – Nach dreieinhalb Jahren im Aprilia-Werksteam hat MotoGP-Pilot Maverick Vinales für die kommenden zwei Jahre bei Tech3-KTM unterschrieben.
Anlässlich seines ersten Tests im neuen Team, den er Mitte November in Barcelona absolvierte, äußerte sich Vinales von der KTM RC16 ausgesprochen angetan.
Nicht ganz so positiv wie Vinales‘ erster Eindruck von seinem neuen Arbeitsgerät fällt die Bilanz seiner Aprilia-Zeit aus. Im September 2021 kam er ins italienische Werksteam, nachdem er sich mit dem Yamaha-Werksteam überworfen hatte. Seinen ersten Podestplatz als Aprilia-Pilot fuhr Vinales im Juni 2022 in Assen ein, seinen ersten und letztlich einzigen Grand-Prix-Sieg als Aprilia-Pilot schaffte er im April 2024 in Austin.
Abgesehen davon war Vinales in der abgelaufenen Saison 2024 in Portimao und in Austin auch im Sprint siegreich. Die MotoGP-Gesamtwertung hat er sowohl 2023 und 2024 auf dem siebten Platz abgeschlossen.
Mehr als die Ergebnisse sticht für Vinales in seiner Aprilia-Zeit rückblickend etwas anderes heraus: „Vom menschlichen Gesichtspunkt her bin ich mit meiner Aprilia-Zeit sehr zufrieden. Ich habe richtig gute und leidenschaftliche Leute kennengelernt, die vom ersten bis zum letzten Moment sehr warmherzig waren. Das ist wirklich gut und es zeigt, dass wir gut zusammengearbeitet haben.“
„Vom technischen Gesichtspunkt her“, setzt der Spanier fort, „gab es natürlich Dinge, die uns gefehlt haben, insbesondere in diesem Jahr. Trotzdem denke ich, dass wir zufrieden sein sollten. Beide Seiten haben gegenseitig voneinander gelernt und unterm Strich haben wir doch ein paar gute Ergebnisse eingefahren“.
„In dieser aktuellen Ära, in der ein Hersteller um Welten voraus zu sein scheint, da ist es uns gelungen, in die erste Startreihe zu fahren. Ich finde, wir haben uns gut verkauft“, urteilt Vinales. Seine erfolgreichsten Rennergebnisse auf Aprilia erwähnt er in diesem Zusammenhang aber ganz bewusst nicht. Warum?
„Was Manuel und ich wirklich nicht verstehen, das ist Portimao und Austin. Wir verstehen es einfach nicht“, spielt Vinales auf seine zwei Sprint-Siege und seinen Grand-Prix-Sieg auf der RS-GP an und darauf, dass diese Ergebnisse für ihn selber ebenso überraschend kamen wie für seinen langjährigen Crewchief Jose Manuel Cazeaux.
Denn die Aprilia RS-GP, Jahrgang 2024, die lag Vinales im Vergleich zur 2023er-Aprilia überhaupt nicht. „Ich musste das ganze Jahr mit einem Bike fahren, das ich gar nicht mochte“, schildert der zehnmalige Grand-Prix-Sieger und findet: „Wir hätten einfach das 2023er-Bike mit lediglich ein bisschen mehr Aero, ein bisschen mehr Abtrieb, fahren sollen.“
„Das hätte sicher nicht gereicht, um es mit Ducati aufzunehmen, aber für die Top 4 allemal. Wir kannten die Abstimmung [der 2023er-Aprilia]. Wir kannten einfach alles. Wir hätten einfach nur damit auf die Strecke gehen sollen. Aber als wir das erkannt haben, da war es schon zu spät und wir konnten nicht mehr zurück“, so Vinales über sein letztes Aprilia-Jahr.
Text von Mario Fritzsche
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