Massimo Rivola, Jorge Martin, Marco Bezzecchi in der Aprilia-Box

(Motorsport-Total.com) – Die Karrieren von Jorge Martin und Marco Bezzecchi in der Motorrad-Weltmeisterschaft verlaufen seit Jahren nahezu parallel, wenngleich ihre Erfolge nicht direkt vergleichbar sind.

Die beiden trafen bereits in der Moto3-Klasse zusammen, und zwar in dem Jahr, in dem der Spanier dort Weltmeister wurde.

2018 war es, als sich Martin den Moto3-Titel mit 42 Punkten Vorsprung auf Fabio Di Giannantonio und 46 Punkten Vorsprung auf Bezzecchi sicherte. ‚The Martinator‘ und ‚Bez‘ begegneten sich auch in den folgenden zwei Jahren auf der Strecke, nämlich in der Moto2-Klasse, bevor Martin in die Königsklasse aufstieg (2021), was Bezzecchi ein Jahr später gelang.

In der MotoGP-Klasse waren die Spannungen zwischen den beiden zeitweise sehr groß, besonders angesichts der WM-Duelle zwischen Martin und Francesco Bagnaia, der einer der engsten Freunde von Bezzecchi ist.

Gelegentlich auf ihre Beziehung angesprochen, ging Martin so weit zu behaupten, dass Bezzecchi der Fahrer sei, mit dem er sich am schlechtesten verstehe. Er konnte sich bestimmt nicht vorstellen, dass Aprilia kurz darauf sie beide zu Teamkollegen machen würde. Doch genau so ist es gekommen.

Martin kommt als Weltmeister zu Aprilia, während Bezzecchi nach einem enttäuschenden letzten Jahr bei VR46-Ducati ins Werksteam aus Noale kommt. 2024 fuhr der Italiener nur einmal auf das Podium (P3 in Jerez), im Vergleich zu sieben Podiumsplätzen 2023. Die MotoGP-Gesamtwertung 2024 hat Bezzecchi auf P12 abgeschlossen, zwölf Punkte hinter VR46-Teamkollege Fabio Di Giannantonio, der zu den letzten zwei Saisonstationen gar nicht angetreten ist.

Beim Barcelona-Test am Dienstag nach dem letzten Grand Prix der Saison teilten sich Martin und Bezzecchi erstmals eine Box. Für beide war es ein Tag der Anpassung an die Aprilia RS-GP und an ihr neues Team, in dem sie beide bis Ende 2026 unterschrieben haben. Für den Moment ist das neue Aprilia-Duo entschlossen, in die selbe Richtung zu rudern und die Differenzen aus der Vergangenheit beiseite zu legen.

„Es ist klar, dass Bezzecchi in den vergangenen Jahren alles andere als mein bester Freund war. Seit wir in der Moto3-Klasse gegeneinander gekämpft haben, hatten wir viele Meinungsverschiedenheiten“, bekennt Martin im Gespräch mit der spanischsprachigen Ausgabe von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.

„Wie auch immer, was für mich zählt, das ist, dass mein Teamkollege konkurrenzfähig ist. Wenn er in der Lage ist, mir ein paar Tipps zu geben, um das Motorrad zu verbessern, wird auch auch mir das helfen und umgekehrt“, so Martin. Der Spanier ist sich seiner Verantwortung als MotoGP-Weltmeister bewusst.

Nach dem ersten Kontakt in der Aprilia-Box in Barcelona ging Martin zu Bezzecchi rüber, um herauszufinden, wie dessen Debüt auf der RS-GP gelaufen ist. „Obwohl ich niemals Aleix [Espargaro] sein werde, habe ich jetzt die Führungsrolle. Und als Weltmeister ist es an mir, dieses Aprilia-Projekt zu führen. Das bedeutet, ein gutes Verhältnis zu meinem Teamkollegen zu haben“, sagt Martin.

Text von Oriol Puigdemont, Co-Autor: Mario Fritzsche

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